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"Wir haben es geschafft! Wir haben es geschafft", brüllt Rosberg nach dem Zieleinlauf in den Boxenfunk. Sein zweiter Platz im Großen Preis von Abu Dhabi reicht ihm: Damit sichert er sich den Weltmeistertitel in der Formel 1, mit fünf Punkten Vorsprung vor Dauerrivale und Teamkollege Lewis Hamilton. Den Titel feiert Rosberg mit Frau Vivian und viel Champagner. Lange genug hat er darauf warten müssen: Vor Rosbergs erstem Weltmeistertitel standen zehn Saisons in der Formel 1 und viele weitere Jahre harter Arbeit.
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Nico Rosberg kommt im Juni 1985 in Wiesbaden mit einem schweren Erbe zur Welt: Drei Jahre zuvor ist sein Vater Keke, ein Finne, Weltmeister in der Formel 1 geworden. Damit ist der Weg für den Jüngling vorgezeichnet; schon im Alter von zehn Jahren erzählt Nico Rosberg in einem Interview, dass er selbst einmal Weltmeister werden möchte. Doch bis dahin ist es noch weit und seine ersten Schritte führen Rosberg in die Formel BMW, wo er für den Rennstall seines Vaters antritt und von einem deutschen Musiksender gesponsert wird. Das Bild entsteht im Jahr 2002.
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Rosberg, hier mit Vater Keke, wächst in Monaco auf und besitzt sowohl die deutsche als auch die finnische Staatsbürgerschaft. Seine Rennlizenz wechselt er 2004, um als Deutscher in der Formel 3 anzutreten. Ab 2005 absolviert er erste Testfahrten für den Formel-1-Rennstall Williams.
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Das erste Etappenziel meistert Rosberg im Jahr 2006: Von jetzt an ist er Formel-1-Pilot, wie sein Vater fährt er für das Team Williams. Zu dem Zeitpunkt dominiert ein anderer Deutscher den Motorsport: Michael Schumacher, siebenfacher Formel-1-Weltmeister und Ferrari-Pilot, hier auf einer Pressekonferenz mit Rosberg und BMW/Sauber-Fahrer Robert Kubica.
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In seinem Premierenjahr stellt Rosberg gleich einen Rekord auf: Beim Großen Preis von Bahrain, dem ersten Rennen der Saison, fährt er die schnellste Runde und wird damit zum jüngsten Fahrer, dem dies gelingt. Abgesehen davon lässt es der junge Pilot in der Formel 1 eher langsam angehen: Am Ende seines ersten Jahres landet er mit vier Punkten auf dem 17. Platz in der Fahrer-WM. In diesem Leistungsbereich bewegt er sich auch in den folgenden drei Jahren als Williams-Pilot.
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Nach vier Jahren bei Williams werden größere Rennställe auf den talentierten Rosberg aufmerksam: Mercedes verpflichtet den jungen Deutschen und stellt ihn an die Seite von Altmeister Michael Schumacher. Rosberg darf zeigen, was er inzwischen drauf hat: Punktemäßig schlägt er Schumacher in jeder der drei Saisons, die die beiden Seite an Seite absolvieren.
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Es dauert 111 Grand Prix, ehe Rosberg im Jahr 2012 mit dem Großen Preis von China erstmals ein Formel-1-Rennen gewinnt. Es ist seine siebte Saison als Fahrer in der Königsklasse. Doch die Tendenz ist eindeutig: Für Rosberg geht es bergauf, wenn auch langsam. 2013 gewinnt er zum ersten Mal seinen Quasi-Heim-Grand-Prix in Monaco (Bild) - hier tut sich die Konkurrenz auch in den folgenden Jahren schwer gegen Rosberg.
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Auf Schumacher folgt Hamilton: Nach dem Karriereende des Deutschen bekommt Nico Rosberg mit Lewis Hamilton einen neuen Fahrerkollegen. Der junge Brite gilt als größtes Talent der Formel 1, hat bereits in seiner zweiten Saison bei McLaren den Weltmeister-Titel gewonnen. Für Rosberg bedeutet das auch: Er hat sich erst einmal unterzuordnen und Hamilton im Zweifelsfall den Vortritt zu lassen. In der ersten gemeinsamen Saison 2013 holt Rosberg trotzdem 171 Punkte, Hamilton 189.
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Mit seinem Physiotherapeuten Daniel Schlösser spielt Rosberg vor dem Großen Preis von Indien eine Runde Fußball. Der Mercedes-Pilot wittert inzwischen seine Chance, einmal um den WM-Titel mitzufahren. "Ich kann nur sagen, dass ich bislang noch kein weltmeisterfähiges Auto hatte", sagt Rosberg vor der Saison 2014 in einem Interview. Das ändert sich bald.
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Ab 2014 zählt Rosberg zu den Favoriten auf den Welmeistertitel. Das liegt an seinem Ehrgeiz, seinem peniblen Training - und an den Technikern bei Mercedes. Der Rennstall gewinnt in dieser Saison zum ersten Mal die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.
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Lewis Hamilton wird 2014 zum zweiten Mal Formel-1-Weltmeister, Nico Rosberg landet auf Platz zwei. Hamilton sei in diesem Jahr "ein bisschen" besser gewesen, gibt Rosberg zu. "Ich muss mich noch verbessern, aber das kann ich auch." Die Rivalität der beiden Mercedes-Piloten ist nun bereits ein Jahr lang das Gesprächsthema der Formel 1.
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Das Jahr 2015: Rosbergs neunte Saison als Formel-1-Pilot, wieder wird er am Ende Zweiter in der Fahrer-WM hinter Lewis Hamilton. Fährt er zu brav? Ist er nicht gut genug? Oder ist sein britischer Konkurrent einfach einer der größten Fahrer überhaupt? "Dazu möchte ich meine Meinung nicht sagen", sagt Rosberg. Er unterliegt Hamilton mit 322 zu 381 Punkten.
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In der Saison 2016 gewinnt Rosberg die ersten vier Rennen, beim fünften in Spanien scheidet er nach einer Kollision mit Hamilton in der ersten Runde aus. Doch in seinem zehnten Jahr in der Formel 1 steckt der Deutsche nicht mehr zurück: Wenn er Hamilton auf der Strecke begegnet, hält er einfach dagegen. Dreimal kollidieren Rosberg und Hamilton in dem Jahr.
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Diesmal kippt der Erfolg auf Nico Rosbergs Seite. Mit einem Sieg in Singapur übernimmt er zu Beginn der spannenden Saisonphase die WM-Führung. Rosbergs neue Härte, gepaart mit seiner Zielstrebigkeit, bringt ihn seinem ersten Weltmeistertitel sehr nahe. Ins letzte Rennen in Abu Dhabi geht Rosberg mit 12 Punkten Vorsprung vor Hamilton. Hamilton siegt, Rosberg sichert sich Platz zwei - das reicht aus: In seiner zehnten Saison wird Rosberg neuer Weltmeister der Formel 1.