Blondinen auf Pferden, was für ein herrliches Thema für einen olympischen Fernsehabend, dachte offenbar ARD-Kommentator Carsten Sostmeier, der sich für einen Großmeister des launigen Worts hält. "Blond, Teil drei", sagte er Montagabend, als Vielseitigkeitsreiterin Klimke ins Gelände preschte. Sie patzte genauso wie zuvor die ebenfalls blonden Kolleginnen Krajewski und Auffarth.
Die Goldmedaille ist für das deutsche Team damit außer Reichweite. Vor allem die blonde Julia Krajewski zog sich deshalb Sostmeiers Ärger zu. Sie habe "einen braunen Strich in der Hose", vermutete er nach ihrem mutlosen Auftritt und leitete das folgende Interview mit den Worten ein: "Mal sehen, was die Blondine sagt."
Carsten Sostmeier hat sich mit seiner ebenso frechen wie fachkundigen Art, Pferdesport zu kommentieren, eine große Fangemeinde erarbeitet. 2004 gewann er sogar den "Deutschen Fernsehpreis". Seither gehen ihm, Achtung Wortwitz, immer wieder die Gäule durch.
Vor vier Jahren beschrieb er das Verhältnis der deutschen Vielseitigkeitsreiter zur Konkurrenz so: "Seit 2008 wird zurückgeritten." Er musste sich für den Hitler-Duktus entschuldigen.
Am Dienstag hat die deutsche Teamleitung gegen Sostmeiers Attacken auf Julia Krajewski protestiert. Und Carsten Sostmeier entschuldigte sich ein weiteres Mal: "aus tiefstem Herzen", wie er sagte.