Österreichische Nationaltrainer:"Wir haben uns gut aus der Atmosphäre gezogen"

Als Trainer der österreichischen Nationalelf tritt Marcel Koller nicht nur die Nachfolge von Dietmar Constantini an: Österreich hatte in der Vergangenheit eine ganze Reihe legendärer Teamchefs - von "Schneckerl" Prohaska, dem "weißen Vater" Karel Brückner und "Otto Maximale".

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Als Trainer der österreichischen Nationalelf tritt Marcel Koller nicht nur die Nachfolge von Dietmar Constantini an: Österreich hatte in der Vergangenheit eine ganze Reihe legendärer Teamchefs - von "Schneckerl" Prohaska, dem "weißen Vater" Karel Brückner und "Otto Maximale". In Bildern.

Texte: Thomas Bierling

Der Schweizer Marcel Koller ist neuer Trainer der österreichischen Nationalelf. Seine Hauptreferenz für den Job: Er ist kein Österreicher. Ansonsten wird es dünn: Er gilt zwar als  Entdecker von Lukas Podolski, stieg jedoch 2004 mit dem 1. FC Köln aus der ersten Bundesliga ab - und mit dem VfL Bochum 2006 wieder auf. Bei seiner Vorstellung in Österreich sprach Koller sogleich über die großen Themen. Dass die Offensive wichtig sei. Und die Defensive auch.

RNPS IMAGES OF THE YEAR 2010 - AUSTRIA

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Unter seinem Vorgänger Dietmar Constantini konnte sich die Nationalelf zuletzt nicht für die Europameisterschaft qualifizieren. Bei der bislang einzigen EM-Teilnahme Österreichs 2008 fand das Turnier im eigenen Land statt - und der Ausrichter des Turniers ist stets gesetzt. Constantini war damals bereits zum dritten Mal Trainer der österreichischen Nationalelf, 1991 und 1992 übernahm er übergangsweise das Amt vor und nach ...

Ernst Happel

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...  Ernst Happel. Die Trainerlegende feierte ihre größten Erfolge beim Hamburger SV, den sie zu zwei Meisterschaften in Serie und 1982 zum Europapokal führte. In der österreichischen Nationalelf war Happels Zeit zu kurz, um ein prägender Trainer zu werden: Er starb 1992 nach nur fünf Spielen an einer Krebserkrankung.

Herbert Prohaska

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Nach der zweiten Amtszeit Constantinis kam die Ära von Herbert "Schneckerl" Prohaska, bekannt unter anderem für seinen Spruch: "Wir haben uns ganz gut aus der Atmosphäre gezogen." Insgesamt sechs Jahre trainierte Prohaska die Mannschaft, wurde 2004 vom Verband als "Österreichs Fußballer des 20. Jahrhunderts" geehrt. Nach der höchsten Niederlage Österreichs aller Zeiten, einem 0:9 gegen Spanien in der EM-Qualifikation 1999, trat Prohaska jedoch zurück. Mittlerweile arbeitet er als TV-Kommentator und sagte nach einer 0:5 Niederlage von Liechtenstein gegen Spanien: "Da haben andere Mannschaften schon viel höher verloren." Zum Beispiel Österreich. Seinen Spitznamen "Schneckerl" hat er übrigens ...

Herbert Prohaska

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... in seiner Jugendzeit verpasst bekommen: wegen seiner wallenden Lockenpracht.

BARIC

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Auf Prohaska folgte Otto Baric, der ebenso einen schönen Spitznamen trägt: "Otto Maximale". Eingebracht hat ihm das seine inflationäre Verwendung des nicht mehr steigerbaren Wortes, das er "maximale" ausspricht. Etwa: "Wir müssen mit maximale Einsatz spiele, ich bin maximale optimistisch". Der Verband kam jedoch bereits zwei Jahre später auf den Gedanken, dass die Leistung der Mannschaft doch zu steigern sei und ersetzte ihn 2002 durch...

KRANKL

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... Hans Krankl, den allseits geschätzten Siegtorschützen gegen Deutschland 1978 in Córdoba. Als Teamchef konnte Krankl ("Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär") jedoch nicht an seine sportlichen Erfolge als Spieler anknüpfen und musste 2005 gehen.

Fußballtrainer Hickersberger bleibt bis 2010 Hickersberger

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Nach einer Interimszeit unter Rekordnationalspieler Andreas Herzog übernahm Josef "Peppi" Hickersberger Anfang 2006 die Nationalelf. In Deutschland ist er vor allem durch sein Duett mit Joachim Löw gegen den Schiedsrichter bei der EM 2008 in Erinnerung.

EURO 2008 - Österreich - Deutschland

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Hickersberger stritt sich mit dem vierten Offiziellen darüber, ob er seine Trainerzone verlassen habe - aus Sicht des Österreichers nahm der Schiedsrichterassistent seine Arbeit etwas zu genau. Der deutsche Coach Joachim Löw unterstützte seinen Trainerkollegen, woraufhin der Schiedsrichter beide Trainer auf die Tribüne verwies. Es kam zu wunderbaren Verbrüderungsszenen, die deutsche und österreichische Fußballfans in dieser Form noch nicht erlebt hatten.

Karel Brückner

Quelle: imago sportfotodienst

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Nach der EM 2008 wurde der Tscheche Karel Brückner neuer ÖFB-Teamchef, wegen seines Aussehens gerne "weißer Vater" genannt (nach einer Indianerfigur in Karl Mays "Winnetou"). Im Frühjahr 2009 gab Brückner sein Amt aus gesundheitlichen Gründen auf. Ihm folgte wieder einmal Constantini, der aber wie alle Trainer Österreichs stets im Schatten des größten Erfolges der jüngeren Vergangenheit blieb. Den feierte...

Helmut Senekowitsch

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... der Trainer Helmut Senekowitsch (hier im Gespräch mit dem schnurrbärtigen Hans Krankl). Bei der WM 1978 in Argentinien besiegte er den damaligen Weltmeister Deutschland mit 3:2. Dieses Spiel wurde auf der einen Seite der Zugspitze als "Schmach", auf der anderen als "Wunder von Córdoba" bezeichnet. Das entscheidende Tor fiel in der 88. Minute. In den Worten des österreichischen Kommentators Edi Finger lief es folgendermaßen ab: "Tooor, Tooor, Tooor! I wer' narrisch. Krankl schießt ein! 3:2 für Österreich! Meine Damen und Herren, wir fallen uns um den Hals, der Kollege Rippel, der Diplom-Ingenieur Posch - wir busseln uns ab."

© sueddeutsche.de/thob/ebc
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