Olympia:Auch Kochs Traum platzt

Rio 2016 - Schwimmen

Es hat nicht gereicht für Marco Koch im Finale über 200 Meter Brust.

(Foto: dpa)

Der Schwimmer hält im Finale über 200 Meter Brust lange gut mit, wird am Ende aber nur Siebter. Ein anderer Deutscher freut sich.

Marco Koch hielt sich nach der verpassten Medaille lange am Beckenrand fest. Der Blick auf die Anzeigetafel und seine Zeit enttäuschten den Weltmeister und das deutsche Team. Der 26-Jährige beendete das Finale über 200 Meter Brust nur auf dem siebten Platz. In 2:08,00 Minuten fehlten dem Weltmeister beim Überraschungs-Olympiasieg von Dimitri Balandin aus Kasachstan 0,30 Sekunden auf Bronze.

"Das einzige, was mich traurig macht ist, dass ich dieses Jahr zwei oder dreimal schneller war", schilderte Koch. "Es ärgert mich, dass ich hier nicht mein Bestes zeigen konnte."

Nach dem EM-Titel 2014 und dem WM-Triumph 2015 musste sich Koch diesmal mit dem vorletzten Final-Rang begnügen. Damit droht dem Deutschen Schwimm-Verband bei noch drei ausstehenden Wettkampftagen der Beckenwettbewerbe ein ebenso schlechtes Abschneiden wie bei den medaillenlosen Spielen in London vor vier Jahren.

Vor dem Auftritt von Koch hatten sich schon andere Medaillen-Hoffnungen zerschlagen. Weltrekordler Paul Biedermann reihte sich im Einzel und mit der Staffel auf Platz sechs ein. Europameisterin Franziska Hentke scheiterte im Halbfinale.

"Ich habe immer gesagt, man muss Weltrekord schwimmen, um in Rio zu gewinnen", hatte Koch vor den Sommerspielen immer wieder betont. Doch der vier Jahre alte Weltrekord des Japaners Akihiro Yamaguchi steht weiter bei 2:07,01 Minuten. Mit einer Zeit wie bei seinem deutschen Rekord von 2014 hätte Koch Olympia-Silber gewonnen.

Rückenschwimmer Diener überraschend im Finale

Christian Diener ist in den Endlauf über 200 Meter eingezogen. Der 23-Jährige aus Potsdam qualifizierte sich in persönlicher Bestzeit von 1:56,37 Minuten als Halbfinal-Achter für sein erstes olympisches Finale. Der deutsche Meister Jan-Philip Glania aus Frankfurt scheiterte als Neunter (1:56,53) nur knapp.

"War das geil", sagte Diener hinterher in der ARD: "Als ich angeschlagen und die Zeit gesehen habe, habe ich kurz gedacht: War das ein Guckfehler?" Auch Glania war mit sich zufrieden: "Ich habe hinten heraus gemerkt, dass ich heute morgen schon mal 200 Meter geschwommen bin, das steckte in den Beinen. Aber es war trotzdem eine ganz gute Zeit."

Auch Lagenschwimmer Philip Heintz zog in das Finale in seiner Disziplin über 200 Meter ein. Nach seinem deutschen Rekord im Vorlauf schlug der Heidelberger im Halbfinale nach 1:58,85 Minuten an und war um 1,26 Sekunden langsamer. Es reichte aber für Platz acht und den Endlauf. US-Superstar Michael Phelps meldete in 1:55,78 Minuten Ansprüche auf sein 22. Gold an.

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