Nürnberg (dpa/bb) - Trainer Serge Aubin wollte die enttäuschende Vorstellung der Eisbären Berlin zum Auftakt der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nicht schönreden. „Wir müssen immer noch viel lernen. Das war einfach nicht gut genug über sechzig Minuten“, sagte der Kanadier nach dem 2:4 des deutschen Meisters bei den Nürnberg Ice Tigers am Sonntagabend. „Ab dem zweiten Drittel war Nürnberg die bessere Mannschaft. Wir haben den Preis für unsere Fehler bezahlt. Durch ein paar Puckverluste hat sich das Momentum gegen uns gewendet, und wir konnten das einfach nicht mehr aufholen.“ Nach einer durchwachsenen Vorbereitung war es der nächste Dämpfer für die Eisbären.
Vor allem der Gegentreffer zum 1:2, den Nürnbergs Kapitän Patrick Reimer 16 Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels erzielte, hinterließ Eindruck bei den Berlinern. „Das hat wehgetan“, räumte Angreifer Zach Boychuk ein. „In der letzten Saison hätten wir zurückgeschlagen, aber diesmal sind wir im Schlussabschnitt nur hinterhergelaufen.“
Für einen Eisbären-Profi war das Spiel trotz des ernüchternden Resultats ein denkwürdiges Ereignis. Der 18 Jahre alte Eric Hördler feierte sein DEL-Debüt und sorgte so für einen historischen Moment: Zusammen mit Kapitän Frank Hördler (37) bildete er das erste Vater-Sohn-Duo, das in der Liga gemeinsam auf dem Eis stand. „Ich werde mich auf jeden Fall immer an diesen Tag erinnern“, sagte der Nachwuchsprofi bei Magentasport. „Das war ein unbeschreibliches Gefühl für mich, und ich bin einfach nur stolz.“
Auch der Neuling sah allerdings Steigerungsbedarf: „Wir hatten genug Chancen, aber Nürnberg hat clever die Konter genutzt und getroffen, wenn es wichtig war“, räumte er ein. „Daran müssen wir arbeiten und ein bisschen schlauer spielen.“
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