Süddeutsche Zeitung

Olympia:Impfangebot für Athleten

Das deutsche Unternehmen Biontech und US-Partner Pfizer spenden Corona-Impfstoff für Athleten, Trainer und Betreuer, die an den Olympischen Spielen und den anschließenden Paralympics in Tokio teilnehmen. Dies teilte das Internationale Olympische Komitee am Donnerstag mit. Im Rahmen der Vereinbarung werden sich die Unternehmen und das IOC mit den Nationalen Olympischen Komitees auf der ganzen Welt abstimmen, um den lokalen Bedarf an Impfstoffdosen für nationale Olympia-Delegationen zu ermitteln und zu decken, hieß es in der IOC-Mitteilung. "Die Auslieferung der ersten Dosen an die teilnehmenden Delegationen soll nach Möglichkeit Ende Mai beginnen, um sicherzustellen, dass die Delegationen die zweiten Dosen vor der Ankunft in Tokio erhalten", teilte das IOC mit. Diese gespendeten Impfdosen würden zusätzlich zu denen bereitgestellt, die im Rahmen von Vereinbarungen mit Regierungen geliefert werden.

Die Spende von Impfstoffdosen werde die Versorgung der nationalen Bevölkerungen mit Covid-19-Dosen nicht beeinträchtigen. "Wir laden die Athleten und Delegationen der kommenden Olympischen und Paralympischen Spiele ein, mit gutem Beispiel voranzugehen und den Impfstoff anzunehmen, wo und wann immer es möglich ist", sagte IOC-Präsident Thomas Bach. Im März hatte er noch angekündigt, für die Sommerspiele und die Winterspiele 2022 in Peking Impfstoff in China zu kaufen.

Tokio erwägt derweil, weniger als drei Monate vor den Olympischen Spielen in der japanischen Hauptstadt eine Verlängerung des Corona-Notstands. Angesichts der weiter angespannten Lage sei eine Verlängerung "notwendig", erklärte Tokios Gouverneurin Yuriko Koike. Eine Entscheidung über eine solche Maßnahme trifft die Regierung des Landes. Diese hatte erst kürzlich den Notstand zum dritten Mal bis bis zum 11. Mai verlängert. Der Olympia-Gastgeber plädiert nun für eine nochmalige Verlängerung um weitere zwei Wochen. Das gilt auch für die westlichen Präfekturen Osaka, Kyoto und Hyogo. Die Lage erlaube keine Aufhebung des Notstands, sagte Tokios Gouverneurin.

Zwar hatte die Olympiastadt während der vergangenen "Goldenen Woche", einer Aneinanderreihung nationaler Feiertage, relativ geringe Neuinfektionszahlen gemeldet; am Donnerstag waren es 591 Fälle innerhalb von 24 Stunden. Doch wurde wegen der Feiertage auch weniger getestet. Daher befürchten Experten, dass die Zahl der Infektionen nun wieder steigen dürften. Der Notstand bedeutet jedoch keine Ausgangssperren wie in Europa. Die Bürger sind nur aufgefordert, möglichst zu Hause zu bleiben.

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SZ vom 07.05.2021 / dpa, sid
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