Neuer Vertrag für Bundestrainer:Löw kündigt Verlängerung bis 2016 an

Einigung in Sicht: Joachim Löw erklärt vor dem finalen WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden erstmals öffentlich, dass er seinen Vertrag als Bundestrainer in Kürze bis 2016 verlängern wird. Ob er nach der WM in Brasilien allerdings wirklich weitermacht, hängt nicht allein vom Ergebnis ab.

Am 15. November wird Joachim Löw in Mailand gegen Italien zum 100. Mal als Bundestrainer auf der Bank der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sitzen. Ob er die Weltmeistertrainer Sepp Herberger (167 Länderspiele) oder Helmut Schön (139) überholen wird, konnte er am Montag nicht sagen. Dass aber noch einige Länderspiele für ihn hinzukommen, steht aus Sicht des 53-Jährigen fest. Löw wird in Kürze einen neuen Vertrag beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) bis 2016 unterschreiben, wie er nun erstmals öffentlich bestätigte.

"Beide Seiten haben Interesse daran, den Vertrag um zwei Jahre zu verlängern und haben das Ziel, dass es bis 2016 geht", sagte Löw nach der Ankunft der DFB-Auswahl in Stockholm vor dem abschließenden WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden (Dienstag, 20.45 Uhr/ZDF). Wann die Vertragsverlängerung offiziell vonstatten geht, verriet Löw nicht.

Klar sei, dass er grundsätzlich seinen neuen Vertrag erfüllen wolle - auch, wenn die Mannschaft in Brasilien bei Löws vierten Turnier als Cheftrainer erneut den angestrebten Titel verpasst. "Erfolgreiches Abschneiden hängt nicht nur vom Ergebnis ab. Sondern auch davon, wie man gespielt hat und wie das Verhältnis zur Mannschaft ist", sagte Löw.

Vom Gewinn des WM-Pokals will er seine Zukunft als Bundestrainer nicht abhängig machen. Er werde nur von seinem Kontrakt zurücktreten, "wenn wir bei der WM ohne Punkt und Sieg in der Vorrunde ausscheiden. Dann muss man über eine Veränderung nachdenken".

Zunächst gelte es aber, so Löw, im letzten Pflichtspiel des Jahres gegen Schweden den Eindruck des denkwürdigen 4:4 im Hinspiel zu korrigieren. "Wir wollen die WM-Qualifikation mit einem Sieg abschließen. Zudem weiß jeder, dass wir mit den Schweden noch eine Rechnung offen haben", sagte Löw.

Am 16. Oktober 2012 hatte die deutsche Mannschaft im Berliner Olympiastadion nach zwei Treffern von Miroslav Klose sowie Toren von Per Mertesacker und Mesut Özil bis zur 62. Minute 4:0 geführt, ehe die Schweden mit vier Toren antworteten. "Das war damals nur peinlich", erinnerte sich Toni Kroos, "so etwas darf sich nicht wiederholen.

Auch Bastian Schweinsteiger, der am Dienstag sein 100. Länderspiel bestreitet, ist entsprechend motiviert: "Vor einem Jahr haben wir uns dämlich verhalten, das wird uns nicht noch einmal passieren. Aber wir müssen natürlich auf der Hut sein." Und Thomas Müller glaubt: "Wir wollen die drei Punkte. Wenn uns das nicht gelingt, werden wir anschließend wieder durch den Fleischwolf gedreht."

Dass Löw seine Startelf im letzten Gruppenspiel nicht nur wegen der Gelbsperre gegen Sami Khedira auf der einen oder anderen Position ändern wird, ist klar. Wie viele Positionen neu besetzt werden, ließ er offen. Der Gladbacher Max Kruse wird für Mesut Özil, der wieder ins Mittelfeld rückt, erstmals von Beginn im Angriff spielen, verriet Löw. Die Einsätze von Per Mertesacker und Kroos (beide Erkältung) sind ungewiss.

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