Tennis bei Olympia:Novak Djokovic, der Vollendete

Lesezeit: 3 Min.

Tränen der Freude und der Erleichterung: Novak Djokovic nach seinem verwandelten Matchball. (Foto: Matthew Stockman/Getty Images)

Nach 24 Grand-Slam-Titeln gewinnt der Serbe mit 37 zum ersten Mal Olympiagold. Im Finale gegen Carlos Alcaraz entscheidet er einen Abnutzungskampf auf faszinierend hohem Niveau für sich – samt Wunderschlägen, wenn sie gefordert sind.

Von Holger Gertz, Paris

Als der amerikanische Regisseur Martin Scorsese 2007 endlich seinen ersehnten Regie-Oscar bekam – 26 Jahre nach seiner allerersten Nominierung –, begann er seine Dankesrede mit einer Erkundigung bei denjenigen, die den Brief geöffnet hatten, in dem sein Name stand. „Könntet ihr den Umschlag bitte noch mal überprüfen?“ In dieser leicht koketten Frage mischten sich Erleichterung, Genugtuung und auch ein letzter verbliebener Restzweifel daran, tatsächlich das geschafft und erreicht zu haben, was der Karriere noch fehlt, was sie rundet. Weil jeder Meister seines Fachs, auch wenn er seine Könnerschaft über Jahre unter Beweis gestellt hat, eines insgeheim fürchtet: als Unvollendeter in die Geschichte eingehen zu müssen. Die Karriere strahlt so hell, aber wenn etwas Entscheidendes fehlt, wird die Bilanz immer ein Sternchen tragen als Symbol für den einen, kleinen Makel.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusOlympia-Debatte um Boxerinnen
:„Wir haben ihr erzählt: Die ganze Welt unterstützt dich!“

Der Druck auf die Boxerinnen Imane Khelif und Lin Yu-ting könnte nicht größer sein. Beide gehen ganz unterschiedlich damit um. Und das IOC? Trägt zur Klärung der komplexen Umstände null und nichts bei.

Von Holger Gertz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: