Niederlage für Bayern-Basketballer:Rettung in letzter Minute

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Bayern-Center John Bryant (links) in Siena. (Foto: dpa)

Nächste Pleite in der Euroleague: Die Basketballer des FC Bayern verlieren zwar 62:71 in Siena. Im direkten Vergleich wahren die Münchner jedoch immerhin einen knappen Vorsprung vor den Italienern.

Von Joachim Mölter

Die Basketballer des FC Bayern München haben es am Freitagabend versäumt, einen großen Schritt in Richtung Zwischenrunde der Euroleague zu machen. In ihrem siebten Vorrundenspiel unterlagen sie beim Tabellenletzten Montepaschi Siena 62:71 (34:41). Trotz der zweiten Niederlage nacheinander in diesem Wettbewerb bleiben die Münchner auf dem dritten Tabellenplatz, mit einer Bilanz von nun 3:4 Niederlagen.

Das einzig Gute an diesem Abend, laut Cheftrainer Svetislv Pesic: "Wir haben immer noch alles selbst in der Hand." In den drei ausstehenden Begegnungen genügt den Münchnern ein Sieg - allerdings treffen sie nun auf die schwersten Gegner: Titelverteidiger Olympiakos Piräus, den Tabellenzweiten Galatasaray Istanbul sowie Unicaja Malaga, das ebenfalls 3:4 Siege aufweist.

Im 80 Kilometer von Siena entfernten Nelson-Mandela-Forum von Florenz, wohin Montepaschi ausweichen musste, weil die heimische Halle in Siena den Anforderungen der Euroleague nicht entspricht, waren Spielmacher Malcolm Delaney (13 Punkte) und Center John Bryant (zwölf Punkte, elf Rebounds) die Besten in einer insgesamt schwachen Münchner Mannschaft. Offenbar zahlt der FC Bayern nun Tribut für seinen furiosen Saisonstart, denn der Auftritt wirkte sehr kraftlos - ganz im Gegensatz zu dem der Italiener.

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Für die Sienisi war es am Freitagabend auch bereits darum gegangen, das Vorrunden-Aus zu verhindern, das ihnen bei einer weiteren Niederlage gedroht hatte. Mit nur einem Sieg und fünf Niederlagen standen sie vor der Partie am Tabellenende der Gruppe C, aber Bayern-Coach Pesic hatte seine Akteure extra gewarnt: "Siena hat keinen Patzer dabei gehabt."

Die Italiener verloren zwar ihre ersten beiden Heimspiele, aber da waren die Teams aus Piräus und Istanbul zu Gast gewesen, "die Favoriten auf die ersten beiden Plätze", wie Pesic betonte. Und auswärts hatte Montepaschi sogar ein Spiel gewonnen, in Malaga 75:73 und "mit Glück", wie der Bayern-Coach fand: "Aber das gehört dazu. Ich wäre froh, wenn wir in Florenz mit Glück gewinnen."

Glück hätten die Münchner aber gar nicht gebraucht, ihre Normalform hätte womöglich schon gereicht. In der ersten Halbzeit trafen sie zwar noch ordentlich von jenseits der Dreierlinie (fünf Treffer bei zwölf Versuchen), verwandelten dafür aber nur jeden dritten Wurf innerhalb dieser Zone. Chevon Troutman, der in dieser Kategorie als treffsicherster Schütze der gesamten Euroleague angereist war, vergab in diesen 20 Minuten mehr Würfe als in den vorherigen sechs Partien zusammen - vier. Die Italiener verstanden es auch sehr gut, das Fastbreak-Spiel der Münchner zu unterbinden, mit dem diese sonst zu leichten Korberfolgen kommen.

In den letzten fünf Minuten vor der Pause ging dann fast gar nichts mehr bei den Münchnern, nach dem ausgeglichenen Beginn (28:28/14. Minute) trafen sie nur noch bei Freiwürfen und ließen einen 13:1-Lauf der Gastgeber zu. Dem FC Bayern nutzte an diesem Abend auch seine Rebound-Überlegenheit (39:32) nichts. Das Plus, welches das Team damit erwirtschaftete, machte es umgehend mit insgesamt 16 Ballverlusten wieder zunichte. Sie spielten den Italienern sozusagen in die Hände.

In der zweiten Halbzeit lief es nur wenig besser im Angriff des FC Bayern, zunehmend geriet auch das Zehn-Punkte-Polster in Gefahr, das sie im Hinspiel angelegt hatten. Für den Fall, dass es in der Endabrechnung um den Einzug in die Zwischenrunde zum direkten Vergleich kommt, wäre es ja eminent wichtig gewesen, dieses Polster zu verteidigen. Aber irgendwie schienen es sich die Münchner darauf bequem gemacht zu haben. Nach dem 53:60 (35.) fielen sie sogar 54:70 zurück (38.).

Spätestens da wurde jedem klar, warum Svetislav Pesic so sauer gewesen war vor fünf Wochen, nach dem eigentlich gelungenen Euroleague-Heimdebüt gegen Siena. Nach dem 89:79 hatte er seine Akteure in der Kabine erstmal geschimpft, weil sie einen 21-Punkte-Vorsprung dahinschrumpfen ließen.

In der Schlussminute sorgten Malcolm Delaney mit einem Korbleger und John Bryant mit einem verwandelten Freiwurf wenigstens noch dafür, dass die Niederlage mit weniger als zehn Punkten ausfiel. Falls es tatsächlich zum direkten vergleich kommen sollte, bleibt der FC Bayern also im Vorteil.

© SZ vom 30.11.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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