Olympia-Nachrichten in Kürze:Deutscher Ruder-Achter überzeugt

Das deutsche Vorzeigeboot schafft es locker ins Finale. Auch der deutsche Doppelvierer startet im Endlauf. Michael Phelps kämpft sich bei seinem ersten Start gerade so ins Finale, Paul Biedermann enttäuscht zum Auftakt. Im Badminton gewinnt Marc Zwiebler sein erstes Gruppenspiel.

in Kürze

Olympia-Nachrichten in Kürze: Deutscher Achter: Direkt ins Finale

Deutscher Achter: Direkt ins Finale

(Foto: AP)

Ruden, Vorläufe: Der Deutschland-Achter ist souverän ins Finale der olympischen Regatta gerudert. Mit dem 35. Sieg in Folge hat das Vorzeigeboot des Deutschen Ruderverbands (DRV) eindrucksvoll seine Goldambitionen unterstrichen und die Rivalen aus Großbritannien, den Niederlanden und Kanada auf die Plätze verwiesen. Das deutsche Boot kann selbstbewusst in das Finale am Mittwoch gehen: Die Vorlaufzeit von 5:25,52 Minuten hätte auch im anderen Vorlauf locker zum Sieg gereicht - den gewannen die USA in 5:30,72 Minuten.

Der Doppelvierer der Frauen hatte zuvor als erstes deutsches Boot den direkten Einzug ins Finale der olympischen Regatta geschafft. Das Team um Schlagfrau Britta Oppelt hielt die ärgsten Konkurrentinnen aus den USA immer auf Abstand und kämpft am kommenden Mittwoch um die Goldmedaille.

Kerstin Hartmann und Marlene Sinnig im Zweier haben dagegen im ersten Rennen der olympischen Regatta den direkten Finaleinzug deutlich verpasst. Das deutsche Boot ruderte nur auf den vorletzten Platz, während die heimischen Britinnen unter den donnernden Anfeuerungsrufen Tausender Zuschauer den Zweikampf gegen die USA klar für sich entschieden. Hartmann/Sinnig haben im Hoffnungslauf am Sonntag noch die Chance, das A-Finale zu erreichen.

Schwimmen, 400 Meter Freistil:

Schwimmen, Lagen: US-Schwimmstar Michael Phelps hat zum Auftakt der olympischen Beckenwettbewerbe gerade so das Finale über 400 Meter Lagen erreicht. Der 27-Jährige schlug im Vorlauf in 4:13,33 Minuten als Achter an. Im Finale am Abend kann Phelps als erster Mann in derselben Einzeldisziplin drei Mal in Folge zum Olympiasieg schwimmen. Schnellster Mann am Morgen war der Japaner Kosuke Hagino in 4:01,01 Minuten, Weltmeister Ryan Lochte wurde Dritter (4:12,35). Der deutsche Rekordhalter Yannick Lebherz aus Potsdam verpasste bei seiner Olympia-Premiere im Sog von Phelps in 4:15,41 Minuten als Elfter das Finale. Europameister Laszlo Cseh aus Ungarn schied als Neunter aus.

Beachvolleyball, Auftakt: Das deutsche Beachvolleyball-Duo Katrin Holtwick und Ilka Semmler ist erfolgreich ins olympische Turnier gestartet. Die beiden Essenerinnen gewannen ihr erstes Spiel gegen Hana Klapalova und Lenka Hajeckova aus Tschechien in zwei Sätzen 21:16, 21:18. Nach 39 Minuten verwandelten die beiden Deutschen auf dem Centre Court des Horse Guards Parade in Sichtweite des berühmten Londoner Riesenrads London Eye ihren zweiten Matchball. Die deutsche Top-Paarung Sara Goller und Laura Ludwig greift erst am Sonntag ins Turnier ein.

Badminton, Gruppenspiel: Europameister Marc Zwiebler ist erfolgreich ins olympische Badmintonturnier gestartet. Der Weltranglisten-18. aus Bonn gewann sein erstes Gruppenspiel in der Londoner Wembley Arena gegen Mohammed Ajfan Rasheed von den Malediven in 32 Minuten 21:9, 21:6. Am Dienstag geht es für den 28-Jährigen um den Einzug ins Achtelfinale. Zwiebler trifft im abschließenden Gruppenspiel auf den Ukrainer Dimitri Sawadski.

Luftgewehr, Qualifikation: Die erste Entscheidung bei den Olympischen Spielen im Luftgewehrschießen der Frauen geht ohne deutsche Beteiligung über die Bühne. Die beiden Sportschützinnen Beate Gauß und Jessica Mager scheiterten am Samstag in London schon in der Qualifikation. Gauß kam auf 392 Ringe, Mager schoss 394. "Beide wurden unter Wert geschlagen", sagte Heiner Gabelmann, Sportdirektor des Deutschen Schützenbundes.

Judo, Vorkampf: Für Judo-Leichtgewichtler Tobias Englmaier sind die Olympischen Spiele in London bereits nach dem ersten Kampf beendet. Der 24-Jährige aus München unterlag am Samstag zum Auftakt in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm dem starken Armenier Johannes Dawtjan trotz großer Gegenwehr und schied damit frühzeitig aus. Für Englmaier war es der erste Auftritt bei Sommerspielen. Ingesamt gehen elf Athleten des Deutschen Judo-Bundes (DJB) in London an den Start. Zu den Medaillenanwärtern gehören Peking-Olympiasieger Ole Bischof und Schwergewichtler Andreas Tölzer.

Wettskandal, Irland: Ein möglicher Wett-Skandal hat im Lager des irischen Olympia-Teams für große Unruhe gesorgt. Pat Hickey, Präsident des Irischen Olympischen Komitees (OCI), bestätigte dem Irish Independent den Eingang einer anonymen Anzeige gegen einen irischen Olympia-Teilnehmer. Der Beschuldigte sei bereits informiert worden, das OCI hat juristische Schritte eingeleitet. Der rechtliche Beistand des Athleten oder der Athletin - ein Name wurde nicht genannt - wurde bereits eingeschaltet. Dem Athleten oder der Athletin wird vorgeworfen, bei Wettkämpfen in der Vergangenheit, an dem er oder sie selbst teilnahm, Wetten auf den Sieg von Konkurrenten abgeschlossen zu haben. Das ist laut Statuten des Internationalen Olympischen Komitees verboten. IOC-Präsident Jacques Rogge betonte Anfang Juli, dass der "Kampf gegen Doping und illegales Wetten für das IOC höchste Priorität" genieße. Laut Irish Independent soll der beschuldigte Athlet mit seinen beiden Wetten 3900 Euro verdient haben - bei einem Einsatz von insgesamt 300 Euro.

Sprint, Olympia-Formtest: Die deutschen Sprinter haben den letzten Olympia-Formtest in Weinheim mit einem Staffelrekord gekrönt. Nachdem Staffel-Vizeeuropameister Julian Reus (Wattenscheid) in 10,09 Sekunden nur hauchdünn am deutschen Rekord über die 100 m vorbeigeschrammt war, verbesserte er gemeinsam mit Tobias Unger (Stuttgart), Alexander Kosenkow (Wattenscheid) und Lucas Jakubczyk (Berlin) über 4x100m die über 30 Jahre alte deutsche Bestmarke um 27 Hundertstelsekunden in 38,02 Sekunden. Schneller als die Deutschen waren in diesem Jahr nur die USA und Jamaika. Zudem glänzte Ex-Europameisterin Verena Sailer mit persönlicher Bestleistung über 100 Meter in 11,05 Sekunden.

Gewichtheben, Doping: Bei den Olympischen Spielen in London hat es drei weitere Dopingfälle gegeben. Die beiden türkischen Gewichtheber Fatih Baydar und Ibrahim Arat sowie der Albaner Hysen Pulaku wurden positiv auf verbotene Substanzen getestet. Sowohl der türkische als auch der albanische Gewichtheberverband teilten daraufhin mit, dass sie die Athleten aus den Olympia-Teams streichen würden. Zuvor waren bereits die Polin Marzena Karpinska und der Litauer Aurimas Didzbalis positiv getestet worden.

Bogenschießen, Weltrekord: Die olympischen Wettbewerbe im Bogenschießen sind mit einem Weltrekord gestartet. Der Südkoreaner Im Dong-Hyun schaffte am Freitag in der Platzierungsrunde im Lord's Cricket Ground 699 von 720 möglichen Ringen. Der Südkoreaner, der auf dem linken Auge nur zehn und rechts 20 Prozent Sehkraft besitzt, sorgte im Team-Wettbewerb für eine weitere Bestmarke. Zusammen mit seinen Kollegen Kim Bub-min und Oh Jin-hyek schraubte er den Weltrekord um 18 Ringe auf 2.087.

Kim Bub-min blieb im Einzel mit 698 Ringen ebenso über der alten Bestmarke (696) von Im, die dieser erst im Mai dieses Jahres in Antalya aufgestellt hatte. Deutschlands einziger Starter bei den Männern, Camilo Mayr aus Welzheim, kam mit 653 Punkten auf Rang 52 und muss in der am Montag beginnenden K.o.-Runde gegen den Chinesen Yu Xing (673 Ringe) antreten. "Ich kam gut und befreit in den Wettkampf, am Ende stieg die Spannung und ich muss zugeben, ich war nervöser als sonst. Doch ich bin noch jung, meine Zeit kommt noch", sagte der 21 Jahre alte Olympia-Debütant Mayr.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: