Nordische Kombination:„Wie ein Gefangener“

Jarl Magnus Riiber verzichtet auf einen erneuten Anlauf 2026. (Foto: Wolfgang Grebien/Gepa Pictures/Imago)

Eine chronische Erkrankung zwingt Jarl Magnus Riiber zum baldigen Karriereende. Die Krankheit hat ihm den Spaß an seinem Sport genommen.

Norwegens Wintersport verliert den nächsten Ausnahmeathleten: Nach den Biathlon-Brüdern Johannes Thingnes und Tarjei Bö hat auch der Kombinierer Jarl Magnus Riiber seinen Rücktritt zum Saisonende erklärt. Wie der Rekordweltmeister bei einer Pressekonferenz mitteilte, ist bei ihm die Erkrankung Morbus Crohn diagnostiziert worden, was seine anhaltenden gesundheitlichen Probleme erkläre. „Die letzten Monate waren geprägt von wenig Training und vielen Krankenhausaufenthalten“, sagte der 27-Jährige. Es handelt sich um eine chronische Darmerkrankung, die mit vielfältigen Problemen einhergeht. Bauchschmerzen und Durchfall sind typische Symptome, ebenso Entzündungen in Sehnen und Gelenken. Mit dieser Krankheit werde er sein Leben lang zu tun haben, sagte Riiber, zuletzt habe er sich damit wie ein „Gefangener“ gefühlt.

Bei der WM in Trondheim (26. Februar bis 9. März) will Riiber vor heimischem Publikum nun alles daran setzen, einen würdigen Abschluss seiner großen Karriere zu finden. Mit acht WM-Titeln und 76 Weltcupsiegen ist der in Oslo geborene Athlet der erfolgreichste Kombinierer der Geschichte. Nur ein Olympiasieg fehlt ihm, doch auf einen erneuten Anlauf 2026 verzichtet er. „Das ist mir nicht mehr wichtig“, sagte Riiber: „Dazu müsste ich jetzt noch mehr gesundheitliche Opfer bringen.“ Trotz seiner Probleme, die ihn immer wieder zu Auszeiten zwangen, führt er den Gesamtweltcup vor den Rennen in Seefeld am Wochenende erneut an. Es wäre sein sechster Erfolg im Gesamtweltcup.

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