Robert Harting ist in der Diskus-Qualifikation bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro überraschend gescheitert. Der Olympiasieger von 2012 schaffte es mit seinen drei Versuchen nicht unter die besten zwölf Athleten. Nach zwei ungültigen Würfen gelangen ihm im dritten und letzten Durchgang nur 62,21 Meter.
Dem 31-Jährigen machten im Olympiastadion seine Schuhe Probleme, er musste sie auch wechseln. Im ARD-Interview nannte er nach dem Wettkampf einen Hexenschuss als Ursache für sein schlechtes Abschneiden, den er sich am Vortag beim Lichtausmachen zugezogen habe.
"Ich bin seit gestern mit Spritzen behandelt worden, aber da kannst du als Rotationssportler nicht viel machen. Ich habe keine Erklärung dafür, tut mir leid", sagte Harting bemerkenswert gefasst. "In einem halbwegs normalen Zustand hätte ich locker 65, 66 Meter werfen können in der Qualifikation."
Für den Berliner ist es eine große Enttäuschung. Seine Vorbereitung auf die Olympischen Spiele verlief alles andere als optimal. Nach einem Kreuzbandriss im Herbst 2014 musste der 2,01-Meter-Mann lange aussetzen, dann plagte ihn eine Brustmuskel-Verletzung. Zudem bereitete ihm immer wieder das Knie Probleme.
Hartings Bruder Christoph (65,41 Meter) und der Wattenscheider Daniel Jasinski (62,83 Meter) schafften hingegen den Sprung ins Finale am Samstag. Den weitesten Wurf legte der Pole Piotr Małachowski mit 65,89 Metern hin.