Zum Tod von Klaus Wolfermann:Mit der Kraft eines Schmieds

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Klaus Wolfermann war weder groß gewachsen, noch war er schlank, noch hatte er lange Arme. Aber während der Olympischen Spiele 1972 in München war ihm keiner gewachsen. (Foto: dpa)

Klaus Wolfermann entsprach nicht dem Idealbild eines Speerwerfers. Und doch ist sein Name auf ewig mit den Olympischen Spielen 1972 in München verbunden. Weltrekord, Goldmedaille - viel mehr kann einer in der Leichtathletik und im Leben nicht erreichen.

Nachruf von Joachim Mölter

Nach allem, was die moderne Trainingslehre so hergibt, hätte Klaus Wolfermann nie das werden sollen, was er geworden ist, nämlich Speerwerfer. Und schon gar kein so erfolgreicher. Mit seiner Größe von 1,76 Meter, seinem an die 90 Kilo reichenden Gewicht und seinem bulligen Körperbau entsprach er jedenfalls nicht dem Idealbild dieser Disziplin: Er war weder groß gewachsen, noch war er schlank, noch hatte er lange Arme, ihm fehlten also wesentliche Voraussetzungen, um das 800 Gramm schwere Sportgerät weit zu werfen. Was Klaus Wolfermann aber hatte, war „ein Zug, dass es nur so rauscht“, wie sich ein Zeitzeuge erinnert. Diese Kraft im Arm hatte er mutmaßlich von seinem Vater mitbekommen, einem Schmied aus der fränkischen Kleinstadt Altdorf bei Nürnberg. Und mit diesem Zug hat der „kleine Gstumperte“, wie er sich selbst bezeichnete, die größten Erfolge erreicht, die ein Leichtathlet in den Siebzigerjahren erringen konnte.

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Klaus Wolfermann
:Ein Zug, dass es nur so rauscht

Klaus Wolfermann gewann bei den Olympischen Spielen 1972 in München Gold, später warf er Weltrekord. Heute feiert er seinen 75. Geburtstag und erinnert sich daran, dass er zunächst gar nicht als richtiger Speerwerfer galt.

Von Joachim Mölter

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