Olympia:Ehre und Speere

Mit Olympiagold in Rio ist Thomas Röhler nun Teil einer großen Ahnengalerie von erfolgreichen deutschen Speerwerferinnen und Speerwerfern. Eine Auswahl der Besten.

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Rio 2016 - Leichtathletik

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Anlauf, Stemmschritt, und dann die ganze Energie in einen Wurf legen. Thomas Röhler gewinnt mit 90,30 Metern Gold im Speerwurf, es ist der zweitweiteste Wurf mit dem neuen Speer bei Olympischen Spielen. Mitglied im sogenannten 90er-Klub, also Athleten, die schon einmal über 90 Meter geworfen haben, ist Röhler schon seit dem 29. Juni. Insgesamt gehören diesem Klub nur 15 Athleten an.

Rio 2016 - Olympic Games 2016 Athletics, Track and Field

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Bei der Siegerehrung musste er dann vor einem halbleeren Stadion jubeln. Aber mit seiner Goldmedaille von Rio de Janeiro ist der 24-Jährige aus Jena nun Mitglied in der umfangreichen Ahnengalerie des deutschen Speerwurfs.

Olympia '72 - Klaus Wolfermann holt Speer-Gold

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Es begann mit Klaus Wolfermann aus Burgkirchen. Bei den Leichtathletik-Wettbewerben der Olympischen Sommerspiele im Münchner Olympiastadion gewinnt er 1972 mit der neuen Olympischen Rekordweite von 90,48 Metern die Goldmedaille. Wolfermann benutzt noch den alten Speer mit anderem Schwerpunkt, mit dem noch größere Weiten möglich waren. Erst als Uwe Hohn aus der DDR den Speer auf 104,80 Meter warf und die Stadien für den Wettbewerb zu klein waren, änderte man das Wurfgerät und verlagerte seinen Schwerpunkt nach vorne.

Bryzgina; Fuchs

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Ruth Fuchs aus Sachsen-Anhalt gewann ebenfalls in München Gold und wiederholte ihren Olympiasieg vier Jahre später. Sie gab 1994 zu, das Dopingmittel Oral-Turinabol eingenommen zu haben. Bis kurz nach der Wende belegten Sportlerinnen, die im Sport-System der DDR groß wurden, vordere Plätze bei Olympia und Weltmeisterschaften, darunter Petra Felke und Silke Renk, die 1988 und 1992 Olympiasiegerinnen wurden.

Leichtathletik: WM 2003; Speer

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Der Mann mit der Mütze: Boris Henry trat stets mit umgedrehter Cap an und holte bei zwei Weltmeisterschaften Bronze. Er duellierte sich mit Raymond Hecht, der 1995 mit 92,60 Metern den immer noch gültigen deutschen Rekord aufstellte und sowohl bei den Olympischen Spielen 1996 Atlanta als auch vier Jahre später in Sydney den vierten Platz belegte. Henry wurde in Atlanta Fünfter und in Sydney Siebter.

Olympische Spiele Athen 2004; Speer

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Die Frau mit dem Stirnband: Steffi Nerius' Markenzeichen war ein weißes Stück Stoff, auf dass sie immer eine zum Wettkampf passende Botschaft schrieb. In Athen stand in griechischen Buchstaben "... und jetzt flieg!" darauf. Sie gewann Silber. Fünf Jahre später holte sie zum Abschluss ihrer Karriere bei der Leichtathletik-WM in Berlin Gold. "Berlin macht Rabatz" stand da auf dem Stirnband.

Olympics Day 13 - Athletics; Speer

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Kein Gold, aber Silber und Bronze für Christina Obergföll und Linda Stahl bei den Olympischen Spielen in London. Vier Jahre zuvor hatte sie schon Bronze in Peking gewonnen. Zu dieser Zeit dominiert die Tschechin Barbora Spotakova die Szene, die auch immer noch den Weltrekord hält. Sie ist mit Boris Obergföll verheiratet, der zuvor Henry hieß und in dieser Galerie auch schon auftauchte.

13th IAAF World Athletics Championships Daegu 2011 - Day Eight; Speer

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Der beste Linkshänder der Welt: Matthias de Zordo gewann 2011 bei der WM im südkoreanischen Daegu die Goldmedaille. Seitdem wird er immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, im Mai 2013 riss ihm beim Stemmschritt die Achillessehne, er fiel zwei Jahre aus. Danach entzündete sich eine Sehne im Wurfarm. De Zordo kämpft weiter.

Beijing 2015 IAAF World Championships

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Vor Thomas Röhler war Kathrina Molitor das letzte Mitglied der Speerwerferzunft, das Edelmetall gewann. Bei der Weltmeisterschaft in Peking warf sie im letzten Wurf des Wettbewerbes zu Gold. In Rio war sie nicht dabei, sie führte mit dem Deutschen Olympischen-Sportbund (DOSB) einen Rechtsstreit um die Nominierung und verlor gegen Christina Obergföll. Die deutschen Frauen blieben in Rio ohne Medaille.

© Sz.de/schm/max
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