Olympia: Deutsche Medaillen:Deutschland einig Rodlerland

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Die deutschen Rodlerinnen gewinnen Gold und Bronze, Eisschnellläuferin Jenny Wolf erlebt eine kleine Enttäuschung und verpasst Platz eins. Mit diesen Ergebnissen ist Deutschland Erster im Medaillenspiegel.

Tatjana Hüfner hat das Gold-Abo der deutschen Rodlerinnen verlängert und bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver das dritte Gold für das deutsche Team eingefahren. Zwei Tage nach dem Coup von Felix Loch machte die 26-Jährige am Dienstag (Ortszeit) auf der entschärften Hochgeschwindigkeitsbahn von Whistler den erneuten Triumph der deutschen Kufen-Asse perfekt und eroberte vier Jahre nach Bronze in Turin den Olymp. Hinter der überraschend starken Österreicherin Nina Reithmayer sicherte sich Natalie Geisenberger Bronze.

Rodlerin Tatjana Hüfner gewinnt Gold. (Foto: Foto: Reuters)

Damit haben die deutschen Rennrodler, die durch Loch und David Möller bei den Männern schon einen Doppelerfolg feiern konnten, bereits vor dem letzten Wettbewerb der Doppelsitzer am Mittwoch ihre Ausbeute gegenüber Turin 2006 gesteigert. Für die deutschen Frauen war es der neunte Olympiasieg im 13. Anlauf.

Nach dem Unfalltod des Georgiers Nodar Kumaritaschwili musste Hüfner unter den Augen ihrer Eltern auf der verkürzten Strecke Anlauf zu ihrem Olympia-Coup nehmen. Im ersten Durchgang kam die Oberwiesenthalerin mit dem Junioren-Start nur halbwegs zurecht und lag zunächst auf dem dritten Rang. Doch anders als bei der WM vor einem Jahr, bei der die zweimalige Weltmeisterin als Sechste entthront worden war, schlug Hüfner zurück und setzte sich mit einem fulminanten Ritt zur Halbzeit an die Spitze der Konkurrenz.

"Schlafen!", nannte Hüfner als Hauptziel nach dem ersten Wettkampftag. "Ich werde mich frühzeitig ins Bett legen und morgen früh den Schlitten fertig machen", kündigte die 26-Jährige an. Im dritten Lauf zauberte sie erneut eine fast fehlerfreie Fahrt in die Eisrinne und sorgte für die Vorentscheidung. "Da oben ist alles möglich", warnte aber noch Sportdirektor Thomas Schwab vom Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD).

Hingegen musste Jenny Wolf eine kleine Enttäuschung verkrafte. Sie hielt dem Druck nicht stand verpasste die angekündigte olympische Goldmedaille. Die 31 Jahre alte Berlinerin musste sich in einem Wimpernschlagfinale im 500-m-Rennen mit Silber hinter Sprint-Weltmeisterin Lee Sang-Hwa aus Südkorea abfinden. Damit blieb der Weltrekordlerin nach drei WM-Titeln in Folge und jahrelanger Dominanz auf der Sprintstrecke der Aufstieg zum Eisschnelllauf-Olymp versagt.

Wolf, die schon nach dem ersten Durchgang sechs Hundertstel hinter Lee gelegen hatte, konnte im zweiten Lauf nicht mehr kontern und lag am Ende fünf Hundertstel hinter der Südkoreanerin. Bronze gewann Wolfs vermeintlich größte Konkurrentin Wang Beixing aus China.

Mit diesen Ergebnissen hat sich Deutschland im Medaillenspiegel auf Platz eins geschoben (drei Mal Gold/vier Mal Silber/zwei Mal Bronze). Zweiter ist Südkorea (3/1/0).

© sueddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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