Nordische Kombination:Frenzel verliert im Sprint - und gewinnt nach Protest

Weltcup Nordische Kombination in Schonach

Im Sprint unterliegt Eric Frenzel (r.) dem Norweger Magnus Krog - später gewinnt der DSV-Kombinierer nach Protest.

(Foto: dpa)

Der Kombinations-Olympiasieger unterliegt Magnus Krog - bis die Jury den Norweger disqualifiziert. Bayern-Trainer Guardiola erfindet einen neuen Superlativ.

Nordische Kombination: Nach einem Protest hat Eric Frenzel beim Weltcup der Nordischen Kombinierer für den ersten deutschen Sieg seit 29 Jahren gesorgt. Zwar kam der Gesamtweltcupsieger am Samstag knapp hinter dem Norweger Magnus Krog ins Ziel; allerdings disqualifizierte die Jury Krog, weil dieser Frenzel in der letzen Kurve den Weg abgeschnitten hatte. Dadurch platzierten sich drei weitere Deutsche in den Top-7. Fabian Rießle wurde Vierter, Johannes Rydzek kam auf Platz sechs vor Manuel Faißt. Bereits am Freitag hatte in der Team-Entscheidung Norwegens Schlussläufer kurz vor dem Ziel seinen deutschen Kontrahenten behindert. Ein deutscher Protest blieb damals erfolglos.

Fußball, Pep Guardiola: Bayern Münchens Trainer Pep Guardiola hat seinen Dortmunder Kollegen Thomas Tuchel vor dem deutschen "Clasico" selbst für seine Verhältnisse überschwänglich gelobt. "Er ist ein Top-top-top-top-Trainer. Er hat in wenigen Monaten die Mentalität von Borussia Dortmund gewechselt. Das ist nicht einfach. Es ist eine komplett andere Mannschaft. Er ist einer der besten Trainer der Welt", sagte Guardiola vor dem Schlagerspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky). Das Duell zwischen dem Rekordmeister und dessen Verfolger ist für Guardiola "eines der besten Spiele in Europa gegen eine der besten Mannschaften in Europa". Er sei "glücklich" und freue sich auf diese Herausforderung, fügte der 45-Jährige an: "Ich hoffe, dass wir ein gutes Spektakel bieten und Werbung für den deutschen Fußball betreiben können. Genau für solche Spiele wirst du Fußballer." Die Partie zwischen dem Tabellenführer und dem Bundesligazweiten wird in 208 Länder übertragen.

An eine Vorentscheidung im Titelkampf glaubt Guardiola nicht - egal wie das Spiel ausgeht. "Es ist natürlich ein wichtiges Spiel, aber nicht das Wichtigste. Es gibt danach noch neun Spiele, noch 27 Punkte", meinte er. Selbst bei einem Bayern-Sieg und dann wieder acht Punkten Vorsprung auf den BVB "ist es noch nicht vorbei. Es wird bis zum letzten Spiel spannend". Bis auf die Langzeitverletzten Holger Badstuber, Jerome Boateng und Javi Martínez kann Guardiola in Dortmund aus dem Vollen schöpfen. In Geduld muss sich wohl weiterhin der Ex-Borusse Mario Götze üben. Der 23-Jährige saß in den vergangenen vier Spielen auf der Bank und kam zu keinem Einsatz. "Er war längere Zeit verletzt. Ich habe sieben Stürmer, da können nicht alle spielen. Das ist manchmal schwer für mich. Meine Meinung über ihn ist hoch", sagte Guardiola.

Ski alpin: Felix Neureuther hat beim Weltcup-Riesenslalom in Kranjska Gora (Slowenien) erneut eine starke Ausgangsposition verschenkt. Der 31 Jahre alte Skirennläufer aus Garmisch-Partenkirchen, nach dem ersten Lauf noch Dritter, schied auf der wegen Neuschnees verkürzten Piste "Podkoren 3" im zweiten Durchgang nach einem Fahrfehler aus. Der Sieg ging erneut an den Franzosen Alexis Pinturault, der in 1:52,18 Minuten seinen vierten Riesenslalom in Folge gewann. Zweiter wurde der Österreicher Philipp Schörghofer (0,47 Sekunden zurück), der seinen Landsmann Marcel Hirscher (0,69) auf den dritten Rang verwies. Hirscher, nach dem ersten Lauf noch Siebter, baute seinen Vorsprung im Gesamtweltcup auf Henrik Kristoffersen (Norwegen/4.) leicht aus. Der fünfte Triumph in Folge dürfte dem 27-Jährigen kaum mehr zu nehmen sein. Fritz Dopfer (Garmisch/2,84), der zuletzt schon mit den Rängen 21 und 19 enttäuscht hatte, erlebte erneut einen ernüchternden Auftritt. Der 28-Jährige belegte nach zwei völlig verkrampften Fahrten nur einen indiskutablen 22. Platz. "Es läuft nicht wirklich rund", sagte Dopfer in der ARD. Stefan Luitz (Bolsterlang) belegte trotz eines Fehlers im Schlussabschnitt Platz zehn (2,16). "Ich habe eine Welle erwischt, da hat es mich rausgetragen", meinte Luitz. Am Samstag findet in Kranjska Gora erneut ein Riesenslalom statt. Für Sonntag ist ein Slalom geplant.

Fußball, Uefa: Der Grieche Theodore Theodoridis ist neuer Generalsekretär der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Der Dachverband berief den 50-Jährigen am Freitag in einer Sondersitzung des Exekutivkomitees zum Nachfolger von Gianni Infantino, der in der Vorwoche zum Präsidenten des Weltverbands FIFA gewählt worden war. Theodoridis war bislang Infantinos Stellvertreter, gilt als Vertrauter des Schweizers und hatte ihm auch im FIFA-Wahlkampf zur Seite gestanden. Damit löste die UEFA zumindest eine ihrer offenen Personalfragen schnell. Dagegen bleibt die Präsidentenfrage nach einem Beschluss vom Freitag weiter offen. Die UEFA will die mögliche Neuwahl ihres Chefs weiter vom Ausgang des juristischen Kampfes von Michel Platini gegen seine Sechs-Jahre-Sperre vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS abhängig machen. Dem Franzosen wird eine dubiose Millionen-Zahlung von Ex-FIFA-Präsident Joseph Blatter vorgeworfen. Beim UEFA-Kongress am 3. Mai in Budapest soll es keine Wahlen geben. Derzeit führt Vize-Präsident Angel Maria Villar Llona formal die UEFA-Geschäfte. In Budapest soll über die Aufnahme des Kosovo als UEFA-Mitglied entschieden werden. Zudem soll eine weibliche Repräsentantin ins UEFA-Exekutivkomitee gewählt werden.

Formel 1: Die Formel 1 bekommt nach einem unrühmlichen Hin und Her nun offenbar ihr neues Qualifying-Format. Wie das englische Fachmagazin Autosport am Freitag berichtet, akzeptierte der Weltrat des Automobil-Dachverbandes FIA im Rahmen seiner Sitzung in Genf die Änderung, die schon zum Saisonstart in zwei Wochen in Melbourne in Kraft treten soll. Die FIA kommentierte dies auf Anfrage nicht, eine Pressemitteilung des Weltverbandes ist erst nach dem Ende der Sitzung am frühen Freitagabend zu erwarten. Nach Autosport-Informationen sollen nun doch alle drei Qualifying-Abschnitte im neuen Ausscheidungsmodus gefahren werden. Nach einer jeweiligen Einrollphase scheidet dabei im 90-Sekunden-Takt der schwächste Pilot aus. Zuletzt waren Vertreter der Formel 1 davon ausgegangen, dass zumindest der entscheidende Abschnitt (Q3) im alten Modus ausgefahren wird, bei dem alle verbliebenen Fahrer über die komplette Zeit um die Pole kämpfen durften.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: