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Nordische Kombination:Geiger sprintet planlos zum Sieg

Mit einer grandiosen Laufleistung holt Kombinierer Vinzenz Geiger in Ramsau am Dachstein einen Rückstand von 69 Sekunden auf und düpiert so den Weltcupführenden Jarl Magnus Riiber. Bei den Frauen stürmt die 16 Jahre alte Nathalie Armbruster auf Platz drei.

Mit einer grandiosen Laufleistung hat Vinzenz Geiger den Weltcup der Nordischen Kombinierer in Ramsau am Dachstein gewonnen. Der 25-Jährige machte am Samstag im zehn Kilometer langen Skilanglaufrennen einen Rückstand von 1:09 Minuten auf die Spitze gut. Geiger hatte nach dem Skispringen von der Normalschanze noch auf Rang 14 gelegen. Für den Oberstdorfer war es der erste Saisonsieg.

"Da steckte heute kein Plan hinter. Ich habe einfach alles rausgehauen", sagte Geiger nach seinem zehnten Weltcup-Erfolg in der ARD. Nach zuletzt drei dritten Plätzen in Serie habe er "einfach die Chance ergreifen wollen. Dass ich gewinne, hätte ich nicht gedacht - aber es lief einfach so gut." Rang zwei ging an Johannes Lamparter. Der Österreicher lief fünf Sekunden hinter Geiger ins Ziel. Dritter wurde der im Gesamtweltcup führende Jarl Magnus Riiber.

Geiger: "Habe mich in diesem Winter konstant gesteigert"

Riiber hatte nach dem Springen deutlich geführt - als dann aber der Mann mit der weißen Mütze bei seinem "Start-Ziel-Sprint" an ihm vorbeischoss, traute der 53-malige Weltcupsieger seinen Augen nicht. Dominierer Riiber, selbst einer der besten Läufer der Szene, war angesichts des scheinbar sicheren Sieges offenbar nicht mit der letzten Konsequenz in den abschließenden 10-km-Part gegangen. "Ich habe mich auch nicht allzu gut gefühlt", sagte er. Zur Hälfte hatte Geiger den Rückstand schon mehr als halbiert, in Runde drei von vier aufgeschlossen und in der Schlussrunde bergauf attackiert - Riiber konnte nicht mehr kontern.

Bei der WM in Planica (21. Februar bis 5. März) dürfte es zum großen Riiber-Geiger-Schlager kommen. "Ich habe mich in diesem Winter konstant gesteigert und bin jetzt oben angekommen", sagte Geiger, der bei Olympia in Peking ebenfalls nach einer fantastischen Aufholjagd eines der beiden Einzel-Gold geholt hatte - das andere ging an Riiber. Hinter Geiger schafften es auch Julian Schmid (Oberstdorf) als Achter und Manuel Faißt (Baiersbronn) als Neunter unter die Top 10. Jakob Lange (Kiefersfelden) als Elfter und Fabian Rießle (Breitnau) als Zwölfter komplettierten das starke deutsche Mannschafts-Ergebnis.

Bei den Frauen war zuvor die 16 Jahre alte Nathalie Armbruster mit Platz drei zum dritten Mal auf das Podest gestürmt. Branchenführerin Gyda Westvold Hansen aus Norwegen bleibt schier unschlagbar.

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