Michael Phelps am dritten Tag der Schwimm-Wettbewerbe.
(Foto: AP)Fechten, Duplitzer: Der Traum vom zweiten Olympiagold geht für Peking-Siegerin Britta Heidemann weiter. Beim Degenwettbewerb in London gewann sie in der Runde der letzten 32 in einem dramatischen Gefecht gegen die Italienerin Bianca del Carretto 14:13 nach sudden death. 20 Sekunden vor Schluss war sie noch 10:13 zurückgelegen. Bei den Olympischen Spielen 2008 hatte Heidemann als erste Deutsche mit dem Degen Einzelgold gewonnen. Zuvor war die zweimalige Europameisterin Imke Duplitzer durch ein 10:15 gegen die chinesische Weltranglistenerste Sun Yujie ausgeschieden.
Schwimmen, Vorläufe: Die deutschen Schwimmer haben am dritten Wettkampftag im olympischen Becken ihre Vorläufe gut überstanden. Sowohl Silke Lippok als auch Theresa Michalak müssen sich jedoch am Abend steigern, um eine Chance auf den Endlauf zu haben. Vize-Europameisterin Lippok schlug über 200 Meter Freistil nach 1:58,59 Minuten an und erzielte in der Addition aller Vorläufe Platz 13. Damit steht die 18-Jährige im Halbfinale am Abend, blieb aber vier Zehntel über ihrer Zeit von der EM im Mai und fast eine Sekunde über ihrer Saisonbestleistung.
"Es hat sich nicht so gut angefühlt. Ich war noch ein bisschen müde", sagte Lippok. "Aber es ist schon okay. Das Ziel war es, ins Halbfinale zu kommen, ob als Fünfte oder 13., ist egal." Über 200 Meter Lagen erreichte Kurzbahn-Europameisterin Theresa Michalak in 2:12,75 als Elfte das Semifinale. Nicht zu schlagen war erneut die 16-Jährige Chinesin Ye Shiwen, die sich am Samstag über die doppelte Distanz Olympiagold in Weltrekordzeit gesichert hatte. Die Weltmeisterin schwamm in 2:08,90 deutlich die beste Zeit.
Steigern muss sich Michael Phelps. Über 200 Meter Schmetterling schwamm der 27-Jährige einen Tag nach Silber mit der 4x100-Meter-Freistilstaffel in 1:55,53 auf Rang fünf. Ohne deutsche Beteiligung gewann der Österreicher Dinko Jukic in 1:54,79 Minuten die Vorläufe über 200 Meter Schmetterling. Im Finale am Dienstag könnte Phelps zum dritten Mal nacheinander Gold auf dieser Strecke gewinnen. Das gelang zuvor noch keinem Schwimmer. Seine erste Chance auf diese Bestmarke hatte er über 400 Meter Lagen am Samstag mit Platz vier deutlich vergeben.
Tischtennis: Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov haben im olympischen Einzel-Wettbewerb mit souveränen Auftaktsiegen das Achtelfinale erreicht. Der Weltranglistensiebte Boll bezwang bei seinem ersten Auftritt in London den Iraner Noshad Alamiyan 4:0. Zuvor hatte Ovtcharov, Nummer zwölf der Welt, den Lokalmatador Paul Drinkhall (Großbritannien) mühelos mit 4:0 ausgeschaltet. Rekordeuropameister Boll, der 2008 im olympischen Einzel überraschend im Achtelfinale ausgeschieden war, kämpft am Abend gegen den Rumänen Adrian Crisan oder den Spanier He Zhiwen um den Einzug in die Runde der letzten Acht, Ovtcharov bekommt es mit dem Österreicher Chen Weixing zu tun.
Tennis: Angelique Kerber steht in der zweiten Runde des olympischen Tennisturniers von Wimbledon. Beim Stand von 6:1 und 3:0 für die Weltranglisten-Siebte gab ihre tschechische Gegnerin Petra Cetkovska am Montag die Partie nach 37 Minuten wegen einer Verletzung auf. Bis dahin hatte Kerber das Spiel souverän dominiert. Kerber erreichte nach Julia Görges als zweite deutsche Spielerin die zweite Turnierrunde. Görges hatte am Sonntag im All England Club von Wimbledon überraschend die Weltranglisten-Zweite Agnieszka Radwanska aus Polen geschlagen. Kerbers nächste Gegnerin ist nun die Ungarin Timea Babos, die auf Platz 66 des Rankings steht.
Judo: Für die deutschen Judoka Miryam Roper und Christopher Völk ist das Olympia-Turnier frühzeitig beendet. Die Leverkusenerin Roper unterlag am Montag im Leichtgewicht bis 57 Kilo der brasilianischen Vizeweltmeisterin Rafaela Silva durch zwei kleine Wertungen, war aber insgesamt deutlich unterlegen. Der Abensberger Völk zog nach einem Freilos in der zweiten Runde der 73-Kilo-Klasse gegen den Mongolen Nyam-Ochir Sainjargal den Kürzeren. Damit sind alle fünf bislang in London eingesetzten deutschen Judoka vorzeitig gescheitert. Am Dienstag (10.30 Uhr/MESZ) greift im Mittelgewicht bis 81 Kilo Olympiasieger Ole Bischof als Medaillenkandidat in das Geschehen ein.
Luftgewehr: Alin Moldoveanu hat bei den Olympischen Spielen als erster rumänischer Schütze die Goldmedaille mit dem Luftgewehr gewonnen. Der 29-Jährige, der bei den Spielen vor vier Jahren in Peking als Vierter noch knapp gescheitert war, setzte sich am Montag mit 702,1 Ringen vor dem italienischen Weltranglistenersten Niccolo Campriani (701,5) durch. Bronze ging an Gagan Narang aus Indien (701,1). Die deutschen Schützen hatten eine Medaillenchance ausgelassen. Sowohl Olympia-Debütant Julian Justus als auch Tino Mohaupt qualifizierten sich nicht für das Finale der besten Acht.
Olympisches Feuer: Das Olympische Feuer von London hat innerhalb des Olympiastadions einen neuen Platz gefunden. Das teilte das Organisationskomitee LOCOG am Montag mit. Die aus 204 Stahlstangen bestehende Feuerschale wurde von Austin Playfoot, einem der Fackelträger der Londoner Spiele von 1948, neu entzündet. Für den Transport war die Flamme aus der Schale genommen und in eine Laterne gesetzt worden. Bei der Eröffnungsfeier am vergangenen Freitag war das Olympische Feuer in der Mitte des Stadions entzündet worden. Dort konnte es wegen der am Freitag beginnenden Leichtathletik-Wettbewerbe jedoch nicht bleiben. Neuer Standort bis zur Schlussfeier am 12. August ist der Südeingang des Olympiastadions, in dem bei der Auftaktshow eine große Glocke gestanden hatte. Für die Besucher des Olympic Park ist das Feuer weiter nicht sichtbar. Es wird aber auf große Leinwände projiziert. Die deutsche Fahnenträgerin Natascha Keller stört das nicht. "Mir ist egal, ob die Flamme zu sehen ist. Hauptsache, sie geht nicht aus", sagte die Hockey-Nationalspielerin, die in London bereits an ihren fünften Olympischen Spielen teilnimmt.