Organisationskomitee für Olympia:Suche nach Präsidenten

Nach dem Rücktritt von Präsident Yoshiro Mori steht das Organisationskomitee für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio (Tocog) ohne Führungsperson da. Saburo Kawabuchi, 84, der Bürgermeister des Olympischen Dorfes, lehnte am Freitag die Nachfolge ab. Mori, 83, sah sich zum Abschied gezwungen, nachdem er mit sexistischen Äußerungen allgemeine Entrüstung ausgelöst hatte. Bei einer Tocog-Sondersitzung sagte er: "Ich darf den Vorbereitungen nicht im Weg stehen." Kawabuchi galt als Moris Wahl und hatte am Donnerstag noch erklärt, er wolle sein "Bestes geben, um die Erwartungen von Herrn Mori zu erfüllen". Aber in Japans Regierung gab es Bedenken. Laut Nippon Television soll Premierminister Yoshihide Suga intern gesagt haben: "Wenn der neue Präsident durch seinen Vorgänger bestimmt wird, wird das Komitee zu einer Organisation, die sich weit vom Volk entfernt." Tocog-Geschäftsführer Toshiro Muto sagte, ein Personalfindungspanel solle die Nachfolge "so schnell wie möglich" klären. Als Kandidatin gilt nun Seiko Hashimoto, 56, einst Olympia-Teilnehmerin, derzeit Olympia-Ministerin für Japan.

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