Paralympics:Nicht blind genug

Eine Australierin darf nicht an den Paralympics teilnehmen - weil sie zu gut sieht. Eine Schützin gewinnt die erste Medaille fürs deutsche Team.

Weil sie nicht blind genug ist, wurde eine australische Leichtathletin kurz vor dem Start der XIII. Paralympics in Peking ausgeschlossen. Eigentlich wollte die 22-jährige Jessica Gallagher gleich in fünf Disziplinen starten (Diskus, Kugel, Weitsprung, 100 m und 200 m), doch bei einer abschließenden Untersuchung wurde festgestellt, dass das linke Auge zu viel Sehkraft hat.

Paralympics: Erste Medaille für das deutsche Paralympics-Team: Schützin Manuela Schmermund gewann Silber.

Erste Medaille für das deutsche Paralympics-Team: Schützin Manuela Schmermund gewann Silber.

(Foto: Foto: dpa)

Nach Angaben eines australischen Teamsprechers sei die Athletin aber nicht niedergeschlagen. Sie hätte gewusst, dass sie ein Grenzfall sei. Gallagher will nun für die Winterspiele 2010 trainieren. Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) erlaubte ihr, während der Spiele in Peking im Athletendorf wohnen zu bleiben, um ihr Team zu unterstützen.

Derweil gewann die querschnittsgelähmte Luftgewehrschützin Manuela Schmermund bei der ersten Entscheidung der Paralympics in Peking die Silbermedaille. Die 36-jährige Athletin von der SG Mengshausen erreichte im Schießen aus zehn Metern den zweiten Platz und musste sich nur der starken Slowakin Veronika Vadovicova geschlagen geben. Dritte wurde Nilda Lopez Gomez aus Puerto Rico.

Titelverteidigerin Schmermund, die nach der Qualifikation nur auf Rang vier gelegen hatte, kam nach zehn Durchgängen auf 102,2 Ringe und hatte am Ende mit 490,2 Ringen nur 4,6 Zähler Rückstand auf die Siegerin, die in Athen vor vier Jahren noch ohne Medaille geblieben war.

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