Olympia:Ethikrat-Vorsitzende Buyx kritisiert Austragung von Olympia

Olympia
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, kritisiert das Festhalten an der Olympia-Austragung. Foto: Michael Kappeler/dpa (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates hält die Austragung der Olympischen Spiele in diesem Sommer in Tokio für fahrlässig.

"Wir sind in der schlimmsten Welle der Pandemie. In Indien brennen die Feuer vor den Krankenhäusern. In vielen Ländern sind noch nicht mal die Krankenschwestern geimpft. Hinzu kommen immer neue Virusmutanten. Da finde ich Ereignisse, die internationales Reisen anregen, wirklich sehr schwierig", sagte Alena Buyx (43) dem "Spiegel". Zugleich schlage ihr Herz für den Sport: "Diese völkervereinende Idee von Olympia, die ist wunderbar."

Die Medizinerin und Philosophin kritisierte zudem, dass die potenziellen Olympia-Teilnehmer bevorzugt geimpft werden. "Die Impfziele sind nach wie vor eindeutig gesundheitsorientiert und auf die Pandemie und das Aufrechterhalten unseres Lebens gerichtet", meinte Buyx: "Dass es Athleten gibt, die ein Leben lang für Olympia trainiert haben, ist in dem Zusammenhang leider noch unerheblich."

Das deutsche Unternehmen Biontech und der US-Partner Pfizer spenden Corona-Impfstoff für Athleten, Trainer und Betreuer, die an den Olympischen Spielen (23. Juli bis 8. August) und den anschließenden Paralympics (24. August bis 5. September) teilnehmen. Im Rahmen der Vereinbarung werden sich die Unternehmen und das IOC mit den Nationalen Olympischen Komitees auf der ganzen Welt abstimmen, um den lokalen Bedarf an Impfstoffdosen für nationale Olympia-Delegationen zu ermitteln und zu decken, hatte das IOC mitgeteilt. Die Spende von Impfstoffdosen werde die Versorgung der nationalen Bevölkerungen nicht beeinträchtigen.

© dpa-infocom, dpa:210507-99-507147/2

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