NRW-Projekt in der Bundesliga:21 Prozent weniger Beamte pro Spiel

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Innenminister Jäger wertet Projekt zur Reduzierung der Polizei bei Bundesliga-Spielen als Erfolg, Österreicher Thomas Morgenstern beendet Skisprung-Karriere, Emir von Katar verspricht 2022 "eine der besten Weltmeisterschaften".

Polizei in der Bundesliga: Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger hat die erste Phase des Pilotprojektes zur Optimierung der Polizeieinsätze im Fußball als Erfolg gewertet. "Bei den im Pilotprojekt erfassten Ligaspielen ist es uns gelungen, den Polizeieinsatz um rund 21 Prozent zu reduzieren", sagte der SPD-Politiker am Freitag in Düsseldorf. Je nach Analyse der Lage verzichtete die Polizei auf eine enge Begleitung der Fans auf dem Weg ins Stadion und verringerte die sichtbare Präsenz. Das Polizeiaufgebot von Risikospielen blieb unangetastet. Dies gilt auch für das Derby am Samstag zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund. Weil in dieser Saison sechs NRW-Vereine in der Bundesliga spielen, hat sich die Zahl der Spiele um zehn Prozent erhöht. "Das darf nicht bedeuten, dass wir noch einmal zehn Prozent mehr Polizeibeamte einsetzen müssen", erklärte Jäger. Bereits jetzt benötige die NRW-Polizei rund 30 Prozent aller Einsatzzeiten für die Sicherheit bei Fußball-Spielen.

Skispringen, Thomas Morgenstern: Acht Monate nach seinem schweren Sturz am Kulm hat der dreimalige Skisprung-Olympiasieger Thomas Morgenstern seinen Rücktritt erklärt. "Ich habe mich entschieden, einen Schlussstrich zu ziehen. Das Vertrauen ist nach den schweren Stürzen nicht wieder zurückgekommen", sagte der österreichische Olympiasieger von 2006 am Freitag in Salzburg.

Morgenstern war in der vergangenen Saison gleich zweimal schwer gestürzt. Nach seinem letzten Crash am 10. Januar beim Skifliegen in Bad Mitterndorf lag er mit einer Schädelverletzung und einer Lungenquetschung vier Tage auf der Intensivstation, schaffte es aber dennoch zu den Olympischen Spielen in Sotschi. Dort holte er mit der Mannschaft Silber hinter Deutschland.

Fußball-WM 2022: Der Emir von Katar hat allen Kritikern zum Trotz für 2022 "eine der besten Fußball-Weltmeisterschaften der Geschichte" angekündigt. "Die Menschen sollen verstehen, dass wir die beste Bewerbung hatten und ein großartiges Turnier ausrichten werden", sagte Scheich Tamim bin Hamad Al Thani dem US-Sender CNN: "Dessen bin ich mir absolut sicher."

Katar steht seit der WM-Vergabe wegen kaum vorhandener Infrastruktur und schlechter Arbeitsbedingungen auf den Baustellen in der Kritik. Immer wieder gab es zudem Bestechungsvorwürfen im Zusammenhang mit der Bewerbung und Bedenken wegen des heißen Sommers. "Die Menschen wollen nicht akzeptieren, wollen nicht verstehen, dass ein kleines Land, ein arabisches, ein muslimisches, so ein großes Event ausrichten kann", sagte das Staatsoberhaupt des Emirats. Ob die WM im Sommer oder Winter ausgetragen werde, liege ganz in der Hand der FIFA. Erst im Juni hatte der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) gewarnt, dass bis 2022 auf den Baustellen bis zu 4000 Gastarbeiter sterben könnten. "Ja, wir hatten Probleme. Wir lösen diese Probleme", sagte der Emir: "Wir haben die Gesetze geändert, das war nicht akzeptabel."

Leichtathletik, Stabhochsprung: Die zweifache Stabhochsprung-Olympiasiegerin Jelena Isinbajewa wird im kommenden Jahr wie erwartet pausieren und damit auch ihren Titel bei der Leichtathletik-WM in Peking nicht verteidigen. Die 32 Jahre alte Russin will sich ganz auf ihre im Juni geborene Tochter konzentrieren. "Ich werde erst im nächsten Juni wieder voll trainieren", erklärte sie auf ihrer Instagram-Seite. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio will Isinbajewa auf jeden Fall dabei sein.

Tennis, Astana: Rafael Nadal hat sich nach einer fast dreimonatigen Verletzungspause mit einem Sieg auf dem Centre Court zurückgemeldet. Der Weltranglistenzweite aus Spanien gewann am Donnerstag in Astana/Kasachstan einen hochdotierten Schaukampf gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga mit 6:7 (2:7), 6:3, 6:4. "Bei jedem Comeback spüre ich eine ganz besondere Motivation", sagte der achtmalige French-Open-Sieger, der in der kommenden Woche in Peking auf die ATP Tour zurückkehren wird. Er werde in den nächsten Wochen sehr hart arbeiten, um sich seinem alten Niveau anzunähern: "Ich bin zunächst mal sehr glücklich, dass ich überhaupt wieder gutes Tennis spielen kann." Nadal bestritt sein bis dato letztes offizielles Match in diesem Jahr am 1. Juli bei seiner Achtelfinal-Niederlage gegen den Australier Nick Kyrgios in Wimbledon. Seither war er wegen einer Verletzung am rechten Handgelenk, das bei der Rückhand enorm beansprucht wird, außer Gefecht. Nach dem Turnier in Peking wird Nadal unter anderem die Masters-Turniere in Shanghai (5. bis 12. Oktober) und Paris-Bercy (27. Oktober bis 2. November) sowie das Saisonfinale in London (9. bis 16. November) spielen. Seine Teilnahme an einer lukrativen Showturnier-Serie im Dezember in Indien hat er abgesagt, um sich konzentriert auf die neue Saison vorzubereiten.

Tischtennis, EM: Der Deutsche Tischtennis-Bund steht bei der Team-EM in Lissabon mit beiden Vertretungen im Viertelfinale. Die Herren qualifizierten sich am Donnerstag trotz Verletzungspechs mit Siegen gegen Portugal (3:1) und Ungarn (3:0) als Gruppenerster für die K.o.-Runde. Nächster Gegner ist am Freitag (19.00 Uhr) das Team aus Frankreich. Die DTTB-Damen, die zum Abschluss der Vorrunde mit 3:1 gegen die Türkei siegten, kämpfen zuvor um 15.00 Uhr gegen Ex-Europameister Niederlande um den Einzug in das Halbfinale.

Fußball, Spanien: Der deutsche Fußball-Weltmeister Shkodran Mustafi hat beim FC Valencia sein Debüt gefeiert und mit seinem neuen Arbeitgeber gleich die Tabellenführung in der Primera Division übernommen. Nach einer Muskelverletzung und einigen Spielen auf der Bank durfte der 22-Jährige am Donnerstagabend beim 3:0 (2:0) gegen Aufsteiger Cordoba erstmals in der Innenverteidigung ran. Durch den besten Saisonstart seit 2003 löste Valencia mit 13 Punkten nach fünf Spieltagen den punktgleichen FC Barcelona dank der mehr erzielten Tore an der Spitze ab. Mustafi wurde bei seiner Liga-Premiere kaum auf die Probe gestellt. Zu harmlos war der Neuling. Paco Alcacer mit einem herrlichen Kopfball (22.) und Jose Gaya (26.) sorgten früh für klare Verhältnisse. Sofiane Feghouli (74.) setzte den Schlusspunkt.

Fußball, Italien: Miroslav Klose und sein Klub Lazio Rom suchen in der italienischen Fußballliga weiter ihre Form. Zum Abschluss des vierten Spieltags unterlagen die Hauptstädter Udinese Calcio im heimischen Olympiastadion mit 0:1 (0:1). Bei der dritten Saisonniederlage der Laziali spielte Klose durch, konnte sich aber kaum in Szene setzen. Mit drei Punkten liegt Lazio lediglich auf dem 15. Tabellenplatz, während Cyril Thereau Udine durch sein Tor aus der 26. Minute auf Rang drei beförderte (neun Punkte). Verlustpunktfrei an der Spitze stehen Meister Juventus und der um ein Tor schlechtere Vizemeister AS Rom.

Volleyball, WM: Die deutschen Volleyballerinnen haben sich für die zweite Runde bei der Weltmeisterschaft in Italien qualifiziert. Gegen Außenseiter Tunesien fuhr das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti mit dem 3:0 (25:7, 25:12, 25:7) den zweiten Sieg im dritten Vorrundenspiel ein und hat nun sieben Punkte auf dem Konto. "Das war heute natürlich das leichteste Spiel", sagte Guidetti dem SID. "Meine Mannschaft war sehr fokussiert, wir haben das sehr gut gemacht. Wir sind von Spiel zu Spiel besser geworden, daher bin ich optimistisch." Am Abend kassierte Argentinien gegen Gastgeber und Mitfavorit Italien die erwartete Niederlage (0:3), damit hat Deutschland zumindest Platz vier sicher. Die besten vier Teams der vier Sechserpools ziehen in die nächste Gruppenphase ein. Nach einem Ruhetag wartet am Samstag Gastgeber Italien im Topspiel (20 Uhr/Sport1). Zum Abschluss der ersten Gruppenphase bekommen es die Deutschen am Montag mit den Kroatinnen zu tun. In diesen beiden Spielen entscheidet sich, wie viele Zähler die "Schmetterlinge" mit in die nächste Turnierphase nehmen, da neben dem Sieg gegen Tunesien aller Voraussicht nach auch der Erfolg gegen Argentinien aus der Wertung fällt. Die zweite Runde wird in zwei Gruppen zu je acht Mannschaften ausgetragen. Die ersten Drei dieser Pools ziehen in die dritte Runde ein. Aus dieser erreichen schließlich die jeweils ersten beiden Teams das Halbfinale. Alle Finalspiele finden in Mailand statt.

Baseball, MBL: Baseballstar Derek Jeter hat bei seinem letzten Heimspiel für die New York Yankees einen emotionalen Abschied erlebt. Der 40-Jährige lief in der nordamerikanischen Profiliga MLB beim 6:5 gegen die Baltimore Orioles im letzten Inning zum entscheidenden Punkt. Während auf den Rängen des Yankee Stadiums das Publikum tobte, wurde der 14-malige Allstar von seinen Mitspielern unter einer Jubeltraube begraben. "Bloß nicht weinen", sagte Jeter, als er nach dem Spiel über seine Gefühle während der Begegnung gefragt wurde: "Ich habe keine Ahnung, was da gerade passiert ist." Der Shortstop hatte mit den Yankees am Donnerstag die Play-offs verpasst und wird am Sonntag bei den Boston Red Sox seine erfolgreiche Karriere beenden. Jeter führt gleiche mehrere Klubstatistiken an. "Mr. November" hat die meisten Spiele im Yankees-Trikot absolviert, stand am häufigsten am Schlagmal und führt mit weit über 3000 Treffern auch bei den Hits. Jeter hat in der MLB seit seinem Debüt im Jahr 1995 ausschließlich für die Yankees gespielt.

Fußball, 2. Liga: Der VfL Bochum hat es verpasst, die Tabellenführung der 2. Fußball-Bundesliga zu übernehmen. Zum Abschluss des siebten Spieltages musste sich das Team von Trainer Peter Neururer gegen Fortuna Düsseldorf mit einem 1:1 (1:0) zufriedengeben. Der Österreicher Michael Gregoritsch erzielte per Kopf vor 24 500 Zuschauern die Führung für den VfL, Joel Pohjanpalo (67.) schaffte für die Gäste den verdienten Ausgleich. Die Bochumer warten weiter auf den ersten Heimsieg und rangieren in der Tabelle hinter Darmstadt 98, RB Leipzig und dem 1. FC Kaiserlautern (je 14) an vierter Stelle mit 13 Punkten. Die Fortuna (12) ist Sechster.

Fußball, FC Augsburg: Fußball-Bundesligist FC Augsburg muss in den nächsten Wochen auf seinen Angreifer Sascha Mölders verzichten. Der 29-Jährige erlitt am Mittwoch im Ligaspiel bei Bayer Leverkusen (0:1) eine Bänderverletzung im linken Sprunggelenk. Das gab der Bundesliga-Elfte am Donnerstag bekannt. Mölders hatte sich die Verletzung bei einer unglücklichen Landung nach einem Luftkampf zugezogen und musste bereits nach 29 Minuten ausgewechselt werden. Der FCA-Profi muss nach Vereinsangaben nicht operiert werden. Dennoch rechnen die Schwaben mit einer mehrwöchigen Ausfallzeit.

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