Para-Sport:Paralympische Spiele offiziell eröffnet

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Leuchtzeichen: Charles-Antoine Kaoukou, Elodie Lorandi, Fabien Lamirault, Alexis Hanquinquant und Nantenin Keita (von links) entzünden im Jardin des Tuileries das paralympische Feuer. (Foto: Franck Fife/AFP)

Moderne trifft Geschichte: Die 17. Paralympischen Sommerspiele beginnen mit einer Show – und einem Versprechen.

Pulsierende Beats, ein Farbenspiel – und ein großes Versprechen: Paris hat auf den Champs-Élysées und der Place de la Concorde mit einer Show der Moderne die 17. Sommer-Paralympics eröffnet und die Welt zu mehr Inklusion aufgerufen. Um 22.37 Uhr erklärte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron die Paralympics für eröffnet. Es war der Startschuss für elf Wettkampftage in der französischen Hauptstadt, an denen in 22 Sportarten 549 Entscheidungen fallen.

Nachdem auch Weitsprung-Weltrekordhalter Markus Rehm die Fackel getragen hatte, entzündeten die französischen Athleten Charles-Antoine Kaoukou, Elodie Lorandi, Fabien Lamirault, Alexis Hanquinquant und Nantenin Keita im Schlosspark Jardin des Tuilerie im Herzen des Louvre-Museums das paralympische Feuer.

„Es ist bewiesen, dass wir mehr tun müssen. Vor 225 Jahren war der Place de la Concorde Zentrum der Französischen Revolution, ich hoffe, dass hier nun auch der Funke zur Inklusionsrevolution überspringt. Vive la revolution de inclusion“, sagte Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC). „Ab jetzt wird Geschichte geschrieben“, rief Organisationschef Tony Estanguet den Zuschauern zu. Auch Hollywood-Schauspieler Jackie Chan war Teil der paralympischen Botschaft.

Mit dem Arc de Triomphe im Rücken: Die deutsche Auswahl zieht als vierte Delegation auf die Place de la Concorde ein. (Foto: Pool/Getty)

Mehr als 50 000 Zuschauerinnen und Zuschauer kamen an die Prachtstraße Champs-Élysées und zum Herzen der Eröffnungsparty, der Place de la Concorde, die in eine riesige Arena um den antiken Luxor-Obelisken, dem ältesten Denkmal der Stadt, verwandelt wurde. Anders als bei der verregneten Zeremonie der Olympischen Spiele vor etwas mehr als einem Monat spielte das Wetter mit. Bei angenehmen 25 Grad und klarem Himmel legten die etwa 4400 Athletinnen und Athleten den rund 300 Meter langen Weg vom Startpunkt Arc de Triomphe zur Place de la Concorde zurück. Um die Barrierefreiheit für die Behindertensportler auf der Avenue des Champs Élysées zu gewährleisten, wurde das traditionelle Kopfsteinpflaster vorübergehend mit einer Asphaltschicht überzogen.

143 Athleten und fünf Guides nehmen für Deutschland teil

Anders als noch bei der olympischen Eröffnungsfeier auf der Seine durften Zuschauer zudem am Prachtboulevard und im Umfeld des Louvre-Museums, wo das paralympische Feuer entzündet wurde, frei zusehen. Die Menschen standen an der Strecke in Fünferreihen. Noch bevor es dunkel wurde, bog die deutsche Mannschaft, angeführt von den Fahnenträgern Edina Müller und Martin Schulz, als vierte Nation um 20.25 Uhr auf den Platz ein, auf dem bei Olympia zuletzt Wettbewerbe wie 3x3-Basketball oder Skateboard ausgetragen wurden. Auf der Tribüne begrüßten auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender die mit 143 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie fünf Guides angereiste deutsche Mannschaft.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir einen tollen Start erleben und dann auf einer Welle der Begeisterung getragen werden“, sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher. Als das Team die Runde um den Luxor-Obelisken im Zentrum der Feierlichkeiten gedreht hatte, verließen schon einige Athletinnen und Athleten die Zeremonie. Darunter waren mehrere Rollstuhlbasketballer, deren erstes Vorrundenspiel bereits am Donnerstagmorgen um 10.30 Uhr angesetzt war.

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