American Football, Playoffs: Die Los Angeles Rams und Kansas City Chiefs haben das Halbfinale der Playoffs in der National Football League (NFL) erreicht und sind nur noch einen Sieg vom Super Bowl entfernt. Die favorisierten Rams setzten sich in LA gegen die Dallas Cowboys mit 30:22 durch und treffen im Endspiel der National Conference nun entweder auf die New Orleans Saints oder Titelverteidiger Philadelphia Eagles. Die ebenfalls höher eingeschätzten Chiefs gewannen zuhause gegen die Indianapolis Colts 31:13. Das Team aus dem US-Bundesstaat Missouri bekommt es im Championship Game der American Conference mit den Los Angeles Chargers oder den New England Patriots um Superstar Tom Brady zu tun. In Los Angeles feierten die Rams ihren ersten Play-off-Sieg seit 14 Jahren - damals war das Team noch in St. Louis beheimatet. Zudem zogen die Rams erstmals seit 2002, als sie erst im Super Bowl gegen die Patriots unterlagen, wieder in die Vorschlussrunde ein.
Matchwinner war am Samstag Running Back C.J. Anderson mit zwei Touchdowns. Der 27-Jährige war erst Mitte Dezember als Alternative für Star-Running-Back Todd Gurley verpflichtet worden, der gegen die Cowboys ebenfalls einen Touchdown erzielte. "Wir wollten rausgehen und ohne Furcht spielen. Wir haben nie Angst davor zu scheitern", sagte Rams-Coach Sean McVay. Wie Rams-Quarterback Jared Goff blieb auch Chiefs-Spielmacher Patrick Mahomes ohne geworfenen Touchdown, lief den Football aber einmal selbst in die Endzone. "Wir sind einfach ein anderes, ein junges Team", sagte Mahomes, der Kansas City erstmals seit 1994 wieder ins Halbfinale führte: "Wir haben das absolute Vertrauen, jedes einzelne Spiel zu gewinnen." Die Spiele zwischen New Orleans und Philadelphia sowie den Chargers und New England werden am Sonntag ausgetragen. Der 53. Super Bowl findet am 3. Februar in Atlanta statt.

Handball-WM:Deutschland holt sich den ersten Adrenalinschub ab
Nach dem Kantersieg gegen Brasilien sind die deutschen Handballer von ihrer Leistung und von der Stimmung begeistert. Christian Prokop wirkt wie verwandelt und spricht von seinem schönsten Spiel als Bundestrainer.
Sportpolitik, IOC: US-Antidoping-Chef Travis Tygart hat IOC-Präsident Thomas Bach für dessen Russland-Politik scharf kritisiert. "Als die Vorwürfe gegen Russland aufkamen, predigte der IOC-Präsident Nulltoleranz und harte Konsequenzen. Nun, hier sind wir, vier Jahre später, und es hat keine bedeutenden Konsequenzen gegeben, keine Nulltoleranz", sagte Tygart dem britischen Senderverbund ITV: "So eine Führung haben die Sportler nicht verdient." Tygart warf Bach und auch WADA-Präsident Craig Reedie fehlendes Gespür vor, "die Olympische Bewegung braucht dringender denn je inspirierende Anführer, die über der Tagespolitik stehen."
Der 48-Jährige forderte erneut ein hartes Vorgehen der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) gegen Russland: "Man kann keine Bank überfallen, dabei erwischt werden und dann einfach nur sagen: Ich werde keine Bank mehr ausrauben." Das IOC hatte als Reaktion auf die Staatsdopingaffäre das russische Olympia-Komitee ROC von den Winterspielen 2018 in Pyeongchang ausgeschlossen, zahlreiche Sportler durften allerdings als "Olympische Athleten aus Russland" teilnehmen. Kurz nach der Schlussfeier in Pyeongchang endeten sämtliche Sanktionen des IOC gegen Russland. Die WADA hatte die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA gegen weltweiten Widerstand wieder als regelkonform eingestuft und als Bedingung die Aushändigung aller Datensätze aus dem Moskauer Kontrolllabor genannt. Derzeit befinden sich zum wiederholten Mal Wada-Techniker in der russischen Hauptstadt zur Datenübergabe.
Biathlon, Oberhof: Unter Tränen hat Biathlet Michael Rösch beim Weltcup in Oberhof das Ende seiner Karriere angekündigt. Der von Deutschland nach Belgien gewechselte Staffel-Olympiasieger von 2006 wird am Freitag in Ruhpolding sein letztes Rennen bestreiten. "Ich werde bald Vater. Das ist der Grund, dass ich meine große Liebe Biathlon verlassen werde", sagte der 35 Jahre alte Sachse. Seine Zukunft sieht er als Coach. "Ich möchte weiter mit Biathlon zu tun haben. Später als Trainer zu arbeiten wäre ein Traum", sagte Rösch, der sich auch einen Job als TV-Experte vorstellen kann. Seinen größten Erfolg feierte der Altenberger bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin, als er zusammen mit Ricco Groß, Sven Fischer und Michael Greis Staffel-Gold holte, zwei Weltcuprennen gewann er. Ende 2009 wurden die Leistungen schwächer, er verlor seinen Platz im National-Kader und flüchtete nach Belgien. Durch den Wechsel hatte Rösch seinen Beamtenstatus auf Lebenszeit bei der Bundespolizei verloren. "Ich habe so viel aufgegeben, wirklich alles, was ich habe. Aber das war es wert", sagte er. Vor einem Jahr in Südkorea erlebte Rösch dann die ersehnte zweite Olympia-Teilnahme, ein 23. Platz im Verfolger war sein bestes Resultat. Durch eine Crowdfunding-Aktionen waren mehr als 24 000 Euro an Spenden zusammengekommen.