Olympische Spiele in Peking:Dürfen wir uns auf die Spiele freuen?

Die Sehnsucht nach Harmonie, schweißgebadeten Körpern und großen Gefühlen: Was Prominente von Olympia in Peking erwarten.

C. Mayer, J. Schmieder, R. Deininger und L. Weißmüller

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Die Sehnsucht nach Harmonie, schweißgebadeten Körpern und großen Gefühlen: Was Prominente von Olympia in Peking erwarten.

Von Christian Mayer, Jürgen Schmieder, Roman Deininger und Laura Weißmüller

Kat von D, 27, Tätowierweltmeisterin aus Los Angeles):

Die Olympischen Spiele sind cool, weil dann viele Leute mit interessanten Ideen und Motiven zu mir kommen. Die Starspielerin der australischen Hockeymannschaft Kate Hollywood hat sich schon angemeldet, weil sie eine dauerhafte Erinnerung an die Spiele in Peking möchte. Allerdings hat sich noch entschieden, wo das Tattoo hin soll.

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Michael Keiner, 49 bester deutscher Pokerspieler:

Ich werde nachts aufstehen und meinen Biorhythmus für die Spiele umstellen. So ein Großereignis reißt einen natürlich mit. Ich freue mich auf die Ballsportarten wie Tennis und Volleyball. Bis Pokern ins Olympische Programm aufgenommen wird, wird es wohl leider noch dauern. Ich wäre ja schon froh, wenn es endlich als Sportart anerkannt würde.

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Sky DuMont, 61, Schauspieler:

Es wird in Peking Überraschungen geben. Einige Athleten werden wegen des Smogs zusammenbrechen - und vielleicht wird es auch zu spontanen Demonstrationen kommen. Mal sehen, wie die Staatsführung damit zurecht kommt, wenn live berichtet wird. Ich finde, das Olympische Komitee hat sich über den Tisch ziehen lassen. Den Fernseher schalte ich aber schon ein, vor allem bei den Lauf- und Schwimmwettbewerben.

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Cajus Heinzmann, 32, Chef-Rapper bei Blumentopf:

Natürlich werde ich die Olympischen Spiele verfolgen, sportbegeistert wie ich bin. Da ich nachts meist sowieso wach bin und arbeite, muss ich mich nicht umstellen. Ich fiebere auf die Leichtathletik, besonders auf den 100-Meter-Lauf hin. Diese Spiele stehen unter einem besonderen Stern, ich glaube, dass es viele Dopingfälle geben wird. Das ist ein fader Beigeschmack, weil es um körperliche Leistung gehen soll. Doping ist einfach nur unfair.

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Boris Becker, 40, ehemaliger Tennisspieler:

Ich freue mich auf die Olympischen Spiele, werde aber nicht vor Ort sein. Ich werde mir sicher einige Wettbewerbe ansehen.

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Nia Künzer, 28, ehemalige Fußball-Nationalspielerin:

Ich freue mich auf die Wettkämpfe, weil ich weiß, dass Olympia für die Sportler das Größte ist. Wegen der Menschenrechtsverletzungen tue ich das nicht ganz unbeschwert. Ich kann der Vergabe der Spiele nach Peking aber auch Positives abgewinnen: Ich glaube nicht, dass es die kritischen Diskussionen über China bei uns gäbe, wenn Olympia woanders stattfinden würde. So interessieren sich wenigstens viele Leute für die Probleme dort. Außerdem denke ich nicht, dass man vom Sport verlangen kann, was eigentlich Politik und Wirtschaft leisten sollten.

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Hellmuth Karasek, 74, Literaturkritiker und Buchautor:

Ich bin froh, dass die Spiele stattfinden. Wenn sie beginnen, ist das ein Zeichen dafür, dass es um diese Welt nicht ganz so schlimm steht und weitgehend Frieden herrscht. Ich schaue mir die klassischen Disziplinen an, den Zehnkampf, die Läufe, notfalls auch Hammerwerfen, obwohl da der Dopingtrainer immer mitreist. Man kann von den Spielen ja nicht erwarten, dass sie eine bessere Menschheit erzeugen. Im übrigen bin ich nicht das wandelnde Weltgewissen, wenn ich fernschaue - tut mir leid. Ich engagiere mich lieber dort, wo ich etwas ändern kann.

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Django Asül, 36, Kabarettist:

Das Thema Olympia ist mir schon seit 20 Jahren mehr oder weniger wurscht, weil das eine einzige Doperei ist. Drum kann ich Dir da kaum weiter helfen. Das Spannende an Olympia ist für mich nur, wann sie wen wegen welchen verbotenen Substanzen hochgehen lassen.

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Guido Kratschmer, 55, ehemaliger Weltklasse-Zehnkämpfer:

Ich blicke wegen der Menschenrechtsverletzungen mit gemischten Gefühlen nach China. Auf die Spiele in Athen oder Sydney konnte ich mich freier freuen. Trotzdem kann ich verstehen, wenn sich die Athleten voll auf den Sport konzentrieren. Olympia ist der Höhepunkt jeder Karriere, und ein Boykott der Spiele wäre deshalb bitter gewesen. Ich habe das 1980 selbst erlebt, als ich als Weltrekordler nicht in Moskau antreten durfte. So eine Chance kriegst du nie wieder. Ich denke aber schon, dass die Athleten nach Ende ihrer Wettkämpfe politische Statements abgeben können.

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Christian Neureuther, 59, ehemaliger Skirennläufer:

Natürlich liegt ein Schatten auf diesen Spielen, meine Euphorie ist nicht so groß wie sonst. Andererseits: Ohne die Spiele hätten die Probleme in China niemals diese öffentliche Präsenz bekommen. Meine Frau und ich haben schon den Fernseher auf die Terrasse gestellt - der wird durchlaufen, wir haben extra Urlaubszeit eingeplant. Das Tolle an Olympia ist ja, dass auch Randsportarten wahrgenommen werden. Wir stehen auch für unsere Kanuten und Schützen auf.

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Wolfgang Grupp, 66, Chef des Sportartikelherstellers Trigema:

Ich persönlich finde es großartig, das die Olympischen Spiele dieses Jahr in Peking stattfinden. Das ist ein großer Schritt, China auch in Zukunft in unsere globalisierte Welt mit einzubinden. Indem das Land die Spiele ausrichtet, bringen wir ihm das europäische Denken näher. Außerdem muss man anerkennen, dass die Chinesen sich sehr anstrengen, der westlichen Welt ein positives Bild von sich zu liefern. Unsere Kritik an dem Land ist nicht immer richtig, da China mit seiner Milliardenbevölkerung anders zu führen ist als ein Land mit ein paar Millionen. Die diesjährigen Olympischen Spiele bringen für mich die EU und das große China ein Stück weit näher.

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Edzard Schmidt-Jortzig, Vorsitzender des Deutschen Ethikrats:

Freuen darf man sich allemal, denn die Menschenrechtslage in China - selbst wenn sie noch nicht optimal ist - hat sich ja deutlich verbessert. Im übrigen wird mit der Menschenrechts-Kampagne anderswo auch nicht nur Erstrebenswertes verbunden, vom Einebnen kultureller Besonderheiten bis zur Kommerzialisierung. Bei den Spielen macht mir mehr die Allgegenwart des Dopings Sorge.

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Heino Ferch, 44, Schauspieler und passionierter Polospieler:

Natürlich kann man sich auf Olympia freuen. Zum einen, weil die Chinesen begreifen müssen, dass die Umwelt das wertvollste Gut ist, das uns in die Hände gelegt wurde. Und zweitens, weil die Reckübung von Fabian Hambüchen das Spektakulärste sein wird, was seit Jahren an diesem Gerät geturnt wurde.

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