Attackierter Spieler des 1. FC Nürnberg:„Jegliche Grenzen überschritten“

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Im Hauptberuf Social-Media-Star: Niklas Wilson Sommer. (Foto: Wolfgang Zink/Sportfoto Zink/Imago)

Der Influencer Niklas Wilson Sommer vom 1. FC Nürnberg II posiert auf Instagram mit dem Trikot des großen Club-Rivalen Bayern München – und wird mutmaßlich deshalb von Unbekannten vor seiner Wohnung angegriffen.

Von Ferdinand Schwarz

Er ist der wohl bekannteste Fußballer des 1. FC Nürnberg II, wenn nicht der gesamten Regionalliga Bayern: Niklas Wilson Sommer, 26, ist Verteidiger, primär aber Social-Media-Star und Streamer. Auf der Plattform Twitch folgen dem gebürtigen Nürnberger Hunderttausende Menschen, auf Instagram sogar rund eine Million. Und ein Post auf eben jener Plattform wurde Sommer nun mutmaßlich zum Verhängnis. Am Samstagabend lauerten dem U23-Spieler unbekannte Personen vor der eigenen Wohnung auf, später in der Nacht attackierten sie Sommer, wie der 1. FC Nürnberg in einer Presseerklärung mitteilte. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung gegen mehrere unbekannte Personen.

Grund der Attacke war offenbar ein Foto Sommers, das ihn in einem Trikot des Nürnberger Erzrivalen Bayern München zeigt, das Sommer auf Instagram geteilt hatte. Das Bild löschte Sommer zwar kurz darauf, und er entschuldigte sich öffentlich bei den Fans, der Schaden war aber schon angerichtet: Nürnberg-Fans hatten den Spieler schon am Samstag beim Zweitligaspiel gegen den 1. FC Magdeburg mit Bannern kritisiert respektive beleidigt.

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So stand auf einem Banner: „Vereinsstolz statt Hipstergepose. Niklas Wilson, du bist scheiße, wie der FCB“, und auf einem anderen: „Wilson, verpiss Dich, Du Bayernschwein“. Später kam es dann vor Sommers Haustür zur Attacke der unbekannten Täter – bei der Sommer deutliche Schwellungen und Rötungen im Gesicht davontrug, wie Videos von Sommer auf Instagram zeigen.

Die aktive Fanszene habe dem Club versichert, nichts mit dem Vorfall zu tun zu haben

Der 1. FC Nürnberg, Sommers Jugendklub, verurteilte die Tat in einer Pressemitteilung. Die bislang unbekannten Personen hätten „jegliche Grenzen überschritten“. Der SZ teilte der 1. FCN mit, Vereinsverantwortliche stünden seit Sonntag in permanentem Austausch mit der aktiven Fanszene – die habe dem Club versichert, nichts mit dem Vorfall zu tun zu haben. Dem U23-Spieler Sommer habe man außerdem psychologische Hilfe angeboten.

Ob Sommer, der vor seiner Station bei der Nürnberger U23 unter anderem für Waldhof Mannheim und Sonnenhof Großaspach spielte, am Freitag in der Regionalliga gegen Aubstadt dabei sein kann, ist derweil noch unklar und abhängig vom Heilungsverlauf der Verletzungen. Der Spieler selbst will sich derzeit nicht zu dem Vorfall äußern.

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