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Olympia in London:23 positive Nachtests

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Der Olympische Sport kommt nicht zur Ruhe. Auch bei Spielen 2012 in der britischen Hauptstadt wurde offenbar massiv betrogen. Eine Überprüfung ausgewählter Dopingproben mit neuen Methoden deckt reihenweise Schummler auf.

Erst 31 überführte Sportler bei Olympia 2008 in Peking, nun 23 weitere positive Tests bei den Sommerspielen in London: Auch bei Olympia 2012 sind offenbar mindestens knapp zwei Dutzend Athleten gedopt an den Start gegangen. Diese müssen mit einer Sperre und dem Aus für die Spiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) rechnen. Wie das Internationale Olympische Kommitee (IOC) mitteilte, seien bei der erneuten Analyse von 265 Proben fünf Sportarten und sechs Länder betroffen. Namen der Sportler nannte das IOC nicht, die Öffnung der B-Proben steht noch aus. Nachgetestet wurden nur Personen, die noch in Rio dabei sein könnten.

Deutsche Sportler sind offenbar nicht betroffen. "Wir haben keine Mitteilung bekommen", teilte Ulrike Spitz, die Sprecherin des Deutschen Olympischen Sportbundes, mit.

Bis zu vier der London-Nachtests sollen von Russen stammen

Bereits am 17. Mai waren 31 Sportler aus sechs Sportarten und zwölf Ländern bei Nachttests der Spiele 2008 überführt worden. Diese Zahl wurde am Freitag um eins erhöht, nachdem eine weitere Probe von Peking Unregelmäßigkeiten aufwies. Am Dienstag hatte das russische Olympia-Komitee ROC erklärt, dass von den in Peking überführten Sportlern 14 aus Russland stammen. Davon sollen zehn Medaillengewinner sein, auch prominente Namen wie die London-Olympiasiegerin im Hochsprung, Anna Tschitscherowa. Russischen Medien zufolge sollen unter den nun verdächtigen 23 Sportlern von London drei bis vier russische Athleten sein. Allerdings wurden bisher ohnehin bereits fast ein Dutzend russische London-Starter des Doping überführt und gesperrt. Darunter unter anderem auch die Olympiasieger Sergej Kirdjapkin (Gehen) und Julia Saripowa (Hindernis).

Weitere Dopingfälle wären nach den Enthüllungen über ein staatlich gesteuertes Dopingsystem bei den Winterspielen in Sotschi 2014 der nächste Rückschlag für die Sport-Großmacht Russland. Voraussichtlich am 17. Juni entscheidet der Weltverband IAAF über den Olympiastart ihrer wegen Massendopings suspendierten Leichtathleten.

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SZ vom 28.05.2016 / sid
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