Olympia:Judoka Malzahn verliert im Würgegriff das Bewusstsein

Rio 2016 - Judo

Anamari Velensek hat Luise Malzahn fest im Griff.

(Foto: Orlando Barria/dpa)
  • Judoka Luise Malzahn ging mit Kreuzbandriss ins olympische Turnier - und verlor dort das Bewusstsein
  • Knapp verpasste sie darauf hin die Bronze-Medaille
  • "Aufgeben kam nicht infrage", erklärte sie unter Tränen

Selbst ein Kreuzbandriss und der Würgegriff ihrer Gegnerin konnten Luise Malzahn nicht zur Aufgabe zwingen. Tapfer kämpfte die deutsche Judoka bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro weiter und verpasste Bronze nur knapp. Gegnerin Anamari Velensek würgte sie im entscheidenden Duell fast bis zur Bewusstlosigkeit - erst dann beendete der Schiedsrichter den Kampf.

"Für mich kam aufgeben nicht infrage", sagte Malzahn später. "Als ich dann wieder zu mir gekommen bin, habe ich nur gemerkt, okay, das war's dann wohl." Die Polizeikommissarin aus Halle/Saale zeigte eine starke Leistung, dabei war wie mit einem großen Handicap in den Wettkampf gegangen.

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"Ich habe mir vor sechs Wochen mein Kreuzband im Knie gerissen, das war schwierig, weil wir nicht wussten, ob ich fit werde", sagte sie nach dem verlorenen Kampf unter Tränen. "Nun hatte ich mich doch eigentlich ganz gut gefühlt, klar, ich habe es gemerkt im Wettkampf."

Der Sportdirektor des Deutschen Judo-Bundes (DJB), Mark Borchert, erklärte zur Verletzung aus dem Juni: "Sie hat in der Vorbereitung normal trainieren können, das war kein Hinderungsgrund." Zu Bronze reichte es für 26-Jährige dennoch nicht. "Ich bin mega enttäuscht", sagte sie weinend. "Ich wollte das Ding nach Hause bringen und bin schon sehr, sehr traurig."

Gezeichnet vom Kampf verließ sie die Halle - mit gerissenem Kreuzband und gewürgtem Hals. Doch am meisten schmerzte es in ihr, wo die Hoffnung auf eine Olympia-Medaille in diesem Moment dahin war.

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