Olympische Halbzeitbilanz:"Wir hatten tolle Erfolge"

Sotschi 2014 - Olympische Spiele

Applaus für Deutschland: Michael Vesper

(Foto: dpa)

Zur Halbzeit der Winterspiele in Sotschi hat Michael Vesper, Chef de Mission, den deutschen Sportlern ein ausgezeichnetes Zeugnis ausgestellt. Die Platzierung im Medaillenspiegel mag er aber nicht überbewerten. Im Fall des Aktivisten Witischko will Vesper beim IOC vorsprechen.

Chef de Mission Michael Vesper hat nach fast der Hälfte der Entscheidungen bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi eine positive Bilanz gezogen. "Was das Sportliche angeht, sind wir mit den Ergebnissen zufrieden. Wir hatten tolle Erfolge, haben schon zwölf Medaillen und sind breit aufgestellt", resümierte er am Samstag in Sotschi.

"Was wir im Medaillenspiegel erleben, ist aber eine reine Momentaufnahme und sagt nichts über die kommenden Tage aus." Nach der ersten Olympia-Hälfte in Vancouver 2010 hatten die Deutschen 16 Medaillen (5 Gold/6 Silber/5 Bronze) auf der Habenseite.

Wie Vesper weiter betonte, hätten die deutschen Athleten in Russland optimale Bedingungen vorgefunden. Die drei olympischen Dörfer seien "globale Orte, an denen Kontakte gemacht werden". Auch die Wettkampfstätten funktionierten bestens. Das Interesse an den Spielen sei in Deutschland groß. Die Übertragungen im Fernsehen würden im Schnitt eine Einschaltquote von 26 Prozent erreichen, in der Spitze über 40 Prozent. Das "Rock 'n' Rodeln" hätten 9,12 Millionen Zuschauer verfolgt, "das ist absolutes Länderspielniveau", sagte Vesper.

Vesper will im Fall Witischko beim IOC vorsprechen

Zudem kündigte Vesper an, im Fall des inhaftierten Umweltaktivisten und Sotschi-Kritikers Jewgeni Witischko Gespräche mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) aufzunehmen. Der 40-Jährige Witischko ist zu einer dreijährigen Haft verurteilt worden, das IOC fühlt sich für den Fall nicht zuständig.

Vesper hatte am Rande der Spiele in Sotschi Gespräche mit einem Vertreter der Organisation "Umweltschutz im Nordkaukasus" (EWNC) geführt, der auch Witischko angehört. "Ich habe zugesagt, dass ich deswegen beim IOC noch mal vorspreche", sagte der Chef de Mission der deutschen Mannschaft.

Witischko war von einem Gericht in der südrussischen Stadt Krasnodar zu drei Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt worden. Witischko, der auch die Umweltzerstörungen in Sotschi durch die Olympischen Spiele angeprangert hatte, war wegen Pöbelns in der Öffentlichkeit verurteilt worden und soll gegen die Auflagen seiner Bewährungsstrafe verstoßen haben.

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