Olympia:Feuer und Wirbel

Die Zweifel an einer planmäßigen Durchführung der Spiele in Tokio wachsen. Von einer Verschiebung um zwei Jahre ist die Rede.

Vor Olympia 2020 in Tokio - Griechenland

Was wird aus den Spielen in Tokio? Die griechische Schauspielerin Xanthi Georgiou trägt die olympische Flamme bei der Generalprobe für die Entzündung der olympischen Fackel.

(Foto: Thanassis Stavrakis/dpa)

Wenige Stunden bevor am Donnerstag im antiken Olympia die wohl berühmteste Flamme der Welt entzündet werden sollte, machten Notfallpläne für die Olympischen Spiele im Sommer in der japanischen Millionenmetropole die Runde. Ein Vorstandsmitglied des Organisationskomitees sprach angesichts der Corona-Epidemie erstmals öffentlich von einer Verschiebung um zwei Jahre. "Das Coronavirus ist zu einem globalen Problem geworden", sagte Haruyuki Takahashi japanischen Medien. Man könne die Spiele nicht einfach abhalten, "weil Japan in Ordnung ist". Es müsse einen Alternativplan geben. Und der Sommer 2022 biete angesichts des Sportkalenders "die beste Möglichkeit" für eine eventuelle Verschiebung, sagte Takahashi. Seine Aussagen seien eine "Warnglocke" für die Organisatoren.

Die Aussagen sorgten prompt für Wirbel. Japans Olympiaministerin Seiko Hashimoto bekräftigte in einem Parlamentsausschuss am Mittwoch, dass eine Verschiebung oder Absage der Spiele "unvorstellbar" seien. Yoshiro Mori, Chef des japanischen Olympiakomitees, meinte bei einer eilig einberufenen Presserunde, man sei "natürlich besorgt", die Vorbereitungen auf das Großevent würden aber "planmäßig" verlaufen. Die Weltgesundheitsorganisation, die sich mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und den Organisatoren in Tokio beraten habe, werde laut Mori voraussichtlich bald ihre "grundlegenden Gedanken" bekannt geben. Eine endgültige Entscheidung über die Austragung treffe das IOC: "Wir halten es für wichtig, dass die Regierung korrekte Informationen gibt, damit das IOC eine angemessene Entscheidung trifft." In Japan sind aktuell mehr als 560 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, bis zum Mittwoch gab es zwölf Todesfälle.

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