Tianjin, eine halbe Stunde Zugreise von Peking entfernt. Hier liegt eines der größten olympischen Kraftzentren, wenn man so will: eine Gedenkstätte für Juan Antonio Samaranch senior, den Herrn der Ringe überhaupt: 35 Jahre Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee (IOC), 21 Jahre als Präsident, und, gemessen am Denkmal, das sie ihm in Tianjin hochgezogen haben, ein Volksheld in der Volksrepublik. 25 000 Quadratmeter misst das "Samaranch Memorial", als sei dort ein Raumschiff gelandet und zu Beton geronnen. Drinnen: 16 578 persönliche Gegenstände, wie die Website penibel vermeldet, Büsten, Plakate, Orden, Gemälde, sogar Samaranchs bevorzugtes Rasierwasser, das sie im IOC früher auch gerne an die Reporter verteilten.
Winterspiele in Peking:Eine außergewöhnliche olympische Dynastie
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Dass Peking Sommer- und Winterspiele veranstaltet, hat auch mit einem der Urväter der modernen Sportkorruption zu tun. Dessen Ziehsöhne könnten die olympische Welt noch lange formen, darunter Juan Antonio Samaranch junior - folgt er seinem Vater auf den IOC-Thron?
Von Thomas Kistner und Johannes Knuth, Peking/München

Peking 2022:Olympische Spielchen
Alles für die Athleten, sagen sie im IOC gern, aber als die chinesische Tennisspielerin Peng Shuai verschwindet, passiert erst mal nichts. Über die verblassende Faszination einer großen Idee und die Frage, wie viel Demontage sie verträgt.
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