Olympia 2012 - Zehn Dinge zum Fußballturnier:Neymar, der Autogrammjäger

Brasiliens Olympia-Fußballer stehen unter großem Druck, Topspieler Neymar träumt jedoch von einem Autogramm von Usain Bolt. Die Briten treten mit gemeinsamen Mannschaften an - und warum sind eigentlich die Deutschen nur mit ihren Schiedsrichtern vertreten? Zehn Dinge, die Sie über das olympische Fußballturnier wissen müssen.

Jürgen Schmieder, London

Olympia 2012 - Zehn Dinge zum Fußballturnier

Die Favoriten

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(Foto: REUTERS)

Brasiliens Olympia-Fußballer stehen unter großem Druck, Topspieler Neymar träumt jedoch von einem Autogramm von Usain Bolt. Die Briten treten mit gemeinsamen Mannschaften an - und warum sind eigentlich die Deutschen nur mit ihren Schiedsrichtern vertreten? Zehn Dinge, die Sie über das olympische Fußballturnier wissen müssen. Von Jürgen Schmieder, London Die Favoriten: Da sich einige große Fußballnationen wir Argentinien, Italien oder Deutschland nicht qualifizieren konnten, gilt die brasilianische Elf als Favorit auf die Goldmedaille. Der britischen Elf werden ebenfalls Chancen eingeräumt - und die Spanier könnten für einen weiteren Rekord sorgen. Würde die Elf von Trainer Luis Milla gewinnen, dann wäre Spanien die erste Nation, die für sich reklamieren kann, im Fußball gleichzeitig Weltmeister, Europameister und Olympiasieger zu sein.

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Modus und Gruppen

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(Foto: dapd)

Modus und Gruppen: 16 Mannschaften nehmen am Männerturnier teil, die Vorrunde wird in vier Gruppen ausgespielt: A) Großbritannien, Senegal, Vereinigte Arabische Emirate, Uruguay. B) Mexiko, Südkorea, Gabun, Schweiz. C) Brasilien, Ägypten, Weißrussland, Neuseeland. D) Spanien, Honduras, Japan, Marokko. Die beiden besten Mannschaften erreichen das Viertelfinale, ab dann wird im K.-o.-Modus weitergespielt.

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Die doppelten Spiele

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(Foto: AFP)

Die doppelten Spiele: Da das Fußballturnier in verschiedenen Städten stattfindet und die Organisatoren den Besuchern der Spiele nicht zumuten wollen, wegen nur eines Fußballspiels in eine andere Stadt zu fahren, gibt es an fast jedem Spieltag Doppelveranstaltungen. Wer also am 26. Juli nach Manchester reist, der kann sich in Old Trafford zuerst das Spiel zwischen Uruguay und den Vereinigten Arabischen Emiraten ansehen und dann die britische Elf gegen Senegal. Da geht doch das Fan-Herz auf.

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Bekannte Spieler

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(Foto: AFP)

Bekannte Spieler: Aufgrund der skurrilen Regelung, dass bei Olympischen Spielen die Männer mit U-23-Mannschaften antreten müssen, die von drei älteren Spielern unterstützt werden, nehmen zahlreiche bekannte Akteure in London teil. Beim brasilianischen Team stehen neben Neymar vom FC Santos auch Thiago Silva, Alexandre Pato (beide AC Mailand) und Hulk (FC Porto) im Aufgebot von Trainer Mano Menezes. Spanien geht mit den drei Europameistern Javier Martinez (Athletic Bilbao), Jordi Alba (FC Barcelona) und Juan Mata (FC Chelsea) sowie Alvaro Dominguez von Borussia Mönchengladbach in den Wettkampf. Im gesamtbritischen Team steht neben Oldie Ryan Giggs (Manchester United) auch Craig Bellamy vom FC Liverpool. Uruguay nimmt Edinson Cavani (SSC Neapel, im Bild) mit nach London.

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Großbritannien ohne David Beckham:

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(Foto: AP)

Großbritannien ohne David Beckham: Es hätte der letzte große Auftritt in einer Karriere werden sollen, die nicht gerade arm ist an großen Auftritten. David Beckham (im Bild) hatte sich gemüht, war um die Welt gereist, hatte Hände geschüttelt - nicht wenige glauben, dass der Fußballer mit verantwortlich dafür war, dass die Spiele nach London vergeben wurden. Er wollte dabei sein, doch Trainer Stuart Pearce nominierte ihn nicht - mit der Begründung, er wolle mehr Verteidiger dabei haben. Seitdem wird Pearce verspottet, Beckham dagegen ob seiner Reaktion gefeiert. Er sagte nämlich: "Natürlich bin ich enttäuscht, aber es wird keinen größeren Fan als mich geben. Und wie jeder werde ich hoffen, dass wir Gold gewinnen."

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Warum eigentlich Großbritannien?

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(Foto: DPA)

Warum eigentlich Großbritannien? Es sind stets packende Derbys, wenn Nationalmannschaften von der Insel gegeneinander antreten: Schottland gegen England (im Bild, rechts Paul Scholes) oder Wales gegen Nordirland gehören zu den packendsten Duellen im Fußball. Bei den Olympischen Spielen jedoch gibt es nur eine britische Männer- und eine Frauen-Mannschaft, das Vereinigte Königreich tritt unter der Bezeichnung "Great Britain and Northern Ireland" an - in allen Sportarten, also auch beim Fußball.

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Brasilien unter Druck

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(Foto: dpa)

Brasilien unter Druck: Es ist kaum zu glauben, aber die brasilianische Nationalelf ist noch niemals Olympiasieger geworden. Vor vier Jahren in Peking sollte es schon klappen, der Verband nominierte Spieler wie Diego, Rafinha, Ronaldinho, Ramires und Thiago Silva. Doch im Halbfinale gab es eine ernüchternde 0:3-Niederlage gegen Argentinien, bei denen ein gewisser Lionel Messi mitspielte. Das Scheitern bei den Olympischen Spielen gehört zur Tradition, auch Ronaldo, Carlos Dunga, Romario, Bebeto und Roberto Carlos haben sich bereits versucht und konnten nicht gewinnen. Und in diesem Jahr? "Junge, ich werde Usain Bolt sehen und LeBron James. Ich werde Fotos mit ihnen machen und sie um Autogramme bitten", sagt Neymar. Wenn ihm das reicht.

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Deutsche Schiedsrichter

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Deutsche Schiedsrichter: Deutsche Fußballer nehmen nicht an den Olympischen Spielen teil - wohl aber deutsche Schiedsrichter. Felix Brych, der den Rekord für den schnellsten Platzverweis in der Geschichte der Bundesliga (nach 87 Sekunden) hält, ist ebenso nominiert wie Bibiana Steinhaus (im Bild neben Knut Kircher), die erste Schiedsrichterin im deutschen Profifußball.

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Keine deutsche Elf

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(Foto: dapd)

Keine deutsche Elf: Matthias Sammer (im BIld) ist ein Mensch, der gerne auf die Erfolge verweist, die er in seiner Laufbahn als Sportdirektor des DFB erreicht hat. Es gibt jedoch einen schwarzen Fleck, der nun bei den Olympischen Spielen zu bestaunen ist - beziehungsweise nicht zu bestaunen ist: Die deutsche Männer-Elf ist bei Olympia 2012 wieder nicht dabei. Als Qualifikationsturnier diente die U-21-EM im Jahr 2011, bei der sich die drei besten Mannschaften das Olympia-Ticket sichern konnten. Bei diesem Turnier konnte die deutsche Elf nicht glänzen, weil sie sich nicht einmal dafür qualifiziert hatte. Aber auch die deutschen Frauen fehlen diesmal bei Olympia (jeweils Bronze bei Olympia 2000, 2004 und 2008). Durch die Niederlage im Viertelfinale gegen den späteren Titelträger Japan und den gleichzeitigen Halbfinaleinzug Frankreichs und Schwedens bei der Heim-WM im vergangenen Jahr verpassten die deutschen Frauen erstmals das olympische Fußballturnier.

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Austragungsorte

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(Foto: dpa)

Austragungsorte: Der erste Wettbewerb der Olympischen Spiele in London wird bereits zwei Tage vor der Eröffnungsfeier ausgetragen - und findet noch nicht einmal in London statt, sondern in Cardiff. Dort spielen am Mittwoch die britischen Frauen gegen Neuseeland. Das erste Männerspiel findet in Glasgow statt, am Donnerstag spielt im Hampden Park Spanien gegen Japan. Weitere Austragungsorte: Newcastle (St. James' Park), Coventry (City Stadium), Manchester (Old Trafford) und Cardiff (Millennium Stadium). Und natürlich das Wembley-Stadion (im Bild) in London, in dem auch die beiden Finals stattfinden.

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