Olympisches Finale gegen die Niederlande:Deutschlands Hockey-Team holt die Goldmedaille

Wie 2008 in Peking heißt es auch in London: Goldmedaille für das deutsche Hockey-Team. Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise steigert sich von Spiel zu Spiel und kommt gegen die Niederlande nur zu Beginn in größere Schwierigkeiten. Jan Philipp Rabente wird mit zwei Treffern zum Matchwinner.

Am Ende zählten sie die Sekunden herunter. Und als der Schlusspfiff ertönte, fassten sich die deutschen Hockey-Männer immer wieder an den Kopf. Sie konnten es nicht so wirklich fassen. Doch das Ergebnis erlaubte keine Zweifel: Deutschland gewinnt olympisches Gold, zum zweiten mal hintereinander, zum vierten Mal insgesamt.

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Erster Schritt zum Sieg: Jan Philipp Rabente (M.) feiert seinen Führungstreffer.

(Foto: AFP)

Im Endspiel von London gewann die Mannschaft von Bundestrainer Markus Wiese 2:1 gegen die Niederlande. Dank einer disziplinierten Abwehrleistung setzten sich die Deutschen durch und triumphierten nach 1972, 1992 und 2008 zum vierten Mal.

"Das Gefühl ist unbeschreiblich. Man kann es noch gar nicht fassen", sagte Doppel-Torschütze Rabente. "Zwei Tore habe ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können."

Vor 16.000 Zuschauern in der randvoll besetzten Riverbank Arena erzielte Jan Philipp Rabente (33./66. Minute) beide Tore für den Europameister, der sich zudem für die 1:3-Vorrunden-Niederlage am Oranje-Team revanchierte. Bronze sicherte sich Weltmeister Australien durch ein 3:1 im kleinen Finale gegen Gastgeber Großbritannien.

Im ersten olympischen Final-Duell war beiden Rivalen der Respekt voreinander anzumerken, es ging aber dennoch gleich ordentlich zur Sache. Angefeuert von den vielen Oranje-Fans übernahmen die Holländer zwei Tage nach dem 9:2-Kantersieg über Großbritannien das Kommando. Die Deutschen wollten sich nicht derart überrollen lassen und setzten auf Konter.

In der 21. Minute musste Torhüter Max Weinhold gegen Billy Bakker erstmals retten, zwei Minuten später schoss auf der Gegenseite Florian Fuchs knapp vorbei. Die bis dahin beste Einschussmöglichkeit bot sich erneut dem Oranje-Team. Bakker kam frei zum Schuss, doch Weinhold war mit einem sensationellen Reflex zur Stelle und parierte.

So gut die Deutschen defensiv arbeiteten, nach vorne ging in dieser Phase nicht viel. Umso überraschender fiel dann die ebenso sehenswerte Führung: Rabente tanzte drei Holländer aus und schoss unhaltbar ein. Kurz vor der Pause dann aber Glück, als ein Ballverlust von Tobias Hauke von der aufmerksamen Hintermannschaft noch wettgemacht wurde (35.).

Nach dem Wechsel hatten nacheinander Christoper Wesley nach einem Abwehrfehler und Christopher Zeller mit einem Pfostenschuss Pech (46.) und verpassten nur haarscharf die mögliche Vorentscheidung. Das rächte sich, als Mink van der Weerden (54.) die dritte Strafecke zum Ausgleich nutzte. Martin Häner ((56.) traf bei der ersten deutsche Ecke dagegen nicht. Doch vier Minuten vor dem Ende erzielte Rabente am kurzen Pfosten stehend per Abstauber zum umjubelten Siegtreffer.

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