Nach der Siegerehrung musste sie noch zur Pressekonferenz. Ein Herr mit grauen Haaren empfing sie, der ein bisschen lustig aussah, weil ihm seine Maske unter die Nase gerutscht war. Er war nett, aber er schien auch aus einer ganz anderen Welt zu kommen. Er fragte Momiji Nishiya, was ihre Gefühle seien. Das war eigentlich eine seltsame Frage. Immerhin hatte sie gerade den Street-Wettbewerb der Skateboraderinnen bei den Olympischen Spielen in Tokio gewonnen. Als 13-Jährige im eigenen Land. Was sollte sie schon fühlen? Sie kicherte unsicher in ihre hellrote Team-Japan-Maske hinein und antwortete "Ureshii desu. Ich freu mich." Mehr nicht. Der Mann mit den grauen Haaren war etwas verdutzt.
Skateboard-Olympiasiegerin:Reif genug für die große Welt der Ringe?
Unbekümmerte Fahrt in die Historie: Momiji Nishiya, 13, erste Olympiasiegerin im Skateboarden.
(Foto: Ben Curtis/AP)Momiji Nishiya ist mit 13 Jahren die jüngste Olympiasiegerin in Japans Geschichte. Sie verkörpert die Nachwuchshoffnung ihres Landes - und die des Internationalen Olympischen Komitees.
Von Thomas Hahn, Tokio
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