NHL:Trainer tritt nach Missbrauchsfall zurück

Wegen eines mehr als zehn Jahre zurück liegenden Missbrauchsfalls beim NHL-Team Chicago Blackhawks ist der Cheftrainer der Florida Panthers, Joel Quenneville, zurückgetreten. Vorausgegangen war am Donnerstag (Ortszeit) nach Angaben der Liga ein Gespräch mit NHL-Boss Gary Bettman. Danach seien sich alle einig gewesen, dass es "nicht länger angemessen ist, dass er als Floridas Cheftrainer arbeitet", teilte Bettman in einer Stellungnahme mit. Quenneville, 63, mit den Blackhawks drei Mal Stanley-Cup-Sieger, zog damit die Konsequenzen aus einem am Dienstag veröffentlichten unabhängigen Untersuchungsbericht. Demzufolge soll er in der Saison des ersten Titeltriumphs 2010 zu der Gruppe Verantwortlicher bei den Blackhawks gezählt haben, die trotz der Missbrauchsvorwürfe des Profis Kyle Beach gegen ein Mitglied aus dem Trainerstab nichts unternommen hätten. Vor Quenneville war bereits Blackhawks-Präsident Stan Bowman zurückgetreten. Bowman war als Manager für das US-Eishockey-Team bei den Olympischen Spielen in Peking vorgesehen. Die Blackhawks wurden mit einer Geldstrafe von zwei Millionen Dollar belegt.

"Ich bewundere Kyle Beach für seinen Mut, sich zu melden. Ich bin entsetzt darüber, dass er bei seiner ersten Klage und in den elf Jahren danach so schlecht unterstützt wurde, und bedauere alles, was er durchgemacht hat", wurde NHL-Boss Bettman in einem Statement zitiert. Beach spielte später unter anderem in der zweiten deutschen Liga für die Tölzer Löwen und steht aktuell beim Drittligisten Erfurt unter Vertrag.

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