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Parallelslalom in München:Neureuther siegt am Olympiaberg

"Ein ganz besonderer Erfolg": Am Münchner Olympiaberg startet Felix Neureuther mit einem Sieg im Parallelslalom ins neue Jahr. Gleich zu Beginn bezwingt er Ted Ligety und gewinnt später im Finale gegen Marcel Hirscher. Maria Höfl-Riesch und Viktoria Rebensburg verfehlen eine Top-Platzierung.

Felix Neureuther ist ein perfekter Start in das WM-Jahr gelungen. Umjubelt von 17.000 Zuschauern, darunter auch sein Kumpel Bastian Schweinsteiger, gewann der Partenkirchner beim Weltcup-Spektakel auf dem Olympiaberg in München. "Es hat alles zusammengepasst, des Rennen ist so genial, die Leute haben mich so motiviert", sagte ein abgekämpfter, aber vor allem überglücklicher Neureuther, für den es nach zwei Erfolgen im Spezialslalom der dritte Sieg im Weltcup war.

Im Finale des Parallelslaloms auf der etwa 200 Meter langen Flutlichtpiste setzte sich Neureuther in zwei Läufen gegen Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher (Österreich) durch. "Es ist schon was anderes, wenn man einen Spezialslalom gewinnt, aber von der nervlichen Anspannung her ist es noch schlimmer", sagte er und betonte: "Deswegen ist es für mich ein wahrer Weltcup-Sieg." Bislang hatte er die zwei Slalom-Klassiker in Kitzbühel und in Garmisch gewonnen. Für den Sieg in München erhielt er 33.000 Euro Preisgeld.

Platz drei ging an den Franzosen Alexis Pinturault. Im Flutlicht von München ging der Tageserfolg bei den Damen an die Slowakin Veronika Velez Zuzulova vor der Slowenin Tina Maze und Michaela Kirchgasser aus Österreich.

Im Viertelfinale waren Viktoria Rebensburg und Fritz Dopfer ausgeschieden, Maria Höfl-Riesch war im Achtelfinale gescheitert. Neureuther musste hart für den von den Fans frenetisch gefeierten Erfolg im Feld der 16 Starter kämpfen. In Runde eins setzte sich der 28-Jährige nach verlorenem ersten Lauf im zweiten Run gegen seinen amerikanischen Kumpel Ted Ligety durch. Im Viertelfinale hatte er ganze drei Hundertstelsekunden auf den Schweden Mattias Hargin Vorsprung. Und im Halbfinale ließ er dann den Disziplin-Weltcup-Führenden André Myhrer hinter sich "Ich traue ihm immer viel zu, es sieht auch ganz gut aus. Ich hoffe, dass er gewinnt", gab ihm Schweinsteiger einen Tag vor der Abreise ins Trainingslager des FC Bayern mit auf den Weg.

Als erste Deutsche war beim ersten Wettkampf des WM-Jahres Maria Höfl-Riesch ausgeschieden. Im teaminternen Duell hatte die Doppel-Olympiasiegerin gegen Viktoria Rebensburg das Nachsehen. Während sich die 23-Jährige zur nächsten Runde fahren ließ, haderte Höfl-Riesch mit ihrem schlechten Start. "Das konnte ich nicht mehr aufholen", sagte die 28-Jährige. "Aber es hat trotzdem super Spaß gemacht und ich freue mich aufs nächste Jahr."

Für Rebensburg war eine Runde später gegen Kirchgasser Schluss; immerhin reichte es für die ersten Weltcup-Punkte im Slalom. "Es hat extrem viel Spaß gemacht", hob Rebensburg hervor und schwärmte von "gigantischer Stimmung". Auch Fritz Dopfer hatte "Riesenspaß" am Rennen auf dem etwa 60 Meter hohen Hügel. "Schade, dass wir ausgeschieden sind", meinte der Garmischer. Wie für Rebensburg war für ihn das Viertelfinale Endstation.

Kritik klang bei mehreren Sportlern an, weil das Rennen zur Wertung des Slalom-Weltcups zählt. Zum einen wird auf Riesenslalom-Tore gefahren, zum anderen waren Nicht-Torlauf-Spezialisten vorne platziert. Nach dem ungewöhnlich warmen Winterwetter war die Austragung des Rennens auf dem Olympiaberg für 16 Damen und 16 Herren lange fraglich gewesen. Anfang 2012 war das Rennen wegen zu warmer Temperaturen ausgefallen, diesem war ein "echter Kraftakt", so der Veranstalter, war für die rennfertige Piste notwendig gewesen. Für den letzten Schliff hatte ein Schnee-Import aus dem Chiemgau gesorgt. Vom Start habe man den fehlenden Schnee wegen der vielen Zuschauer nicht bemerkt, meinte Höfl-Riesch. Und im TV war ohnehin fast nur das Schneeband zu sehen.

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