Olympia:Gold für Fillon Maillet - Deutsche hadern

Biathlon - Beijing 2022 Winter Olympics Day 9

Roman Rees war diesmal der beste deutsche Biathlet.

(Foto: Getty Images)

In der Verfolgung gibt's die nächste Goldmedaille für den Franzosen, dahinter landet der Norweger Bø. Deutschlands Männer schneiden mittelgut ab - bei den Frauen läuft es nicht.

Roman Rees konnte sich nach einer starken Aufholjagd nicht mit einer Medaille belohnen, die Frauen um Olympiasiegerin Denise Herrmann betrieben zumindest Schadensbegrenzung. Auch in den Verfolgungsrennen waren die deutschen Biathleten bei den Gala-Auftritten der Topstars Quentin Fillon Maillet (Frankreich) und Marte Olsbu Röiseland (Norwegen) nur Nebendarsteller und hatten mit der Medaillenvergabe nichts zu tun - die Hoffnung ruht nun auf den Staffeln.

Bei den DSV-Männern kam nur Rees mit den immer wieder starken Windböen am Schießstand zurecht, nach 12,5 km wurde der von Rang 17 gestartete Schwarzwälder als bester Deutscher starker Sechster. Auf Bronze fehlten aber fast zwei Minuten. Im Frauen-Verfolger war Vanessa Voigt als Zwölfte wie ihre Teamkolleginnen trotz eines guten Rennens weit von Edelmetall entfernt.

Die größte Enttäuschung erlebte Benedikt Doll, der vor vier Jahren noch Bronze im Jagdrennen gewonnen hatte. Von Platz acht aus war er am Sonntag mit den besten deutschen Aussichten ins Rennen gegangen - aber gleich sieben Scheiben blieben stehen, Doll musste sich mit Platz 32 begnügen. Johannes Kühn (4 Strafrunden) und Philipp Nawrath (7) an seinem 29. Geburtstag verbesserten sich auf die Plätze zwölf und 19.

Bei ungewöhnlichen winterlichen Bedingungen in Zhangjiakou lagen bei den Frauen die Hoffnungen auf das zweite Edelmetall nach Einzel-Gold für Herrmann schon beim Startschuss bei einem Minimum. Nach ihrem schlechtesten Sprint-Resultat bei Olympia sammelten sie in der Verfolgung aber immerhin viel Selbstvertrauen für das Staffel-Rennen am Mittwoch (8.45 Uhr MEZ).

Die von Position 18 ins Rennen gestartete Voigt kämpfte sich nach einer guten Schießleistung und trotz eines Sturzes beim Einlaufen in ihre einzige Strafrunde über 10 km auf Rang zwölf vor. Die nach dem Sprint noch untröstliche Franziska Preuß (1) war ebenfalls stark unterwegs und machte einen Sprung um 15 Plätze auf Rang 15. Herrmann wurde nach drei Strafrunden 17., zwei Fehler im letzten Stehendschießen verhinderten eine noch größere Verbesserung. "Ich habe gesehen, dass ich Tuchfühlung zu den Top 10 habe", erzählte die 33-Jährige: "Da hab ich einfach das Risiko genommen." Die größte Aufholjagd gelang Vanessa Hinz, die 34 Plätze gutmachte und auf Rang 21 einlief.

Die deutschen Starterinnen haderten vor allem mit ihrem Material. Schließlich bedeckte am Sonntag ungewohnter Neuschnee die mit Kunstschnee präparierten Loipen - Niederschläge in der trockenen Region sind extrem selten. Diese knifflige Aufgabe lösten die Techniker nicht zur Zufriedenheit der Athletinnen. "Ich war mit dem Material sowas von gar nicht konkurrenzfähig", sagte Herrmann in der ARD: "Es ist natürlich nicht einfach. Aber heute waren wir schon sehr weit weg von der Musik."

An der Spitze zeigte Sprint-Olympiasiegerin Marte Olsbu Röiseland die nächste Gala-Vorstellung, die Norwegerin gewann bereits ihr drittes Gold. Silber ging mit großem Rückstand an die Schwedin Elvira Öberg (3 Strafrunden/+1:36,5 Minuten) vor Tiril Eckhoff (Norwegen/3/+1:48,7). Bei den Männern verwies Fillon Maillet Tarjei Bö (Norwegen) und Eduard Latypow (ROC/beide 1 Strafrunde) auf die Plätze zwei und drei.

In den Staffeln dürfen sich die Deutschen aber wieder Medaillenchancen ausrechnen. "Wir werden bis aufs Messer kämpfen", sagte Herrmann vor dem Rennen am Mittwoch. Die Männer-Staffel ist bereits am Dienstag (10.00 Uhr MEZ) gefordert.

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