Olympische Spiele in Peking:Olympia kompakt

Die Wasserspringer Klein/Hausding gewinnen Silber, Judoka Bönisch scheidet früh aus, Duplitzer wiederholt ihre Olympia-Kritik. Die Olympia-News.

Patrick Hausding und Sascha Klein haben die zweite Medaille für die deutsche Mannschaft gewonnen. Das Duo aus Berlin und Aachen sicherte sich am Montag mit Platz zwei Silber im Synchron-Wettbewerb vom Turm. Olympia-Gold gewannen die Chinesen Yue Lin/Liang Huo. Den dritten Platz belegten Gleb Galperin/Dmitri Dobroskok aus Russland.

Olympische Spiele in Peking: Antje Buschschulte verpasste über 100 Meter Rücken den Einzug ins Finale.

Antje Buschschulte verpasste über 100 Meter Rücken den Einzug ins Finale.

(Foto: Foto: rtr)

Mit den ersten deutschen Niederlagen des Beachvolleyball-Turniers haben Stephanie Pohl/Okka Rau und David Klemperer/Eric Koreng den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale verpasst. Das Männer-Duo verlor nach enttäuschender Leistung 0:2 gegen Martin Laciga/Jan Schnider aus der Schweiz. Pohl/Rau unterlagen 0:2 gegen die Amerikanerinnen Nicole Branagh/Elaine Youngs. Damit haben beide Teams je einen Sieg und eine Niederlage auf dem Konto.

Die italienische Schwimmerin Federica Pellegrini hat im Vorlauf über 200 Meter Freistil mit 1:55,45 Minuten einen Weltrekord aufgestellt. Es war bereits der achte Schwimm-Weltrekord während dieser Spiele. Vize-Weltmeisterin Annika Lurz ist über 200 Meter Freistil nach einer desolaten Leistung im Vorlauf dagegen ausgeschieden. Die Würzburgerin belegte lediglich den 22. Platz und blieb gut vier Sekunden über ihrem deutschen Rekord. Ebenfalls im Vorlauf ausgeschieden ist Petra Dallmann aus Heidelberg.

Unter großem Medieninteresse haben sich die vier deutschen Medaillenkandidaten im Damendegen und Herrenflorett vor ihrem Olympia-Wettkampf noch einmal der Öffentlichkeit präsentiert. Am gefragtesten war dabei Imke Duplitzer, die seit März mit ihren kritischen Aussagen zu der Menschenrechtspolitik Chinas und der Rolle des Internationalen Olympischen Komitees für Aufsehen sorgt. Die Degenfechterin wiederholte ihre Kritik. Sie bezeichnete die Spiele als "optimal geschmacksneutral" und "Hochglanzfassade", die ihr persönlich zu viel organisiert sei. Weltmeisterin Britta Heidemann wollte sich ebenso wie Florett-Titelträger Peter Joppich zu politischen Themen nicht äußern.

Beide Deutschland-Achter sind im Vorlauf der olympischen Ruder-Regatta der Weltspitze bedenklich hinterhergerudert und verpassten den Endlauf auf direktem Weg. Die DRV-Flaggschiffe der Männer und Frauen belegten in ihren Vorläufen jeweils den letzten Platz. Der deutsche Einer-Meister Marcel Hacker hat hingegen problemlos das Halbfinale erreicht. Der WM-Fünfte siegte im Viertelfinale vor dem Briten Alan Campbell.

Giulia Quintavalle hat bei den Olympischen Spielen in Peking Judo-Gold in der Klasse bis 57 kg gewonnen. Die Italienerin, die in der ersten runde Athen-Olympiasiegerin Yvonne Bönisch (Potsdam) bezwungen hatte, besiegte Deborah Gravenstijn aus den Niederlanden im Finale mit einem Yuko (mittlere Wertung Vorsprung. Bronze ging an Ketleyn Quadros aus Brasilien sowie die Chinesin Xu Yan. Bönisch war in der Hoffnungsrunde an der Französin Barbara Harel gescheitert. Bei den Männern siegte Elnur Mammadli aus Aserbaidschan.

In einem packenden Finale über 4x100 Meter Freistil der Männer hat sich US-Schwimmstar Michael Phelps seine insgesamt achte olympische Goldmedaille gesichert. Der sechsfache Gewinner von Athen legte als Startschwimmer den Grundstein zum Triumph des US-Quartetts in der Weltrekordzeit von 3:08,24 Minuten vor Frankreich, das in 3:08,32 Europarekord schwamm. Bronze ging an Australien in 3:09,91. Die US-Staffel verbesserte ihren eigenen Weltrekord aus dem Vorlauf noch einmal um fast genau vier Sekunden (3:12,23). Das deutsche Quartett mit Steffen Deibler (Biberach), Jens Schreiber (Hannover), Benjamin Starke (Berlin) und Paul Biedermann (Halle/Saale) war im Vorlauf in 3:17,99 ausgeschieden.

Über 400 Meter Freistil siegte Rebecca Adlington aus Großbritannien, während die Favoritin Laure Manaudou aus Frankreich nur Achte wurde. Der Japaner Kosuke Kitajima stellte einen Weltrekord über 100 Meter Brust auf. Athen-Olympiasiegerin Kirsty Coventry aus Simbabwe stellte im zweiten Halbfinale über 100 Meter Rücken in 58,77 Sekunden den dritten Schwimm-Weltrekord bei den Olympischen Spielen auf. Über 100 Meter Schmetterliong gewann die australische Schwimmerin Lisbeth Trickett .

Paul Biedermann hat über 200 Meter Freistil als Vierter seines Vorlaufs das Finale erreicht. "Ich werde im Finale versuchen, meine Zeit und meinen Platz zu halten, aber für ganz vorne wird es wohl nicht reichen, sagte Biedermann nach dem Lauf.

Weiter zu Fechten, Tennis und dem ersten Dopingfall.

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Nach den Frauen haben auch die Männer aus Südkorea die Goldmedaille im Teamwettbewerb der Bogenschützen geholt. Die hochfavorisierten Im Dong-Hyun, Lee Chang-Hwan und Park Kyung-Mo setzten sich mit 227 Ringen vor Italien (225) und China (222) durch. Ein deutsches Team war nicht am Start. Südkoreas Männer holten damit zum dritten Mal in Folge Gold bei Olympia.

Rafael Nadal

In der zweiten Runde: Rafael Nadal.

(Foto: Foto: AFP)

Zhang Xiangxiang und Chen Yanqing haben die Dominanz der chinesischen Gewichtheber bei den Olympischen Spielen von Peking untermauert. Vier Jahre nach ihrem Triumph von Athen wurde Chen Yanqing wieder Gewichtheber-Olympiasiegerin in der Klasse bis 58 Kilogramm. Die 25-jährige Zhang Xiangxiang gewann Gold im Zweikampf in der Klasse bis 62 kg. Damit haben die Gastgeber in vier der fünf bisherigen Wettbewerbe im Gewichtheben gesiegt.

Rafael Nadal hat sich mühevoll in die zweite Runde des Tennisturniers gekämpft. Der 22-jährige Spanier setzte sich am Montag mit 6:2, 3:6, 6:2 gegen den Italiener Potito Starace durch. Nächster Gegner des Mallorquiners, der in der kommenden Woche den Schweizer Roger Federer als Weltranglisten-Erster ablösen wird, ist der Australier Lleyton Hewitt oder Jonas Björkman aus Schweden. Federer selbst siegte gegen den Russen Dmitri Tursunow mit 6:4, 6:2 und trifft nun auf den Südkoreaner Hyung-Taik Lee oder Rafael Arevalo aus El Salvador.

Nicolas Kiefer erreichte die zweite Runde souverän: Der an Nummer 15 gesetzte Hannoveraner besiegte den Weißrussen Max Mirnji 6:3, 6:1. Auch Rainer Schüttler überstand sein Auftaktspiel gegen den Japaner Kei Nishikori trotz fünf vergebener Matchbälle und 2:47 Stunden Spielzeit letztlich siegreich mit 6:4, 6:7 (5:7), 6:3 und trifft nun auf den an Nummer drei gesetzten Serben Novak Djokovic.

Die Italienerin Valentina Vezzali hat bei den Olympischen Spielen in Peking die Goldmedaille im Florett-Fechten gewonnen. Sie setzte sich wie schon in Sydney 2000 und Athen 2004 in einem spannenden Finale gegen die Südkoreanerin Hyanhee Nam 6:5 durch. Damit ist Vezzali die vierte Sportlerin überhaupt, die in einer Disziplin dreimal in Folge bei Olympia Gold gewann. Als beste des Deutsche kam Katja Wächter nach einer 8:15-Niederlage auf Platz acht, direkt vor der enttäuschten Medaillenhoffnung Carolin Golubytskyi, die bereits im Achtelfinale ausgeschieden war.

Die spanische Radfahrerin Maria Isabel Moreno hat für den ersten Doping-Fall bei den Olympischen Spielen gesorgt. Wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Montag mitteilte, wurde die 27-Jährige bereits am 31. Juli bei einer Kontrolle im Olympischen Dorf positiv auf das Blutdopingmittel Epo getestet. Nach dem Entzug der Akkreditierung ist Moreno noch am Tag der Kontrolle in ihre Heimat zurückgeflogen. Bei den Athen-Spielen 2004 hat es insgesamt 23 Doping-Fälle gegeben. In Peking werden insgesamt 4500 Kontrollen vorgenommen, 25 Prozent mehr als vor vier Jahren.

Weiter zu Trap-Schießen, Reiten, Badminton und einem Panda-Baby in China.

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Olympische Spiele in Peking: Wichtig für den Erfolg: die Konkurrenz beobachten.

Wichtig für den Erfolg: die Konkurrenz beobachten.

(Foto: Foto: ddp)

Europameisterin Susanne Kiermyayer aus Kirchberg hat als Achte das Trap-Finale verpasst. Mit starken Schulterschmerzen traf die Atlanta-Zweite nur 65 Scheiben und damit zwei zu wenig. Die deutschen Sportschützen sind somit auch nach sechs olympischen Entscheidungen ohne Medaille und Finalteilnahme. Im Luftgewehr-Wettbewerb der Männer hatte Timo Mohaupt (Benshausen) zuvor den angestrebten Endkampf um zwei Ringe verpasst und war mit 593 Ringen auf Platz 15 gelandet. Michael Winter (Kirchseeon) belegte mit 588 Ringen Position 36. Das erste indische Schützen-Gold der Olympia-Geschichte gewann der indische Weltmeister Abhinav Bindra.

In einem Panda-Zentrum in Südwestchina ist der erste Olympia-Nachwuchs auf die Welt gekommen. Die beiden Panda-Babys in der Aufzuchtsstation der Stadt Chengdu wurden nach zwei der insgesamt fünf olympischen Maskottchen auf die Namen Beibei und Huanhuan getauft, wie die Zeitung "Shanghai Daily" am Montag berichtete. In dem Fünfer-Ensemble heißt der Panda eigentlich Jingjing. Der Fisch Beibei, die tibetische Antilope Yingying, die olympische Flamme Huanhuan und die Schwalbe Nini machen das Quintett komplett. Zusammen gelesen bilden die Namen auf Chinesisch den Satz "Bei Jing Huan Ying Ni" - "Peking heißt dich willkommen".

In der Aufregung um einen möglichen olympischen Rekord durch US-Schwimmer Michael Phelps fühlt sich Mark Spitz offenbar ein bisschen vernachlässigt. Weder das Internationale Olympische Komitee (IOC) noch das US-Fernsehen oder der Schwimm-Weltverband Fina hätten ihn zu den Rennen seines Landsmannes in Peking eingeladen. "Und man geht nicht einfach so zu den Spielen. Nicht, wenn man der ist, der ich bin", sagte Spitz.

Hinrich Romeike hat den 4560 Meter langen Parcours beim Geländereiten hervorragend gemeistert. Auf seinem Pferd Marius hat er die Gesamtführung übernommen. Nach dem gestrigen Dressurtag lag der 45-Jährige aus Nübbel noch auf Platz 7. Auch die Mannschaftswertung führt Deutschland vor Australien und Großbritannien. Die Geländeprüfung der Vielseitigkeitsreiter in Hongkong begann bei angenehmen Temperaturen um die 25 Grad, allerdings lag die Luftfeuchtigkeit bei über 90 Prozent.

Weiter zu Hockey, Badminton und dem Tennisturnier.

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Die Herren des Deutschen Hockey-Bundes haben einen Start nach Maß in die Olympischen Spiele hingelegt. Die Mannschaft von Trainer Markus Weise deklassierte am Montagmorgen in Peking Gastgeber China mit 4:1 (1:1). Elf Stunden nach dem 5:1-Auftaktsieg der DHB-Frauen wendeten Christopher Zeller (21. Minute) und Goalgetter Florian Keller mit einem Doppelpack (21./54.) sowie Carlos Nevado (67.) das Blatt zugunsten des Weltmeisters, der Probleme hatte, anfangs ins Spiel zu finden. Vor etwa 3000 Zuschauern im Olympia Green Hockey Stadium war der Olympia-Dritte von 2004 in der siebten Minute durch Yubo Na in Rückstand geraten.

Marc Zwiebler aus Bonn-Beuel ist als erster deutscher Badmintonspieler in ein olympisches Achtelfinale eingezogen. Der Weltranglisten-24. bezwang in der zweiten Runde den Briten Andrew Smith nach anfänglichen Problemen mit 16:21, 21:13 und 21:17. Zwiebler trifft nun auf den Südkoreaner Lee Hyunli oder den an Nummer fünf gesetzten Dänen Kenneth Jonassen. Am Abend (18.30) trifft Europameisterin Huaiwen Xu aus Bischmisheim im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale auf die Britin Tracey Hallam. Badminton-Europameisterin Huaiwen Xu aus Bischmisheim hat das Viertelfinale erreicht. Die 33-Jährige setzte sich in der Runde der letzten 16 in nur 25 Minuten gegen die Britin Tracey Hallam mit 21:10 und 21:7 durch. Xu trifft im Kampf um den Einzug ins Halbfinale am Mittwoch (14 Uhr MESZ) wohl auf die Turnierfavoritin und Weltranglistenerste Xie Xingfang aus China.

Die deutschen Handball-Frauen haben auf dem Weg ins angestrebte Viertelfinale der Olympischen Spiele von Peking ein Debakel erlebt. Durch eine miserable Wurfquote verlor der WM-Dritte am Montag sein zweites Vorrundenspiel und wurde vom Olympia-Zweiten Südkorea mit 20:30 (9:12) gedemütigt. Unter den Augen von IOC-Präsident Jacques Rogge und seinem deutschen Stellvertreter Thomas Bach erlitt die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) gegen ihren Angstgegner die fünfte Schlappe im sechsten Vergleich bei großen Meisterschaften.

Wilhelm Gratschow aus Gifhorn ist als dritter deutscher Boxer in der ersten Runde des olympischen Boxturniers ausgeschieden. Im Federgewicht bis 57 Kilogramm unterlag er am Montag in der Sporthalle des Arbeitergymnasiums in Peking Alaa Shili aus Tunesien mit 5:14 Punkten. Eine totale Pleite der Faustkämpfer des Deutschen Boxsport-Verbandes kann am Dienstag nur noch Rustam Rahimow aus Velbert verhindern.

Canadier Jan Benzien und Einerkajak-Spezialist Alexander Grimm haben in der Qualifikation für die Finalläufe der Slalomkanuten geglänzt und gehören nun zum engen Favoritenkreis. Benzien war nach den zwei Läufen im Shunyi Park nur 0,35 Sekunden langsamer als Atlanta-Olympiasieger Michael Martikan aus der Slowakei. Grimm lag nach dem ersten Durchgang trotz einer Torberührung auf Rang zwei, fiel dann aber noch auf Position vier zurück.

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