Olympia:Hörmann: Tokio-Entscheidung „allerspätestens im April“

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Versichert, Vertrauen in die Vorbereitungen der Olympia-Organisatoren zu haben: Alfons Hörmann. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild)

DOSB-Chef Alfons Hörmann erwartet eine Entscheidung über die Austragung der Sommerspiele in Tokio für "noch im März oder allerspätestens im Lauf des April".

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Berlin (dpa) - DOSB-Chef Alfons Hörmann erwartet eine Entscheidung über die Austragung der Sommerspiele in Tokio für „noch im März oder allerspätestens im Lauf des April“.

Wie der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes in einem „Sportschau“-Podcast sagte, darf es die Spiele nicht um jeden Preis geben. „Das kann man nur mit Nein beantworten, weil das auch beinhalten würde, dass man auch die gesundheitlichen Folgen negiert. Das kann man nicht guten Gewissens tun“, sagte Hörmann.

Wegen der Corona-Pandemie waren die für 2020 geplanten Tokio-Spiele auf diesen Sommer verschoben worden. Die japanischen Gastgeber und das Internationale Olympische Komitee hatten zuletzt mehrfach betont, das Großereignis auch unter Corona-Bedingungen sicher veranstalten zu wollen. Hörmann zufolge werde der DOSB auf die Entsendung eines Teams verzichten, „wenn man nicht aus guter und innerer Überzeugung eine Mannschaft guten Gewissens nach Japan schicken kann, in der Erwartung, dass die Mannschaft auch gesund wieder heimkommt“.

Der DOSB-Präsident versicherte aber, Vertrauen in die Vorbereitungen der Organisatoren zu haben. „Ich weiß, dass viele Athletinnen und Athleten den Tag der Eröffnung kaum erwarten können“, sagte der 60-Jährige.

Die Kritik von Athletenvertretern wegen eines Mangels an Informationen über die Olympia-Planungen wies Hörmann zurück. „Ein Athlet muss auch nicht die letzten Details einer solchen Planung permanent wissen. Diesen Vorwurf der Intransparenz halte ich schlichtweg für nicht akzeptabel“, sagte der DOSB-Chef.

In der Debatte um die Winterspiele hat Hörmann einen Olympia-Boykott erneut kategorisch ausgeschlossen. „Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass unsere Mannschaft, die Teammitglieder in irgendeiner Form Verständnis dafür hätten, wenn wir den Weg gehen“, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes. Das Beispiel der Spiele 1980 in Moskau habe gezeigt, „dass da, wo Boykotte umgesetzt wurden, nichts erreicht wurde“.

Zuletzt hatte ein Bündnis von 180 internationalen Menschenrechtsgruppen und Vertretern von Minderheiten in China die Staatengemeinschaft aufgefordert, nicht an den Spielen in Peking teilzunehmen. Einige US-Senatoren riefen mit Verweis auf die Verfolgung von Uiguren und Tibetern sowie Chinas Drohungen gegenüber Taiwan dazu auf, dem Land die Winterspiele zu entziehen.

Hörmann sagte, dass sich seit den Sommerspielen 2008 in Peking an der Menschenrechtslage in China „nichts verbessert hat, in Teilbereichen offensichtlich sogar verschlechtert, kann niemanden zufriedenstellen“. Der DOSB sei mit Menschenrechtsgruppen im Gespräch, um sich ein eigenes Bild zu verschaffen und auch die Athletinnen und Athleten zu informieren.

Zuallererst sei das Internationale Olympische Komitee in der Verantwortung. Bei der Vergabe sportlicher Großereignisse sollten „ethische und moralische Maßstäbe“ immer wieder thematisiert werden. Hörmann sagte aber auch: „Der Sport kann nicht die Dinge lösen, die die Politik weltweit nicht geregelt bekommt.“

© dpa-infocom, dpa:210209-99-361073/4

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