Champions League:Neymars Wunschzettel

Champions League: Die anderen jubeln, er lässt sich feiern: Neymar.

Die anderen jubeln, er lässt sich feiern: Neymar.

(Foto: OLI SCARFF/AFP)

Nach dem 3:1-Sieg bei Manchester United gibt der brasilianische Stürmer von Paris Saint-Germain seinen Traum preis: Er möchte "wieder mit Messi zusammenspielen".

Von Javier Cáceres

Die Tür zum Achtelfinale der Champions League hatte Neymar Jr. gerade weit aufgestoßen, mit zwei Toren und der Leistung eines echten Leaders beim so wichtigen 3:1-Auswärtssieg von Paris Saint-Germain gegen Manchester United - und im Interview danach gab der brasilianische Stürmer dann einen brisanten vorweihnachtlichen Wunsch preis.

Im "Theater der Träume", wie das Stadion von ManUnited genannt wird, trat er vor das Mikrofon des Senders ESPN. Als es plötzlich um seinen alten Freund und Mitspieler Lionel Messi vom FC Barcelona ging, machte Neymar eine Bemerkung, die den Markt erschüttern könnte: "Ich will nichts lieber, als Fußball auf dem Platz wieder mit ihm zu genießen", sagte der Brasilianer. Und nachdem er lachend erklärt hatte, dass er sogar seinen Stammplatz für Messi räumen würde ("Damit hätte ich kein Problem, hahaha"), wurde Neymar, 28, todernst: "Ich möchte das ganz bestimmt machen. Ganz sicher: Nächstes Jahr müssen wir das machen."

Was das bedeutet? Gute Frage. Zuletzt hieß es, Pep Guardiolas Manchester City wolle seine Bemühungen um Messi, 33, im Winter intensivieren. Der Argentinier darf Barcelona am Ende der Saison verlassen, da sein Vertrag im Juni ausläuft. Doch auch das aus Katar gelenkte PSG ist und bleibt einer der ganz wenigen Klubs, die genug Finanzkraft hätten, um Messi zu verführen. Oder bedeutet Neymars Wunsch etwa, dass er selbst zurückkehren will zum krisengeschüttelten, notorisch klammen FC Barcelona, wo er von 2013 bis 2017 an der Seite von Messi gespielt hatte, ehe er für 222 Millionen Euro nach Paris ging?

"Ich hätte da schon etwas zu sagen", raunte zu dem Thema Joan Laporta, der mit guten Aussichten im Januar bei den Präsidentschaftswahlen in Barcelona antritt. Er sagte dann zwar nichts - er klang aber so, als könnte er sich eine Neymar-Rückholaktion vorstellen.

In der Gegenwart aber hat Neymar erst mal mit Paris gute Aussichten, den drohenden Herbst-K.o. in der Königsklasse abzuwenden. Nach den beiden 1:2-Niederlagen gegen ManUnited und Leipzig stand PSG enorm unter Stress. Doch beide schweren Rückspiele wurden gewonnen. Und nach dem packenden 3:1 in Old Trafford, zu dem Neymars Landsmann Marquinhos das entscheidende 2:1 (69.) beitrug, hat PSG das Weiterkommen nun zu Hause gegen Basaksehir in eigener Hand.

Gäbe es nächsten Dienstag bei Leipzig gegen Manchester kein Unentschieden, könnte sich PSG sogar eine Heimniederlage erlauben. "Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat heute wieder großen Teamspirit gezeigt", sagte der zuletzt scharf kritisierte Trainer Thomas Tuchel, der diesmal sogar von L'Équipe für seine Taktik gute Noten erhielt: "Aber ich bleibe sehr wachsam. Es ist noch nicht vorbei."

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