Allein diese Namen: George Souto Maior Wanderley, der Abwehrspieler. André Loyola Stein, der Blocker. Als Weltranglisten-Zweite sind die Brasilianer zum olympischen Beachvolleyballturnier am Eiffelturm nach Paris gereist, als WM-Dritte von 2022. André wurde 2017 Weltmeister. Das ist nun nicht gerade ein Traumgegner für die Deutschen Clemens Wickler und Nils Ehlers im Achtelfinale, dachte man vor dem Spiel. Doch dann erlebten George und André das reinste Desaster. 16:21 und 17:21 verloren sie die Partie auf dem prall gefüllten Center-Court am Sonntagmorgen, in keiner Sekunde des Spiels hatten sie eine Chance, gerieten immer schnell in Rückstand – und ergaben sich fast schon emotionslos den Deutschen. Bei denen klappte quasi alles, vier Blocks, neun erfolgreiche Abwehraktionen, es war ein Klassenunterschied.
Fast wirkte es, als wiederhole sich Brasiliens Halbfinal-Untergang von der Fußball-WM 2014, jedenfalls auf etwas kleinerer Bühne. „Das war wahrscheinlich eins unserer besten Spiele überhaupt“, sagte der Starnberger Wickler danach im Parc du Champ de Mars, ein laues Lüftchen wehte im dabei um die Nase. „Und das vor dieser Kulisse, von der du extrem überwältigt wirst.“ Wickler ist ein höchst bescheidener Mensch, Superlative verwendet er alle Schaltjahre mal. Ob sie sich das WM-Halbfinale der Fußballer, dieses sporthistorische 7:1 von vor zehn Jahren als Motivationshilfe noch angeschaut haben? „Das haben wir uns tatsächlich nicht angeschaut, überraschenderweise“, sagte Wickler, der mit Ehlers genug anderes zu tun hat gerade, und schmunzelte: „Aber das Ergebnis kenne ich.“ Ihre nächsten Gegner sind nun Stefan Boermans und Yorick de Groot. Deutschland gegen Niederlande – auch ein immer wieder reizvolles Duell.