Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader:"Wir wollen komplett schuldenfrei sein"

Martin Bader, Sportdirektor des 1. FC Nürnberg, steht kurz vor einer Vertragsverlängerung bis 2017. Im SZ-Interview spricht er über die Finanzen des "Clubs", die Rivalität zum Nachbarn aus Fürth und die leidige Torhymnen-Diskussion unter den Fans.

Von Michael Dose

Beim 1. FC Nürnberg ist ein Streit entbrannt - nicht etwa wegen des eher peinlichen Pokal-Aus beim Viertligisten TSV Havelse, sondern wegen der Torhymne im Nürnberger Stadion. "Das ist nun leider anscheinend das beherrschende Thema bei uns. Wie die Torhymne klingt, die Jahrzehnte lang keinen interessiert hat. Eigentlich ist das nicht lustig, wir haben dringendere Fragen zu klären", sagt Bader im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Martin Bader

"Wir machen Transfers grundsätzlich nicht vom Ausgang eines Spiels abhängig": Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader.

(Foto: dapd)

Auf der "Club"-Homepage können die Fans bis Donnerstag abstimmen, welche Torhymne künftig gespielt wird. Zusammen mit Stadionsprecher Guido Seibelt und Aufsichtsrat Günther Koch formte Bader die Jury, die aus 50 Vorschlägen zwei Favoriten aussuchte. Doch die ausgewählten Songs stoßen bei den Fans auf Ablehnung, es wird erbittert debattiert. "Der Club startet in die 50. Saison der Bundesliga", erklärt Bader: "Und im Gegensatz zu anderen Vereinen, haben wir uns die Mühe gemacht, nicht irgendwelche Songs aus den Charts zu spielen - sondern wir wollen regionalen Bands die Möglichkeit geben, etwas einzuspielen."

Als wichtiger erachtet Bader die finanzielle Lage beim "Club", um die man sich lange Jahre sorgte. Bader sieht den Verein diesbezüglich auf einem guten Weg - auch dank der sieben Millionen, die Nürnberg für den Verkauf von Philipp Wollscheid aus Leverkusen erhielt. "Da steht wohl eine große Drei vor der Millionensumme an Gewinn", sagt Bader: "Aber wir haben auch Verträge verlängert, Etats erhöht. Ein Verein wie der Club wächst in der Bundesliga. Und wir haben noch ein paar Verbindlichkeiten zu tilgen. Wir wollen in naher Zukunft komplett schuldenfrei sein, und sind es bereits nahezu."

Vor dem Spiel am Samstag gegen den deutschen Meister aus Dortmund erklärt Bader zudem die Transfertätigkeiten des "Clubs" für abgeschlossen: "Wir machen Transfers grundsätzlich nicht vom Ausgang eines Spiels abhängig. Nur wenn Verletzungen eintreten, dann reizen wir die Transferperiode aus. Im Sommer und im Winter. Wir werden jetzt wohl nicht mehr handeln, weil nichts auf dem Markt ist, dass für uns in irgendeiner Form sinnvoll ist."

Konkurrenz durch den Nachbarn Greuther Fürth, der im Sommer ebenfalls in die Bundesliga aufstieg, fürchtet Bader nicht. "Ich bemerke sie nur, wenn ich danach gefragt werde", sagt Bader: "Für die Region ist es aber toll, dass sie nun zwei Bundesligisten hat. Das hat München noch nicht geschafft. Aber wir wollen klar die Nummer eins bleiben. Wir haben 1017 Bundesligaspiele. Fürth hat eins."

Das komplette Interview lesen Sie in der Print-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung oder auf der App Ihres iPads.

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