Olympia:Russische Dopingsünder dürfen auf Start in Rio hoffen

Athletics - European championships - Amsterdam

Julia Stepanowa

(Foto: Michael Kooren/Reuters)
  • Der Internationale Sportgerichtshof Cas kippt den IOC-Beschluss.
  • Der Ausschluss von früher gedopten russischen Athleten von den Olympischen Spielen in Rio sei "nicht durchsetzbar".
  • Damit darf auch Whistleblowerin Julia Stepanowa wieder hoffen.

Auch Whistleblowerin Julia Stepanowa kann wieder auf einen Start bei den Olympischen Spielen in Rio hoffen. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hat den Ausschluss von früher gedopten russischen Athleten von den Olympischen Spielen in Rio als "nicht durchsetzbar" abgelehnt. Dies teilte das Cas am Donnerstag mit.

Das Gericht gab damit der russischen Schwimm-Weltmeisterin Julia Jefimowa und den beiden Ruderern Anastassija Karabelschtschikowa und Iwan Podschiwalow teilweise recht. Sie hatten Einspruch gegen diese Doppelbestrafung eingelegt. Allerdings wies der Cas den Antrag der Athleten auf Erteilung einer direkten Starterlaubnis ebenfalls zurück.

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Wer über die Teilnahme nun letztlich bestimmt, blieb nach der Mitteilung zunächst offen. Im Falle der Ruderer empfahl der Cas dass der Weltverband Fisa entscheiden solle. Die drei Athleten waren in der Vergangenheit wegen Dopings gesperrt worden, haben diese Strafen aber bereits verbüßt.

Darf Stepanowa nun starten?

Das Internationale Olympische Komitee hatte im russischen Dopingskandal nicht nur entschieden, dass die internationalen Sportfachverbände jeden nominierten Sportler aus Russland überprüfen sollen, ob er nachweislich sauber ist und an den Rio-Spielen teilnehmen darf. Vielmehr hatte das IOC auch verfügt, dass ehemals gedopte Russen ein Start bei den Sommerspielen verweigert wird.

Mit dieser Begründung hatte das IOC auch einen Start der russischen Doping-Kronzeugin und 800-Meter-Läuferin Stepanowa in Rio verweigert. Allerdings müsste die 30 Jahre alte Leichtathletin ebenfalls vor dem Ad-hoc-Gericht des Cas in Rio de Janeiro Klage einreichen. Stepanowa hatte ein systematisches Doping in Russland in ihrem Sport aufgedeckt. Daraufhin schloss der Weltverband IAAF die Leichtathleten Russlands komplett von den Rio-Spielen aus. Die IAAF hatte aber das IOC gebeten, Stepanowa wegen ihrer Verdienste im Kampf gegen Doping in Rio starten zu lassen.

Experten hatten eine entsprechende Entscheidung des Cas erwartet. Der Sportgerichtshof hatte nämlich schon die sogenannte Osaka-Regel des IOC 2011 für nicht rechtmäßig erklärt. Die Regel sah vor, dass Doping-Sünder automatisch von den nächsten Olympischen Spielen ausgeschlossen werden und damit doppelt bestraft werden.

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