Nordische Ski-WM:17-jährige Debütantin gewinnt WM-Silber

Nordische Ski-WM: "Ein Glücksfall": Nathalie Armbruster muss sich in Planica nur der alten und neuen Weltmeisterin aus Norwegen geschlagen geben.

"Ein Glücksfall": Nathalie Armbruster muss sich in Planica nur der alten und neuen Weltmeisterin aus Norwegen geschlagen geben.

(Foto: Matthias Schrader/AP)

Nathalie Armbruster sichert dem Deutschen Skiverband die erste Medaille in der jungen Frauen-Disziplin Nordische Kombination. Nur eine ist am Ende schneller.

Nathalie Armbruster hat bei der nordischen Ski-WM in Planica eine taktische Meisterleistung vollbracht: Die 17 Jahre alte Schülerin aus Kniebis im Schwarzwald sicherte sich WM-Silber in der Nordischen Kombination, für die Athletinnen des Deutschen Skiverbands (DSV) war es in dieser jungen Frauen-Disziplin die erste Medaille überhaupt bei internationalen Titelkämpfen. "Momentan habe ich noch keine Worte", sagte sie im Ziel voller Freude.

Bundestrainer Florian Aichinger bezeichnet Nathalie Armbruster als einen "Glücksfall". Zwar erlebt sie erst ihren ersten Weltcup-Winter, Siegerehrungen kennt sie aber schon zu Genüge: Sieben Mal war sie in der Saison unter den besten drei, nun hat sie in Slowenien den bislang größten Erfolg feiern können. Besser war nur Titelverteidigerin Gyda Westvold Hansen aus Norwegen, Dritte wurde die Japanerin Haruka Kasai.

Die Elftklässlerin, die in Slowenien locker und selbstbewusst auftritt, muss in ihrem Alltag den Spagat zwischen Leistungssport und Schule meistern. Bisher gelingt ihr das ausgezeichnet, dennoch sagte Nathalie Armbruster: "Natürlich beeinflusst das Sportlerleben meine Schullaufbahn. Es ist eine unglaubliche Doppelbelastung. Elfte Klasse ist kein Kindergarten mehr, die Fehlzeiten werden immer mehr. Da muss ich doch einiges nachholen."

Wie klug sie den Wettkampf anging, zeigte sich im abschließenden Langlauf. Angefeuert von ihrem eigenen kleinen Fanclub mit Deutschland-Fahne ging sie in die Loipe. "Ich habe versucht, am Anfang ruhig loszulaufen, damit ich am Ende noch genug Körner habe", sagte sie, "zwischenzeitlich hatte ich wirklich gar keine Kraft mehr." Es reichte noch zu Silber. Schon beim Skispringen hatte sie ihre herausragende Form unter Beweis gestellt: Mit 98,0 Metern sprang sie weiter als fast die gesamte Konkurrenz. In der Punkteabrechnung des Springens musste sie sich lediglich Westvold Hansen geschlagen geben, die bei verkürztem Anlauf und deutlich schlechterem Wind auf 91,0 Meter segelte.

Bundestrainer Aichinger war schon nach dem Springen "richtig stolz" auf seine Mannschaft: Alle vier deutschen Kombiniererinnen waren unter den ersten Zehn gelandet. Am Ende lief Maria Gerboth (Schmiedefeld) als zweitbeste Deutsche hinter Armbruster auf den neunten Rang. Die ehemalige Junioren-Weltmeisterin Jenny Nowak (Sohland) und Svenja Würth (Baiersbronn) rundeten das starke DSV-Ergebnis auf den Plätzen elf und 13 ab.

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