Olympische Spiele:Vier Festnahmen in Tokio

Olympische Spiele: Verdacht wettbewerbswidriger Praktiken: Zu Olympia in Tokio ermittelt der Staatsanwalt.

Verdacht wettbewerbswidriger Praktiken: Zu Olympia in Tokio ermittelt der Staatsanwalt.

(Foto: Enric Fontcuberta/EFE/Imago)

Wegen Korruptionsverdachts im Zusammenhang mit den Spielen in Tokio 2021 werden der Vizechef des Organisationskomitees und drei weitere Mitarbeiter verhaftet. Sie sollen Aufträge in Millionenhöhe verschoben haben.

Der Skandal um die Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio weitet sich aus. Wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch bekannt gab, wurden Yasuo Mori, der frühere stellvertretende Direktor des Organisationskomitees, sowie drei weitere Personen im Zusammenhang mit manipulierten Ausschreibungen verhaftet. In der Erklärung hieß es, Mori sei wegen des Verdachts wettbewerbswidriger Praktiken festgenommen worden. Bei den anderen Männern handelt es sich um Angestellte des japanischen Werberiesen Dentsu, einer Fernsehproduktions- und einer Veranstaltungsfirma.

Den vier Männern wird vorgeworfen, bei der Planung von Testveranstaltungen zwischen Februar und Juli 2018 "den freien Wettbewerb eingeschränkt" zu haben. Laut der Erklärung hätten die verhafteten Personen bereits im Voraus entschieden, welches Unternehmen einen Auftrag erhalte, und vereinbart, dass nur dieses an der Ausschreibung teilnehmen solle. Wie lokale Medien berichteten, handelt es sich bei den Ausschreibungen um einen Gesamtwert von 40 Milliarden Yen (285 Millionen Euro).

Die Firma Dentsu nehme die Situation "sehr ernst" und wolle "vollständig mit den Behörden zusammenarbeiten", teilte das Unternehmen in einer Stellungnahme mit, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Außerdem werde die Firma eigene Untersuchungen des Falls durchführen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits wegen eines Korruptionsverdachts im Zusammenhang mit den Sommerspielen in Tokio. So wird das hochrangige Organisationskomiteemitglied Haruyuki Takahashi verdächtigt, Bestechungsgelder von umgerechnet mehreren hunderttausend Euro insbesondere für die Vergabe von Werbeverträgen angenommen zu haben.

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