Süddeutsche Zeitung

Olympia:Leichtathletik aus der Nacht

Lesezeit: 2 min

Ein Kanadier gewinnt überraschend Hochsprung-Gold. Der deutschen 200-Meter-Läuferin Gina Lückenkemper fehlen nur 24 Hundertstel.

Der Jamaikaner Omar McLeod hat sich in Rio den Olympiasieg über 110 m Hürden gesichert. Der 22 Jahre alte Hallen-Weltmeister sprintete in 13,05 Sekunden ins Ziel und verwies den auf Kuba geborenen Spanier Orlando Ortega (13,17) und Europameister Dimitri Bascou aus Frankreich (13,24) auf die weiteren Medaillenplätze.

Gregor Traber war im Halbfinale ausgeschieden, für Alexander John und Matthias Bühler war das Aus bereits im Vorlauf gekommen. Olympiasieger und Weltrekordler Aries Merritt (USA) hatte sich nach einer Nierentransplantation im vergangenen Jahr nicht für Rio qualifiziert. Weltmeister Sergej Schubenkow war wegen des Ausschlusses der russischen Leichtathleten nicht am Start.

Derek Drouin springt mit 2,38 Metern zu Gold

Der Kanadier Derek Drouin ist Olympiasieger im Hochsprung. Der 26 Jahre alte Weltmeister gewann am Dienstag (Ortszeit) den Wettbewerb in Rio de Janeiro. Drouin überwand ohne einen Fehlversuch als einziger Hochspringer die Höhe von 2,38 Meter. Silber gewann Mutaz Essa Barshim aus Katar vor dem Ukrainer Bohdan Bondarenko. Es ist das erste kanadische Hochsprung-Gold seit Duncan McNaughton 1932. Die deutschen Hochspringer Eike Onnen aus Hannover und Mateusz Przybylko aus Leverkusen hatten das Finale klar verpasst.

Kenianerin Kipyagon gewinnt über 1500 Meter

Die Kenianerin Faith Kipyegon ist dagegen zum Olympiasieg über 1500 Meter gelaufen. Die Jahres-Weltbeste setzte sich in 4:08,92 Minuten vor Weltmeisterin und Weltrekordlerin Genzebe Dibaba aus Äthiopien (4:10,27) durch. Bronze ging in 4:10,53 Minuten an die US-Läuferin Jennifer Simpson. Die deutschen Teilnehmerinnen Konstanze Klosterhalfen und Diana Sujew waren im Halbfinale ausgeschieden.

Klischina startet und springt weit

Die russischen Weitspringerin Darja Klischina hat sich für das olympische Finale qualifiziert. Mit 6,64 Meter überstand sie den Vorkampf in Rio erfolgreich. Die 25-jährige Hallen-Europameisterin von 2011 und 2013 ist die einzige Leichtathletin aus Russland, die nach dem systematischen Doping in ihrer Heimat bei den Sommerspielen in Brasilien starten darf. Allerdings musste Klischina ihre Teilnahme noch vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS erstreiten, weil der Weltverband IAAF ihr kurzfristig das erteilte Sonderstartrecht entziehen wollte.Mit der zweitbesten Qualifikationsweite von 6,87 Meter erreichte die EM-Dritte Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) den Endkampf am Mittwoch. Auch Sosthene Moguenara (LAZ Saar 05) schaffte mit 6,55 Meter den Sprung in die Medaillenrunde. Ausgeschieden ist Alexandra Wester (ASV Köln) mit nur 5,98 Meter.

Lückenkemper scheidet aus

Die EM-Dritte Gina Lückenkemper hat trotz einer starken Leistung das Finale über 200 Meter verpasst. Die 19-Jährige kam in ihrem Rennen in 22,73 Sekunden als Fünfte ins Ziel und verfehlte damit den Endlauf am Mittwoch (22.30 Uhr OZ/03.10 Uhr MESZ) um 24 Hundertstel. Lisa Mayer (Langgöns/Oberkleen) schied mit 22,90 Sekunden als Siebte des ersten Halbfinal-Laufs aus. "Es ging darum, Spaß zu haben und gute Zeit zu erzielen, das habe geschafft, und daher bin ich überglücklich", sagte die 20-Jährige: "Wenn man daran denkt, dass man sich für gleichen Lauf warm macht wie die Großen, zittern die Beine schon ein bisschen." Nadine Gonska (Mannheim) war im Vorlauf gescheitert.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3124203
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/dpa/sid
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.