Süddeutsche Zeitung

Panama Papers:Nico Rosberg, der Vertrag mit Mercedes und die Offshore-Firma

Der Formel-1-Star verhandelte womöglich selbst einen Vertrag mit Mercedes, den dann eine Briefkastenfirma abschloss. Ein seltsames Geschäft.

Von Mauritius Much und Bastian Obermayer

Aus der Ferne wirkt das Verhältnis von Nico Rosberg und dem Mercedes-Formel-1-Team einfach und klar: Rosberg, der Vizeweltmeister, ist einer der beiden Fahrer des Teams, und dafür wird er von Mercedes ordentlich bezahlt. Die Rede war zuletzt von 50 Millionen Euro für drei Jahre.

Wenn man sich die Sache genauer anschaut, wird sie ziemlich verwirrend. Und man wundert sich. Denn offensichtlich wird Nico Rosberg nicht von Mercedes bezahlt, er hat offensichtlich nicht einmal einen Vertrag mit Mercedes - weil der Rennstall offensichtlich einen Vertrag mit einer Briefkastenfirma geschlossen hat, der die Rechte an Nico Rosbergs Fahrkünsten zu gehören scheinen.

Seltsam? Allerdings. Vor allem, weil keiner der Beteiligten diese Konstruktion genauer erklären will.

Am Dienstag bestätigte Rosbergs Anwalt die Existenz einer Firma auf den Britischen Jungferninseln. Deren Zweck seien "haftungsrechtliche Fragen" sowie die Möglichkeit, "international zu agieren." Mit steuerrechtlichen Fragen habe das nichts zu tun. Sämtliche Vergütungen, die er durch den Mercedes-Rennstall erhalte, seien an Rosbergs steuerlichen Wohnsitz Monaco bezahlt und dort versteuert worden. Der Daimler-Konzern erklärte, sein "Compliance Management System" sei "risikobasiert", und man habe "bezogen auf unsere Geschäftspartner und unsere Aktivitäten in dieser Konstellation bislang keine Auffälligkeiten" festgestellt.

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