Oliver Bierhoff über Miroslav Klose:"Ideale Mischung aus Kalle Riedle und Rudi Völler"

KLOSE BIERHOFF

Miroslav Klose (re.) und Oliver Bierhoff: 2002 noch zusammen auf dem Platz

(Foto: AP)

Oliver Bierhoff nimmt das 68. Tor von Miroslav Klose zum Anlass, den Stürmer ausgiebig zu loben. Bierhoff spricht in der SZ über den prägenden Moment in Kloses Karriere und warum er mit 35 Jahren noch immer auf höchstem Niveau Fußball spielen kann.

Von Christof Kneer

Der frühere Stürmer Oliver Bierhoff hat Miroslav Klose, seinen direkten Nachfolger im DFB-Angriffszentrum, nach dem 3:0-Sieg gegen Österreich in die Ahnengalerie der deutschen Stürmer aufgenommen. "Gerd Müller bleibt für immer unangefochten, aber in der Reihe dahinter kommt sicher bald der Miro", sagt Bierhoff im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Montag-Ausgabe).

Klose, der gegen Österreich mit seinem 68. Länderspieltor zu Gerd Müller aufgeschlossen hatte, sei "ein kompletter Stürmer, eine ideale Mischung aus Kalle Riedle und Rudi Völler". Er kenne keinen Stürmer, der mit 35 Jahren noch so spritzig gewesen sei: "Ich glaube, da ist Miro schon ziemlich einzigartig." Bierhoff vertritt die These, dass ein junger Klose heute "eine noch größere Karriere machen würde" - "bei der heutigen Spielweise, mit den heutigen Vorbereitern".

In seinem Laudatio-Interview erinnert sich Bierhoff an die Zeiten, als er selbst vom nachrückenden Jüngling Klose aus der DFB-Elf verdrängt wurde. "Miro war in seinen jungen Jahren eher die klassische zentrale Spitze, er war noch nicht so variabel wie heute", sagt Bierhoff, "mit seinem heutigen Spielverständnis hätte er auf den Spieler Bierhoff wunderbar eingehen können, aber damals ging aus taktischen Gründen meistens nur einer von uns beiden."

Als prägenden Moment in Kloses Karriere nennt Bierhoff das Tor gegen Argentinien im Viertelfinale der WM 2006. "Das war endlich ein Tor gegen einen großen Gegner, in einem großen Spiel! Bis 2006 musste Miro ja mit der Debatte leben, ob er seine vielen Tore vielleicht nur gegen kleine Gegner und in kleineren Spielen macht." Diese ständige Debatte habe den sensiblen Klose "schon beschäftigt".

Dass Klose mit 35 Jahren noch auf höchstem Niveau Fußball spielen kann, führt Bierhoff nicht nur auf Kloses Lebenswandel zurück ("der Miro geht halt lieber morgens angeln als abends in die Disco"), sondern auch auf dessen ungewöhnlichen Karriereverlauf. Klose wurde in seiner Jugend nie gefördert, spielte in keiner Jugend-Nationalmannschaft und begann seine Profikarriere erst relativ spät.

Klose habe als junger Spieler "definitiv keinen so hohen Verschleiß" gehabt wie die heutigen Jungprofis, sagt Bierhoff und mahnt, bei den heutigen Talenten die Sorgfaltspflicht nicht zu vernachlässigen. Heute müsse man "bei allem berechtigtem Lob für die moderne Ausbildung aufpassen, dass wir die jungen Spieler nicht überbelasten".

Das komplette Interview lesen Sie in der Montagsausgabe der Süddeutschen Zeitung, auf dem iPad und Windows 8.

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