Neuer Angreifer bei Bayern:Claudio Pizarro hofft trotz Verletzung

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Bayerns neuer Stürmer hat große Ambitionen, obwohl er vorerst ausfällt, der frühere Chelsea-Trainer Villas-Boas übernimmt Tottenham, Bonner Basketballer verpflichten Patrick Ewing, Slowake Peter Sagan gewinnt die dritte Etappe der Tour de France, Deutscher Eishockey-Bund trennt sich endgültig von Jakob Kölliker.

in Kürze

Ein Neuer, der den Bayern voerst fehlt: Claudio Pizarro. (Foto: dapd)

Claudio Pizarro, Verletzung: Bayern-Rückkehrer Claudio Pizarro hofft, dass er nach einer Anfang Juni erlittenen Muskelverletzung spätestens im Trainingslager des Rekordmeisters voll in die Saison-Vorbereitung einsteigen kann. "Ich möchte in zehn Tagen ins Mannschaftstraining einsteigen", sagte der ablösefrei aus Bremen nach München gewechselte Stürmer am Mittwoch. Die Bayern absolvieren ihr Trainingscamp vom 15. bis 20. Juli in Italien. Der 34-Jährige hatte sich im vergangenen Monat in der Vorbereitung auf WM-Qualifikationsspiele mit der Nationalmannschaft von Peru einen Muskelfaserriss zugezogen. Diesen konnte er bis zum Trainingsstart beim FC Bayern nicht vollständig auskurieren. "Gut ist, dass wir eine lange Vorbereitung haben", erklärte Pizarro, der bereits von 2001 bis 2007 für den Rekordmeister gespielt hatte. Den Konkurrenzkampf im Münchner Angriff mit Torjäger Mario Gomez und dem kroatischen Millionen-Neuzugang Mario Mandzukic vom VfL Wolfsburg will Pizarro annehmen: "Das Ziel ist immer zu spielen." Mit den Bayern möchte er hoch hinaus: "Alles zu gewinnen, was es gibt. Das ist das Ziel."

Fußball, England: Andre Villas-Boas ist neuer Teammanager des englischen Spitzenklubs Tottenham Hotspur. Der 34 Jahre alte Portugiese, der im Frühjahr vom Champions-League-Sieger FC Chelsea entlassen worden war, unterschrieb in London einen Vertag über drei Jahre und wird damit Nachfolger von Harry Redknapp. Das teilte der Premier-League-Klub am Dienstag mit. Tottenham hatte sich nach Saisonschluss überraschend von Redknapp getrennt, dem bei der Besetzung des Trainerpostens der englischen Nationalmannschaft Roy Hodgson vorgezogen worden war. "Tottenham Hotspur ist ein großartiger Klub mit einer langen Tradition und tollen Fans. Ich fühle mich geehrt, Teammanager dieses Vereins zu werden", sagte Villas-Boas: "Das ist ein Team, mit dem jeder Trainer auf der Welt gerne zusammenarbeiten würde." Laut englischer Medienberichte war auch der ehemalige Bundesliga-Trainer Ralf Rangnick bei Tottenham im Gespräch gewesen.

BBL, Telekom Baskets: Basketball-Bundesligist Bonn hat Patrick Ewing Junior für die kommende Saison verpflichtet. Dies gab der Klub am Mittwoch bekannt. Der 28 Jahre alte Powerforward ist der Sohn der gleichnamigen Sportlegende aus der NBA. Der 2,03 Meter große Amerikaner erhält beim letztjährigen Playoff-Viertelfinalisten einen Einjahresvertrag. "Mit der Verpflichtung von Patrick haben wir einen weiteren Grundpfeiler für die nächste Saison in unserem Kader. Patrick ist ein sehr variabler Spieler, der aufgrund seiner Physis und Athletik auf mehreren Positionen eingesetzt werden kann", sagte Bonns Trainer Michael Koch. Ewing begann seine College-Karriere an der Indiana University und wechselte später über die Houston Rockets zu den New York Knicks, bei denen auch sein Vater spielte, in die NBA. Zu einem Einsatz in einem regulären Spiel kam er dort allerdings bisher nicht.

Eishockey, Jaromir Jagr: Eishockey-Legende Jaromir Jagr ist innerhalb der NHL von den Philadelphia Flyers zu den Dallas Stars gewechselt. Der 40-jährige unterzeichnete einen Einjahresvertrag und kassiert dafür umgerechnet 3,6 Millionen Euro. Der tschechische Stürmer mit dem berühmten Handgelenkschuss soll den Stanley-Cup-Gewinner von 1999, der zuletzt viermal in Folge die Play-offs verpasste, wieder in die Erfolsspur führen. "Ich hoffe, wir werden gemeinsam Großes erreichen", twitterte Jagr. "Jaromir ist einer der besten Spieler der Ligageschichte. Wir sind sehr froh, dass wir einen Spieler seines Kalibers verpflichten konnten", sagte Dallas-Geschäftsführer Joe Nieuwendyk. Jagr ist mit 665 Toren und insgesamt 1653 Scorer-Punkten aus 1346 NHL-Spielen der erfolgreichste noch aktive Spieler der nordamerikanischen Profiliga. 1991 und 1992 gewann der Stürmer mit den Pittsburgh Penguins den Stanley Cup.

Fußball, DFB: Trotz der Halbfinalniederlage bei der EM gegen Italien (1:2) hat sich Deutschland in der Nationenwertung des Fußball-Weltverbandes FIFA um einen Platz auf Rang zwei verbessert. In der am Mittwoch veröffentlichten Weltrangliste behauptete Spanien seinen souveränen ersten Rang, während die Italiener durch ihren Finaleinzug um sechs Plätze auf Rang sechs kletterten. Rang drei belegt Uruguay, das seine Position mit der DFB-Auswahl tauschte. Um ganze fünf Plätze verbesserten sich die im Halbfinale ausgeschiedenen Portugiesen auf Rang fünf, während Holland als großer Verlierer der EM vier Plätze abrutschte und nun Achter ist.

Tour de France: Peter Sagan hat seinen zweiten Tagessieg gefeiert und Tony Martin die nächste Etappe seines Leidenswegs bei der 99. Tour de France gemeistert. Der verletzte Zeitfahr-Weltmeister passierte die Ziellinie der 3. Etappe, die wieder von Massenstürzen im Finale überschattet war, lange nach dem Tagessieger aus der Slowakei. Der Träger des Grünen Trikots setzte sich am Dienstag nach 197 Kilometern auf der 700 Meter langen und stark ansteigenden Zielgeraden in Boulogne-sur-Mer unwiderstehlich gegen den Norweger Edvald Boasson-Hagen und Landsmann Peter Velits durch. Er feierte seinen überlegenen Erfolg - den bereits 15. in dieser Saison - mit einem angedeuteten Disko-Tanz im Sattel. Prolog-Sieger Fabian Cancellara (Schweiz), Vierter der Tageswertung, verteidigte sein Gelbes Trikot ohne Probleme - obwohl es auch auf der Zielgerade zu einem Massensturz kam. Wie am Vortag fuhr Martin fast gemütlich hinten im Feld. Er biss auf die Zähne. Seine gebrochene linke Hand, wieder mit einer Kunststoffmanschette geschützt und fixiert, schmerzte vom ersten bis zum letzten Tritt der fünfstündigen Schinderei. An Martins Seite fuhr meist der ebenfalls verletzte Spanier Luis-Leon Sanchez.

Fußball, Russland: Guus Hiddinks Club Anschi Machatschkala hat sich mit einem offenen Brief an die Europäische Fußball-Union (Uefa) gewendet. Darin beschwert sich der russische Erstligist nach eigenen Angaben über den Beschluss, seine Heimspiele in der Europa League nicht zuhause austragen zu dürfen. Man sei "tief betrübt und überrascht" von der Uefa-Entscheidung, hieß es auf der Internetseite des Clubs am Dienstag. Anschi trage seine Heimspiele seit mehr als 20 Jahren in Machatschkala aus, nie es zu schweren Zwischenfällen gekommen. Anschi greift erst in der 2. Qualifikationsrunde (19./26. Juli) ein und trifft dann auf den Sieger der Partie Flamurtari aus Albanien gegen die Ungarn von Honved Budapest. Als Ligafünfter hatte sich der niederländische Coach Hiddink mit dem neureichen Anschi für die Europa League qualifiziert und der Krisenregion Nordkaukasus in der kommenden Saison internationale Spiele beschert. Machatschkala ist Hauptstadt der Teilrepublik Dagestan, in der sich islamistische Terroristen, kremltreue Truppen und kriminelle Banden fast täglich Gefechte liefern.

Eishockey, DEB-Team: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft steht nach der Trennung von Bundestrainer Jakob Kölliker vorerst führungslos da. Kölliker bestätigte am Dienstag offiziell sein Aus beim Deutschen Eishockey-Bund (DEB). "Fakt ist, dass mein Vertrag nicht erneuert wird. Ich werde nicht mehr für den DEB tätig sein", sagte der 58-Jährige am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Wer die DEB-Auswahl künftig betreuen soll, ist noch unklar. Der Verband gab auch bis Dienstagnachmittag keine Stellungnahme zur Trennung von Kölliker ab, obwohl diese bereits am Wochenende durchgesickert war. Nach einem Bericht der Fachmagazins "Eishockey News" sollen die beiden DEL-Manager Peter-John Lee (Berlin) und Karl-Heinz Fliegauf (Wolfsburg) zusammen mit DEB-Generalsekretär Franz Reindl und Torwarttrainer Klaus Merk vorerst die Geschicke der Nationalmannschaft leiten und vor allem einen Sportdirektor suchen. Dieser soll dann für die Turniere jeweils einen Trainer benennen. Ursprünglich sollte Kölliker nach der WM im Mai das Amt des Sportdirektors übernehmen. Angesichts der verkorksten Titelkämpfe hatte der Schweizer allerdings keinen Rückhalt mehr.

Reitsport, Ludger Beerbaum: Ludger Beerbaum wird nicht an den Olympischen Spielen in London teilnehmen. Nach dem Einlaufspringen mit Gotha am Dienstagmorgen beim CHIO in Aachen entschied Beerbaum, das Pferd während der Woche nur noch in Rahmenspringen vorzustellen. "Die Stute ist einfach nicht in Form. Damit ist für mich auch klar, dass ich nicht mehr für die Teilnahme an den Olympischen Spielen zur Verfügung stehe", ließ Beerbaum über seine Pressereferentin Susanne Strübel wissen. Im Falle einer Olympia-Qualifikation wäre der 48-Jährige zum insgesamt siebten Mal bei Olympischen Spielen dabei gewesen.

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