Paralympics:Schmidberger gewinnt Tischtennis-Silber

Paralympics Tokio 2020 - Tischtennis

Thomas Schmidberger gewinnt Silber.

(Foto: dpa)

Der Deutsche unterliegt in einer Neuauflage des Finales von Rio seinem chinesischen Dauerrivalen Fan Penfeng. Schwimmerin Verena Schott gewinnt ihre zweite Bronze-Medaille.

Meldungen zu den Paralympics

Paralympics, Tischtennis: Tischtennisspieler Thomas Schmidberger hat in Tokio den Paralympics-Sieg erneut knapp verpasst. Der 29-Jährige verlor in der dramatischen Neuauflage des Finals von Rio trotz zwischenzeitlicher Aufholjagd mit 2:3 gegen seinen chinesischen Dauerrivalen Fan Penfeng und musste sich wie schon 2016 in der Startklasse drei mit der Silbermedaille begnügen.

"Er ist klar besser reingekommen. Ich musste sehr viel Energie investieren, um überhaupt reinzukommen. Das hat zwei Sätze gedauert", sagte Schmidberger: "Am Ende hat genau die Energie gefehlt. Er hatte im entscheidenden Moment die Energie und mir haben die Körner gefehlt."

Wenige Stunden zuvor hatte sich der von der Bundeswehr geförderte Athlet im Halbfinale noch mühelos mit 3:0 gegen Zhai Xhang (China) durchgesetzt. Bis zum Finale gab Schmidberger im Turnierverlauf keinen einzigen Satz ab. Für ihn ist es die vierte Paralympics-Medaille, neben dreimal Silber gewann er noch einmal Bronze.

Mehr war auch für Stephanie Grebe (Berlin) nicht drin. Die Zweite von Rio verlor ihr Halbfinale gegen die Europameisterin Maliak Alijewa vom Russischen Paralympischen Komitee mit 0:3, hatte aber durch ihren Einzug in die Vorschlussrunde schon Bronze sicher. Der dritte Platz wird in Japan nicht ausgespielt, beide unterlegenen Halbfinalisten bekommen jeweils Bronze.

Valentin Baus hat noch die Chance es besser zu machen als seine Teamkollegen.Am Sonntag (3.00 Uhr MESZ) steht für ihn nach einem 3:0-Sieg im Halbfinale gegen den Briten Jack Hunter Spivey das Endspiel an. Der 25-Jährige trifft im Chinesen Cao Ningning ebenfalls auf seinen Finalbezwinger aus Rio.

Paralympics, Leichtathletik: Sprinterin Lindy Ave hat den Para-Leichtathleten an deren zweiten Wettkampftag überraschend die erste Medaille bei den Paralympics in Tokio gesichert. Die 23-Jährige aus Greifswald gewann in der Klasse der Athleten mit Cerebralparese über 100 Meter mit persönlicher Bestleistung von 12,77 Sekunden Bronze hinter der siegreichen Britin Sophie Hahn (12,43) und Darian Faisury Jimenez Sanchez aus Kolumbien (12,49).

Für Ave war es bei den zweiten Paralympics die erste Medaille. "Damit hätte ich nie gerechnet", sagte Ave und meinte: "Ich bin einfach nur glücklich. Besser hätte es nicht laufen können." Beim Zieleinlauf war sie sich "nicht sicher, ob es reicht. Deshalb hab ich lieber nochmal zur Anzeigentafel geschaut, bevor ich mich gefreut habe".

Schwimmerin Verena Schott hat derweil die zweite Bronzemedaille bei den Paralympics in Tokio gewonnen. Über 100 Meter Brust wurde die 32-Jährige am Samstag mit einer Zeit von 1:43,61 Minuten erneut Dritte. Siegerin wurde die Ukrainerin Jeljazaweta Mereschko (1:40,59) vor der Britin Grace Harvey (1:42,22). Schott hatte bereits über 200 Meter Lagen Bronze geholt.

Paralympisches Dorf: Ein sehbehinderter Para-Athlet ist bei den Paralympics in Tokio im Athletendorf mit einem selbstfahrenden Bus zusammengeprallt. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag unter Berufung auf die Polizei berichtete, erlitt der japanische Judoka Aramitsu Kitazono bei dem Unfall am Vortag Verletzungen an Kopf und Körper, deren Heilung etwa zwei Wochen benötige. Der fahrerlose Kleinbus sei an einer Kreuzung im Athletendorf in Tokios Bucht rechts abgebogen, als er am frühen Nachmittag mit dem auf einem Bürgersteig gehenden 30 Jahre alten Sportler zusammenstieß, hieß es. Der erste Kampf Kitazonos, der in der 81-Kilogramm-Gewichtsklasse antritt, war für Samstag geplant.

Basketball: Die deutschen Rollstuhlbasketballer haben im zweiten Gruppenspiel bei den Paralympics in Tokio eine Sensation geschafft. Das Team von Bundestrainer Nicolai Zeltinger bezwang in der Hammergruppe B Weltmeister Großbritannien deutlich mit 71:59 (31:28). Schon zum Auftakt hatte das deutsche Team um Thomas Böhme überzeugt, gegen Rio-Champion USA aber hauchdünn mit 55:58 eine Überraschung verpasst.

Gegen die Briten war Böhme mit 27 Punkten wie schon gegen die USA erneut erfolgreichster Werfer, Andre Bienek gelangen 17 Punkte. "Wir haben da angeknüpft, wo wir gestern aufgehört haben, wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht", sagte Bienek: "Ich bin unglaublich stolz auf diese Leistung und dieses Team." Nach einer knappen Pausenführung zog die deutsche Mannschaft im dritten Viertel davon.

Auf dem Weg ins Viertelfinale spielt Deutschland am Samstag gegen Australien, es folgen die Gruppenspiele gegen Algerien und den Iran. Die Rollstuhlbasketballer des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) gewannen zuletzt 1992 in Barcelona eine Medaille, in Japan soll diese Serie enden.

Schwimmen: Verena Schott wusste gar nicht, wohin mit ihrer Freude. "Meine Gefühlswelt ist ein bisschen durcheinander. Ich könnte die ganze Zeit nur weinen. Ich bin mega glücklich und mega erleichtert", sagte die Cottbuserin, nachdem sie den deutschen Para-Schwimmern nach dem Debakel von Rio eine erleichternde Bronze-Medaille am zweiten Wettkampftag der Paralympics von Tokio beschert hatte.

"Vielleicht gibt das auch den anderen Aufschwung", sagte die 32-Jährige nach ihrem dritten Platz über 200 Meter Lagen: "Wir haben alle harte Jahre hinter uns." 2016 in Rio hatten die deutschen Schwimmer nur drei Medaillen geholt, darunter keine goldene. Gerechnet hatte die inkomplett querschnittsgelähmte Schott nach Rang vier in der Quali mit drei Sekunden Rückstand auf Rang drei nicht mit Bronze, "aber ich habe es gehofft. Ich wollte es so sehr". Es gewann die Britin Maisie Summers-Newton in Weltrekordzeit von 2:56,68 Minuten vor der Ukrainerin Jeljzaweta Mereschko (2:58,04).

Für die 32-jährige Schott ist es bei der dritten Teilnahme die zweite Paralympics-Medaille. 2012 hatte sie in derselben Disziplin Silber gewonnen. Es war die zweite Medaille für die deutschen Behindertensportler in Tokio. Die erste, ebenfalls aus Bronze, hatte am Mittwoch Radfahrerin Denise Schindler auf der Bahn gewonnen.

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